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Bain & Company

Bain-Studie zu Innovationsprozessen
Agile Teams sind schneller, produktiver und erfolgreicher

München (ots)

Digitalisierung verhilft agilen Methoden quer durch alle Branchen über den Bereich der Softwareentwicklung hinaus zum Durchbruch

   - Selbstbestimmte, abteilungsübergreifende Teams treiben immer 
     häufiger neue Produkte und Prozesse voran
   - Sechs Grundregeln stellen den Erfolg agiler Teams sicher

Die Deutsche Bank nutzt sie ebenso wie Zalando, der Landmaschinenhersteller John Deere ebenso wie Spotify. Bei General Electric sind sie ein Schlüssel für die Transformation hin zum digitalen Industrieunternehmen. Agile Methoden kommen in immer mehr Unternehmen zum Einsatz. Sie setzen auf die Geschwindigkeit und Produktivität kleiner abteilungsübergreifender Teams, die mit großer Autonomie im engen Austausch mit Kunden Produkt- und Prozessinnovationen vorantreiben. In ihrer aktuellen Studie "Agile Innovation" erläutert die internationale Managementberatung Bain & Company anhand zahlreicher Beispiele Hintergründe und Konsequenzen dieses Siegeszugs.

Die Wurzeln agiler Methoden liegen in der Softwareentwicklung. "Da Software die Basis für alle digitalen Geschäftsmodelle ist, erfahren agile Methoden immer mehr Akzeptanz - und das rasant", erklärt Bain-Partner und Innovationsexperte Christopher Schorling. "Hinzu kommt, dass der schnelle technologische Wandel konventionelle Planungsansätze an ihre Grenzen bringt." Mittlerweile werden sie längst nicht mehr nur in der IT eingesetzt. Vielmehr erklärten in einer Umfrage der Zertifizierungsorganisation Scrum Alliance über die Hälfte der Befragten, dass auch schon andere Unternehmensbereiche, allen voran die Entwicklung, agile Methoden wie Scrum nutzen. Denn noch erreichen 70 bis 90 Prozent aller neuen Produkte niemals die Marktreife oder scheitern nach ihrer Markteinführung.

Verdoppelung von Innovationsgeschwindigkeit und Teamproduktivität

Welche Vorteile agile Methoden für Innovationsprozesse haben, zeigt die Bain-Studie mit Beispielen aus der praktischen Arbeit von John Deere und anderen Unternehmen auf. Dort halbierten sich in agilen Projekten die Entwicklungszeiten, die Teamproduktivität hingegen verdoppelte sich. Darüber hinaus ergab eine Analyse von mehr als 10.000 Projekten, dass sich die Erfolgswahrscheinlichkeit beim Einsatz agiler Methoden generell mehr als verdreifacht. "Unternehmen schöpfen ihr Innovationspotenzial längst noch nicht aus", betont Agile-Experte Schorling. "Sie belasten ihre kreativen Köpfe mit zu vielen Meetings, zu vielen gleichzeitig laufenden Projekten, zahllosen Abstimmungsschleifen und überbordenden Dokumentationspflichten. Agile Methoden fordern jeden Mitarbeiter dazu auf, sich mit seinen Fähigkeiten verantwortlich ins Unternehmen einzubringen."

Noch fällt es zahlreichen Unternehmen schwer, Agilität zu leben. In vielen Fällen widerspricht sie der bestehenden Unternehmenskultur, anderenorts fehlt die Erfahrung im Umgang mit agilen Prozessen oder die Unterstützung des Managements. Der Einsatz agiler Methoden im Top-Management ist wichtiger Bestandteil der sechs Grundregeln, die erfüllt sein müssen, soll das Potenzial von Agilität im Unternehmen voll ausgeschöpft werden.

   1. Das richtige Verständnis von Agilität entwickeln. Agilität 
      bedeutet nicht Anarchie. Sie ist ein vielfach praxiserprobter 
      Ansatz zur Lösung komplexer Probleme.
   2. Die passenden Anwendungsgebiete festlegen. Bei Routineaufgaben 
      haben agile Methoden keinen besonderen Mehrwert. In der 
      Produktentwicklung, im Marketing, und in der strategischen 
      Planung dagegen helfen sie, Schritt für Schritt in Abstimmung 
      mit Kunden und Partnern eine Lösung zu erarbeiten.
   3. Im Kleinen beginnen und Mundpropaganda nutzen. Mitarbeiter in 
      Pilotprojekten sind in der Regel von der größeren Autonomie und
      dem Gewinn an Entscheidungsfreiheit begeistert. Sie sind daher 
      die besten Botschafter bei der Einführung agiler Methoden in 
      anderen Unternehmensbereichen.
   4. Individuelle Anpassung der Methoden durch erfahrene Anwender 
      ermöglichen. Abwandlungen und individuelle Anpassungen einer 
      agilen Methodik wie Scrum sind erst dann sinnvoll, wenn ein 
      Mitarbeiter oder ein Team diese voll beherrscht. Mit der Zeit 
      sollten erfahrene Praktiker die agilen Methoden nach ihren 
      Vorstellungen weiterentwickeln dürfen.
   5. Agile Methoden im Top-Management einsetzen. Gerade bei der 
      Strategieentwicklung, der Allokation von Ressourcen oder der 
      Optimierung der Zusammenarbeit im Unternehmen bieten sich agile
      Methoden an. Top-Manager, die als agiles Team zusammenkommen 
      und lernen, die Disziplin auch auf ihre Aktivitäten anzuwenden,
      sprechen die Sprache ihrer Teams.
   6. Hindernisse konsequent überwinden. Umfragen von Scrum Alliance 
      zufolge kommt es in über 70 Prozent der Fälle zunächst zu 
      Spannungen zwischen agilen Teams und der restlichen 
      Belegschaft. Um diese zu überwinden, braucht es gemeinsame 
      Prioritäten, ein neues Rollenverständnis mit klaren 
      Verantwortlichkeiten und Führungskräfte, die Fragen stellen 
      statt anzuordnen.

Bain-Partner Schorling ist überzeugt: "Agile Methoden werden in den nächsten Jahren den Alltag in deutschen Unternehmen grundlegend verändern. Es entsteht eine neue Dynamik und eine erheblich größere Kundennähe. Die Herausforderungen des digitalen Zeitalters lassen sich so erheblich besser bewältigen."

Bain & Company

Bain & Company ist eine der weltweit führenden Managementberatungen. Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen Entscheidungen zu Strategie, Operations, Technologie, Organisation, Private Equity und M&A - und das industrie- wie länderübergreifend. Gemeinsam mit seinen Kunden arbeitet Bain darauf hin, klare Wettbewerbsvorteile zu erzielen und damit den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Im Zentrum der ergebnisorientierten Beratung stehen das Kerngeschäft des Kunden und Strategien, aus einem starken Kern heraus neue Wachstumsfelder zu erschließen. Seit unserer Gründung im Jahr 1973 lassen wir uns an den Ergebnissen unserer Beratungsarbeit messen. Bain unterhält 53 Büros in 34 Ländern und beschäftigt weltweit 6.400 Mitarbeiter, 750 davon im deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain unter: www.bain.de.

Kontakt:

Leila Kunstmann-Seik, Bain & Company Germany, Inc., Karlspatz 1,
80335 München
E-Mail: leila.kunstmann-seik@bain.com, Tel.: +49 (0)89 5123 1246,
Mobil: +49 (0)151 5801 1246

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