Jetzt müssen die Löhne um mindestens 2 Prozent steigen
Bern (ots)
Obwohl die Wirtschaft erfreulich erfolgreiche Jahre hinter sich hat, sind die Löhne der Arbeitnehmenden kaum gestiegen. Im Gegenteil: Durch die anziehende Teuerung mussten die Arbeitnehmenden zwei Jahre in Folge Reallohnverluste hinnehmen. Für Travail.Suisse, den unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, ist deshalb klar, dass die Arbeitnehmenden endlich wieder mehr Geld ins Portemonnaie bekommen müssen. Um einen weiteren Kaufkraftverlust zu verhindern, sollten in der diesjährigen Lohnrunde die Löhne um mindestens zwei Prozent erhöht werden.
Die Arbeitnehmenden haben mit viel Einsatz und grosser Flexibilität mitgeholfen, den jetzigen Wirtschaftsboom zu ermöglichen. In den letzten zwei Jahren ist die Wirtschaft um 4.2 Prozent gewachsen und auch dieses Jahr deuten die Prognosen auf ein stabiles Wachstum von 1.2 Prozent. Dieser Wirtschaftsaufschwung ist bisher an den Arbeitnehmenden vorbeigezogen. Die Lohnerhöhungen blieben äusserst bescheiden und wurden von der Teuerung weggefressen. Erstmals seit 10 Jahren, dafür gleich zwei Jahre in Folge waren die Arbeitnehmenden mit Reallohnverlusten konfrontiert. Für Travail.Suisse und seine Mitgliedverbände Syna, transfair und Hotel&Gastro Union ist klar, dass es einen Nachholbedarf bei den Löhnen gibt und dass in der kommenden Lohnrunde den meisten Arbeitnehmenden Lohnerhöhungen von mindestens zwei Prozent gewährt werden müssen.
Nur generelle Massnahmen erhalten die Kaufkraft aller Arbeitnehmenden
Seit 2007 hat der Anteil an generellen Lohnerhöhungen kontinuierlich abgenommen. Wurden von 2007 bis 2009 noch über zwei Drittel der Lohnmassnahmen generell verteilt, waren es von 2016 bis 2018 lediglich noch bei einem Drittel der Fall. Das ist nicht nur intransparent und willkürlich, sondern verschärft auch das Problem der Reallohnverluste für die betroffenen Arbeitnehmenden. Auch für das laufende Jahr ist eine Teuerung von 0.6 Prozent prognostiziert. Nur mit flächendeckenden, generellen Lohnerhöhungen kann ein weiterer Kaufkraftverlust für die Arbeitnehmenden verhindert werden.
Höhere Frauenlöhne entschärfen Fachkräftemangel
Ein besonderer Fokus muss dieses Jahr auf der Erhöhung von Tieflöhnen in Berufen, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten, liegen. Höhere Löhne für Frauen und weniger Lohndiskriminierung zwischen den Geschlechtern ist eine zentrale Forderung des diesjährigen Frauenstreiks und zusammen mit einer besseren Vereinbarkeit eine Voraussetzung, um die Erwerbstätigkeit von Frauen zu ermöglichen und attraktiver zu machen, was zur Minderung des Fachkräftemangels beiträgt.
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