Medienmitteilung: Zeitumstellung – Achtung, Wildunfälle!
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Im Herbst werden die meisten Kollisionen von Motorfahrzeugen mit Wildtieren verzeichnet. Durch die Zeitumstellung beginnt es früher zu dämmern – das Risiko für Zusammenstösse steigt, auch wegen des Fressverhaltens der Tiere im Herbst. Da hilft nur: Tempo reduzieren und noch aufmerksamer fahren.
Jede Stunde wird auf unseren Strassen ein Reh totgefahren. Rund 20 000 Wildtier-Unfälle werden jährlich gemeldet, und die Dunkelziffer ist weitaus höher. Tiere achten nicht auf den Verkehr. In ihrem Instinkt sind Strassen als Gefahrenkategorie nicht verankert. Doch die Futter- oder Partnersuche zwingt Wildtiere in unserem dicht besiedelten Land, Strassen zu überqueren. Unfälle passieren auch mit Kühen, Pferden, Hunden und Katzen, wenn Autofahrer zu wenig Vorsicht walten lassen.
In der Dämmerung aufpassen
In der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober 2022 werden die Uhren eine Stunde zurückgestellt. Die Zeitumstellung bringt eine höhere Gefahr von Wildunfällen mit sich – viele Wildtiere sind vom plötzlich veränderten Verkehrsaufkommen überfordert. Vor allem Rehe, Hirsche und Wildschweine bewegen sich gerne in der Dämmerung, um Eicheln und andere heruntergefallene Baumfrüchte aufzusammeln. Das Risiko einer Kollision mit oft schwerwiegenden Folgen für Automobilisten und Tiere steigt erheblich.
So vermeiden Sie Unfälle
- Tempo reduzieren, insbesondere bei Warntafeln, an unübersichtlichen Stellen wie Wald, Hecken und hohen Getreidefeldern und in Wohngebieten.
- Grösste Vorsicht morgens, abends und nachts.
- Aufmerksam fahren – rechten Strassenrand besonders im Auge behalten.
- Wenn Tiere in Strassennähe gesichtet werden: Tempo drosseln und Scheinwerfer auf Abblendlicht reduzieren.
Sofort und richtig handeln
Wenn es trotz aller Vorsicht zu einer Kollision kommt, sind Autofahrer gesetzlich verpflichtet, Tierunfälle zu melden. So geht man richtig vor:
- Anhalten und Warnblinker einschalten.
- Unfallstelle sichern (Pannendreieck, Warnleuchte) und Eigensicherung beachten. Ist das Tier geflohen, Unfallstelle markieren.
- Polizei via Tel. 117 benachrichtigen – egal, ob bei Wild- oder Haustierunfällen (die Polizei bietet die Fachleute auf).
- Tote Tiere an den Hinterläufen an den Strassenrand ziehen. Allenfalls vorher Fotos machen (vor allem bei Haustieren), Zeugen suchen.
- Sich einem Wildtier auf keinen Fall nähern! Die Nähe von Menschen verängstigt es; Verletzungen können durch Flucht- oder Verteidigungsversuche verschlimmert werden.
- Auch verletzte Katzen und Hunde können aus Angst beissen und kratzen. Falsche «Behandlung» kann eine Situation nur noch schlimmer machen. Besser wartet man auf das Eintreffen von Polizei und allenfalls Tierarzt.
Mehr Informationen
www.tierschutz.com/publikationen/wildtiere/tiere_verkehr.html
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Simon Hubacher
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