Fondation Franz Weber - Kampf dem Stierkampf: Tragischer Rückschritt in Frankreich und gelber Sonnenaufgang in Ecuador
Montreux (ots)
Frankreich nimmt den grausamen Stierkampf ins Inventar der immateriellen Kulturgüter auf und verpflichtet sich damit auf staatlicher Ebene, das grausame und unnötige Töten der Stiere weiter zu fördern. Damit geht Frankreich in die völlig entgegengesetzte Richtung zu anderen Ländern, die gerade über die Abschaffung dieser altertümlichen Tierquälerei abstimmen. Ecuador zum Beispiel.
Die Fondation Franz Weber (FFW) ist empört über Frankreichs Beschluss, die grausamen Stierkämpfe zum "immateriellen nationalen Kulturerbe des französischen Staates" zu ernennen. Mit dieser Aufnahme der Stierkämpfe ins Inventar der immateriellen Kulturgüter verpflichtet sich der französische Staat, die Praxis der Folter und Misshandlung gegenüber Tieren zu erhalten und gar noch zu fördern. Die FFW fordert im Verein mit der französischen Organisation "Robin des Bois" in einem Brief an den Kulturminister Frankreichs, Frédéric Mitterrand, mit Kopie an Präsident Sarkozy, die Aufnahme ins Inventar zu annullieren. "Stierkämpfe sind ein Verbrechen an den Tieren. Und über einige Jahrzehnte diese Verbrechen zuzulassen, darf nicht Basis für ein Kulturgut in einem modernen und entwickelten Staat wie Frankreich sein", geht aus dem Brief an Mitterrand hervor.
Es geht auch anders - Ecuador macht es vor
Die Bürger von Ecuador haben soeben einen gelben Sonnenaufgang erlebt!
Tausende und Abertausende gelber Post-it-Zettel tapezieren heute Strassen und Plätze im ganzen Land. Darauf steht die Botschaft: "en la 8 vota SI, porque la violencia nos afecta todos" zu Deutsch: "In der Frage 8, stimme JA, denn die Gewalt betrifft uns alle".
Die Fondation Franz Weber (FFW) hat in den vergangenen Monaten die Abstimmungskampagne zu einer bahnbrechenden Volksbefragung in Ecuador unterstützt. Dessen Präsident Raphaël Correa lässt am kommenden 7. Mai 2011 das Volk unter anderem über das Schicksal der Stierkämpfe in Ecuador entscheiden.
Die FFW hat ihren Tierschutzleiter für spanischsprechende Länder, Leonardo Anselmi, zur strategischen Unterstützung der Plattform "Ecuador por la Vida" (Ecuador für das Leben) nach Ecuador geschickt. Anselmi ist als leitender Koordinator der gelungenen Kampagne in Katalonien, die zur Abschaffung der Stierkämpfe in dieser spanischen Region führte bekannt geworden.
Die Kampagne für die Abschaffung der Stierkämpfe in Ecuador verwendet als visuelles Element gelbe Post-it-Zettel mit dem Leitspruch "Pegatelo en la frente" (Kleb es dir auf die Stirn).
"Sollte Ecuador die Stierkämpfe abschaffen, so dürfte dies die Bestätigung einer in Katalonien begonnenen Entwicklung sein, die sich schnell über die ganze Welt ausbreiten wird. Deswegen setzen wir eine grosse Hoffnung in diese Kampagne", sagt Kampagnenleiterin Vera Weber. Damit ruft sie in Erinnerung, dass die Aktionen der FFW nach Interventionen auch in Mexiko und Kolumbien Erfolge zu zeigen beginnen. "Die ganze Welt blickt jetzt am 7. Mai nach Ecuador, in der Überzeugung, dass eine humanere Welt möglich ist.", so Vera Weber.
Die offiziellen Abstimmungsresultate werden um den 22. Mai bekanntgegeben.
Kontakt:
Vera Weber, Fondation Franz Weber, 079 210 54 04, 031 992 02 56,
veraweber@ffw.ch, www.ffw.ch
Website der Kampagne in Ecuador: http://www.pegateloenlafrente.com/