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Biovision Stiftung für ökologische Entwicklung

Stiftung Biovision: Ausverkauf des Bodens verschärft die Hungerkrise in Afrika

Zürich (ots)

"Der um sich greifende Ausverkauf fruchtbarer Böden
in Afrika an ausländische Investoren untergräbt die Anstrengungen zur
Bekämpfung der Armut und für eine nachhaltige, kleinbäuerliche 
Landwirtschaft." Dies kritisiert Hans Rudolf Herren, Träger des 
Welternährungspreises und Gründer von Biovision - der Stiftung für 
eine ökologische Entwicklung.
Immer mehr Ackerland in Afrika wird von ausländischen 
Grosskonzernen bewirtschaftet, die auf riesigen Flächen Monokulturen 
für die Gewinnung von Nahrungs- und Futtermitteln oder 
Agrotreibstoffen anbauen. Meistens sind die landwirtschaftlichen 
Produkte für den Export bestimmt. Oft verdrängen sie die einheimische
Lebensmittelproduktion - und zwar auch in Entwicklungsländern, in 
denen Teile der Bevölkerung an Unterernährung leiden.
Die Weltbank hat eine seit Monaten erwartete Studie zum Landraub 
(Landgrabbing) in Auftrag gegeben, die solche Bedenken offenbar 
bestätigt. Zwar liegt die offizielle Version des Berichts noch nicht 
vor, aber durch ein internes Leck sind in den letzten Tagen brisante 
Ergebnisse der Untersuchung bekannt geworden. Während die Vertreter 
der Weltbank gewinnorientierte Investitionen in Entwicklungsländern 
sonst immer als möglichen Ausweg aus Armut und Abhängigkeit preisen, 
muss die Institution nun einräumen, dass der Flächenerwerb durch 
ausländische Investoren nur selten zur Verbesserung der Situation vor
Ort beiträgt. Die durchgesickerten Resultate der Studie lassen den 
Schluss zu, die ländliche Bevölkerung profitiere kaum. Vielmehr 
entstünden häufig Konflikte um Landnutzungsrechte und meistens 
überwiege der Eindruck von Ausbeutung, zumal sich die Investoren vor 
allem auf Staaten mit einem schwachen Rechtssystem konzentrierten.
Die Stiftung Biovision beweist mit den von ihr unterstützten 
Projekten seit über zehn Jahren, dass sich die Produktivität der 
afrikanischen Landwirtschaft auch ohne Einfluss von ausländischen 
Agrokonzernen markant steigern lässt. "Dazu braucht es keine 
industrielle Landwirtschaft mit ihrem enormen Verbrauch an fossiler 
Energie, Wasser und umweltschädigenden Chemikalien, sondern eine 
Stärkung der kleinbäuerlichen Strukturen", erklärt Hans Rudolf 
Herren. "Die unbestrittenen Probleme der Subsistenzwirtschaft lassen 
sich mit vergleichsweise geringen Investitionen in eine bessere 
Ausbildung und Information der lokalen Bauern lösen. Dies bedingt 
jedoch, dass der Boden als zentrale Ernährungsgrundlage in der Hand 
der ansässigen Bevölkerung bleibt."
Mehr zum Thema: http://www.biovision.ch/landgrabbing

Kontakt:

Stiftung Biovision
Alexandra Pellanda
Tel.: +41/44/341'97'18
E-Mail: a.pellanda@biovision.ch

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