Heinrich Gebert Kulturstiftung Appenzell
Monumentalplastik von Fausto Melotti in Appenzell
Appenzell (ots)
Vor dem Museum Liner in Appenzell steht seit Oktober 2010 die grösste Freiplastik des italienischen Künstlers Fausto Melotti (1901 - 1986), der zusammen mit Lucio Fontana einer der Begründer des avantgardistischen "Razionalismo" war. Das trotz seiner Grösse poetisch-musikalische Ensemble gehört zur Reihe der "Teatrini", jener Modelle zum menschlichen Welttheater, deren Miniaturen ab dem 8. April 2011 in der Melotti-Retrospektive des Kunstmuseums Winterthur zu sehen sind.
Melotti schrieb sich in den 1970er Jahren, mit über 70 Jahren, in die internationale Kunstgeschichte ein. Unter dem Einfluss der originär italienischen "Arte Povera" entwickelte er die "Teatrini" weiter. Mit "billigen" Materialien konstruierte er seine poetischen "Bühnenbilder", in denen er Aluminiumstangen, bemalte Metallteile, Kupferdrähte, Drahtnetze usw. zu Ensembles oder "Möbeln" kombinierte. Die meist mit lyrischen Satzfragmenten betitelten mehrteiligen Werke wirken wie Illustrationen zu einer ebenso kindlichen wie metaphysischen Welt, in der Sternfiguren das menschliche Leben zugleich symbolisieren wie auch transzendieren. Melottis Werke leben von der Spannung zwischen formaler Logik beziehungsweise Reduktion und überbordender Symbolkraft - die immer wieder das menschliche Leben und den Kosmos als "göttliches" Wunder feiert.
Werke von Fausto Melotti befinden sich in bedeutenden öffentlichen Kollektionen wie dem Museum am Ostwall Dortmund, der Galleria Nazionale d'Arte Moderna in Rom und dem MART in Rovereto.
Kontakt:
Dr. Roland Scotti, Stiftung Liner
Tel.: +41/71/788'18'00
E-Mail: rolandscotti@museumliner.ch