Nationalrat votiert für Pelzimportverbot
Stellungnahme Schweizer Tierschutz STS zum Nationalratsentscheid vom 13. Dezember 2021
Basel (ots)
Die Schweiz betreibt wissentlich und willentlich ein Outsourcing millionenfacher Tierquälerei. Das sieht auch die Mehrheit des Nationalrates so. Die Motion 19.4425*, eingereicht von Nationalrat Matthias Aebischer (SP BE), fordert vom Bundesrat ein Importverbot für tierquälerisch erzeugte Pelzprodukte zu erlassen. Der Vorstoss wurde heute (13. Dezember 2021) von der grossen Kammer mit 144 Ja-Stimmen gutgeheissen. Vor der Beratung im Ständerat ist noch nichts definitiv entschieden. Dennoch: Es ist ein äusserst erfreuliches Votum des Nationalrates für den Tierschutz und gegen den Import von Tierqualprodukten. Und es ist ein deutliches Signal an den Ständerat, dass, gerade für ein Land, das sich gerne als Vorreiter in Sachen Tierschutz sieht, der Import solcher Tierqualprodukte ethisch und moralisch nicht weiter zu rechtfertigen ist.
Nicht zu rechtfertigen sind solche Qualimporte durch den Verweis auf eine schlecht funktionierende Deklarationspflicht, auf eventuelle Unvereinbarkeit mit Handelsverträgen (WTO) und Freihandelsabkommen und schon gar nicht durch mögliche Vollzugsprobleme, die - wie der Bundesrat befürchtet - äusserst aufwendige Kontrollen vor Ort notwendig machen würden. Dazu ist zu sagen: Es gibt keine tierschutzkonforme Form der Pelztier-Fallenjagd. Und es gibt keinen Pelz aus artgerechter Haltung. Jede Pelztierhaltung im industriellen Massstab ist Tierquälerei. Wo Wildtiere ein kurzes Leben in engsten Drahtgitterkäfigen verbringen, um dann vielfach auf brutalste Weise getötet zu werden - wenn sie denn wirklich tot sind, wenn man ihnen das Fell über die Ohren zieht - dürften sich Kontrollen vor Ort erübrigen.
* Motion 19.4425 : Importverbot für tierquälerisch erzeugte Pelzprodukte https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20194425
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