Alle Storys
Folgen
Keine Story von Travail.Suisse mehr verpassen.

Travail.Suisse

Revision des Fernmeldegesetzes (FMG): Nein zur Streichung der Pflicht, die üblichen Arbeitsbedingungen der Branche einzuhalten

Bern (ots)

Noch bis am 31. März 2016 befindet sich die Revision des Fernmeldegesetzes in Vernehmlassung. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, lehnt die mit dieser Revision vorgesehene Streichung von Artikel 6 kategorisch ab. Die Anbieter von Fernmeldediensten sollen auch künftig die arbeitsrechtlichen Vorschriften einhalten und die Arbeitsbedingungen der Branche gewährleisten müssen.

Die Bestimmung, wonach Anbieter von Fernmeldediensten die in der Branche üblichen Arbeitsbedingungen einhalten müssen, ist im revidierten Fernmeldegesetz unbedingt beizubehalten, da kein Branchenvertrag existiert und nur in einzelnen Betrieben ein Gesamtarbeitsvertrag abgeschlossen worden ist. Angesichts der starken Konkurrenz in der Branche bestünde ohne diese Bestimmung das Risiko von Lohndumping. Es ist auch nicht nachvollziehbar, warum die Anforderung, genügend Lehrstellen anzubieten, gestrichen werden sollte. Dies könnte die Betriebe dazu veranlassen, keine Lehrlinge mehr auszubilden oder die Anzahl der Lehrstellen zu reduzieren.

Negative Auswirkungen auf das Personal der Swisscom...

Diese Deregulierung der Arbeitsbedingungen wird den Druck auf die Arbeitsbedingungen bei der Swisscom erhöhen. Es ist im Übrigen bedauerlich, dass der Bundesrat in seinen strategischen Zielen 2014 bis 2017 für die Swisscom die personalpolitischen Ziele abgeschwächt hat, indem er die Pflicht, einen GAV abzuschliessen, gestrichen hat.

...die Branche der Telekommunikation...

Die Streichung von Artikel 6 des FMG kann zum gefährlichen Präzedenzfall für andere Branchen, wo der Service public der Konkurrenz ausgesetzt ist, werden. Die analogen Bestimmungen zu Artikel 6 FMG, die heute in der Gesetzgebung zum Post- und Bahnmarkt enthalten sind, drohen damit ebenfalls zu kippen.

...und für den Arbeitsmarkt im Allgemeinen

Es ist aber auch ein negatives Signal für den Arbeitsmarkt im Allgemeinen, und das zu einem Zeitpunkt, wo die flankierenden Massnahmen im Hinblick auf eine Abstimmung über den freien Personenverkehr und den Erhalt der bilateralen Verträge mit der EU verstärkt werden müssen.

Ausserdem darf an dieser Stelle an den Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts erinnert werden. Es hat das Bundesamt für Verkehr (BAV) abgestraft, weil es dem Eisenbahnunternehmen Crossrail erlaubte, ausländische Löhne zu bezahlen. Mit anderen Worten: Die Unternehmen müssen sich zwingend an die Gesamtarbeitsverträge halten und branchenübliche Löhne wie auch Arbeitsbedingungen gewährleisten.

Kontakt:

Denis Torche, Leiter Service public, Tel. 031 370 21 11 oder 079 846
35 19

Weitere Storys: Travail.Suisse
Weitere Storys: Travail.Suisse
  • 29.03.2016 – 12:29

    AHV: Moderate Zusatzfinanzierung stärkt die Lebensqualität

    Bern (ots) - Das Umlageergebnis der AHV ist 2015 negativ ausgefallen. Das ist keine Überraschung, sondern zeigt den zu erwartenden demografischen Effekt dar: Die Baby-Boomer-Generation geht in Rente, weshalb die für die AHV benötigten Mittel ansteigen. Klar ist: Soll die Lebensqualität auch weiterhin gewährleistet werden, so wird die Schweiz nicht um eine Zusatzfinanzierung der AHV herum kommen. "Eine moderate ...

  • 11.03.2016 – 09:10

    Investieren für die Zukunft statt sparen: Nein zum Stabilisierungsprogramm

    Bern (ots) - Travail.Suisse lehnt das Stabilisierungsprogramm 2017-2019 ab. Das macht die unabhängige Dachorganisation der Arbeitnehmenden in ihrer Stellungnahme im Rahmen der in Kürze ablaufenden Vernehmlassung deutlich. Die finanzielle Situation des Bundes rechtfertigt die in diesem Programm vorgesehenen Kürzungen nicht. Im Hinblick auf den Erhalt des Wohlstandes ...

  • 10.03.2016 – 13:42

    Vorstand von Travail.Suisse fasst Parolen für die Abstimmung vom 5. Juni 2016

    Bern (ots) - Der Vorstand von Travail.Suisse, dem unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, hat an seiner gestrigen Sitzung die Parolen zur eidgenössischen Volksabstimmung vom 5. Juni gefasst. Er sagt einstimmig Nein zu den Initiativen "Pro Service public" und "Für eine faire Verkehrsfinanzierung", einstimmig Ja zur Änderung des Asylgesetzes und empfiehlt ...