Adoptionsurlaub hat wieder eine Chance
Bern (ots)
Die nationalrätliche Sozialkommission SGK-N muss sich an die Arbeit machen. Der Nationalrat ist heute der Empfehlung der Kommission, die parlamentarische Initiative für einen Adoptionsurlaub abzuschreiben, nicht gefolgt. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, ist erfreut, dass der unschöne Gesinnungswandel der SGK-N vom Parlament nicht goutiert wurde.
Travail.Suisse befürwortet den Grundsatz eines bezahlten Urlaubs von 12 Wochen für Eltern, die ein Kind unter 4 Jahren adoptieren. Es handelt sich dabei um eine Lücke in der Familienpolitik, denn ein Adoptionsurlaub ist gesetzlich nicht vorgesehen.
Um dieser Ungleichbehandlung von biologischen und Adoptiveltern ein Ende zu setzen, reichte der CVP-Nationalrat Marco Romano eine parlamentarische Initiative ein, welche die Diskussionen in den Sozialkommissionen beider Räte bestanden hatte. Doch nach den eidgenössischen Wahlen im November 2015 wollte die neu besetzte SGK-N die Arbeit der vergangenen Jahre rückgängig machen: Sie hätte nach der Vernehmlassungsrunde einen Gesetzesentwurf für einen bezahlten Adoptionsurlaub vorlegen sollen, schlug aber stattdessen die Abschreibung der parlamentarischen Initiative vor. Travail.Suisse ist sehr erfreut darüber, dass der Nationalrat seiner Kommission nicht gefolgt ist. Valérie Borioli Sandoz, Leiterin Gleichstellungspolitik bei Travail.Suisse: "Drei Ratsmitglieder waren bei der Abstimmung in der Kommission abwesend und es brauchte den Stichentscheid des SVP-Kommissionspräsidenten. Travail.Suisse freut sich sehr, dass der Nationalrat seiner Kommission nicht gefolgt ist. Jetzt muss die SGK-N endlich einen konkreten Vorschlag vorlegen. »
In einer Zeit, in der die Gesellschaft einen Vaterschaftsurlaub und letztlich Elternurlaub fordert, ist es absurd, den Adoptionsurlaub links liegen zu lassen, denn er ist ein wichtiges Puzzleteil für eine echte Familienpolitik.
Kontakt:
Valérie Borioli Sandoz, Leiterin der Gleichstellungspolitik, 079 598
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