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Travail.Suisse zur Lehrstellenkonferenz 2010: Einführung des "Professional Bachelors" ernsthaft prüfen

Bern (ots)

Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband von
170'000 Arbeitnehmenden, unterstützt das Anliegen der 
Lehrstellenkonferenz, die Höhere Berufsbildung im europäischen 
Bildungs- und Arbeitsmarkt besser zu positionieren. Dabei darf auch 
die Titelfrage nicht ausgeblendet werden. Travail.Suisse fordert, 
dass der Titel "Professional Bachelor" für Abschlüsse der Höheren 
Berufsbildung ernsthaft geprüft wird.
Seit der Einführung der Personenfreizügigkeit ist die Schweiz in 
den europäischen Arbeits-markt eingebunden. Wenn sich Schweizer 
Arbeitnehmende im Inland oder im europäi-schen Ausland um eine Stelle
bewerben, so müssen sie sich auf dem europäischen Arbeitsmarkt 
behaupten. Da ist es wichtig, dass ihre Abschlüsse für den 
anstellenden Betrieb lesbar, verstehbar, vergleichbar und richtig 
bewertbar sind. Für Abschlüsse der Höheren Berufsbildung bestehen 
diesbezüglich Probleme.
Die Lehrstellenkonferenz benennt Massnahmen, um die Position der 
Abgängerinnen und Abgänger der Höheren Berufsbildung auf dem 
europäischen Arbeitsmarkt zu stärken. Travail.Suisse fordert 
insbesondere, dass die Einführung des "Professional Bachelor" 
ernst-haft abgeklärt wird. Für alle Bereiche der Höheren 
Berufsbildung, aber insbesondere für den Hotel- und 
Tourismus-Bereich, ist dies von zentraler Bedeutung.
Finanzierung: Transparenz herstellen - Bund in die Pflicht nehmen
Auch die zukünftige Finanzierung der Höheren Berufsbildung bedarf 
intensiver Diskussionen. Einerseits besteht grosse Intransparenz bei 
den Kosten der Lehrgänge. Wohin die vor-handenen Gelder fliessen, ist
unklar. Bevor einfach mehr Geld in dieses System gepumpt wird - so 
wie das der Gewerbeverband fordert -, verlangt Travail.Suisse volle 
Transparenz über die Geldflüsse. Es muss ausgeschlossen werden 
können, dass Anbieter von Lehrgängen - private Schulen, 
Branchenverbände etc. - von Geldern profitieren, die eigentlich den 
Studierenden zugute kommen sollten.
Andererseits bleibt der Bund heute mit seinem finanziellen Beitrag
an die Berufsbildung deutlich hinter den gesetzlichen Vorgaben 
zurück. Erste Priorität hat für Travail.Suisse deshalb, dass der Bund
endlich die vorgesehenen 25 Prozent der Kosten der öffentlichen Hand 
für die Berufsbildung übernimmt. Damit wäre bereits viel erreicht und
die Kantone hätten mehr Spielraum für die Finanzierung der höheren 
Berufsbildung. Travail.Suisse hofft, dass der Gewerbeverband nach den
deutlichen Forderungen in der Presse dann auch im Parlament mithilft,
dem Bund die nötigen Mittel für eine gesetzeskonforme Finanzierung 
der Berufsbildung zur Verfügung zu stellen.

Kontakt:

Martin Flügel, Präsident, 079 743 90 05
Bruno Weber-Gobet, Leiter Bildungspolitik, 079 348 71 67

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