Ukraine möchte den Erdgasimport diversifizieren
Ukraine (ots/PRNewswire)
Eine umgekehrte Nutzung der bereits bestehenden Gas-Pipelines und das transkaspische Projekt wurden als die Hauptstrategien der Ukraine ermittelt, um eine Diversifikation der Erdgaslieferanten voranzutreiben. Derzeit deckt die Ukraine bis zu 70 Prozent seines Erdgasbedarfs mit Importen aus Russland zu Preisen von über 500 US-Dollar pro Tausend Kubikmeter. Petro Poroshenko, Minister für wirtschaftliche Entwicklung und Handel, ist der Ansicht, dass eine Diversifikation der Gasversorgung die Energiesicherheit der Ukraine erhöhen würde.
Die Ukraine erwägt die umgekehrte Nutzung des GTS-Transportsystems, wodurch nicht nur ein Import aus Russland, sondern auch aus der Europäischen Union möglich wäre. Naftogaz beabsichtigt Berichten zu Folge die Unterzeichnung eines befristeten Vertrags mit dem deutschen Unternehmen RWE hinsichtlich der Lieferung von günstigem in Europa erworbenem Erdgas über slowakische Pipelines.
Vor kurzem gab Kiew offiziell seine Absicht bekannt, bis zu 790 Millionen Euro in das transkaspische Gas-Pipeline-Projekt zu investieren. Die Ukraine wäre somit in der Lage, flüssiges Erdgas vom georgischen Ölhafen Kulevi an der Ostküste des Schwarzen Meers mit Tankern an den süd-ukrainischen LNG-Terminal Yuzhny zu transportieren. Die transkaspische Gas-Pipeline soll durch durch das aserbaidschanische und georgische Gebiet verlaufen und somit Russland umgehen.
Minister Poroshenko sagte, dass die Diversifikation der Erdgasversorgung die Position der Ukraine in den Verhandlungen mit Russland stärken würde. Der Tageskassapreis für Erdgas schwankt zwischen 250 und 350 US-Dollar pro Tausend Kubikmeter, so der Minister. Der Ukraine werden jedoch 516 US-Dollar pro Tausend Kubikmeter russischem Gas berechnet. 2010 erhielt die Ukraine im Rahmen einer Vereinbarung, welche es der russischen Schwarzmeerflotte erlaubt, die Halbinsel Krim weiterhin als Stützpunkt zu nutzen, einen Nachlass von 100 US-Dollar. Dennoch muss das Land für 2012 fast 27 Prozent seines geschätzten Haushaltseinkommen für russisches Gas aufwenden.
Laut Experten bleibt das ukrainische GTS-System weiterhin ein wichtiger Bestandteil des europäischen Energieversorgungssystems. Bis vor kurzem transportierte Russland bis zu 80 Prozent der Gaslieferungen für europäische Verbraucher durch die Ukraine. Vor einigen Wochen bat Gazprom die Ukraine, das tägliche Transitvolumen von russischem Gas in die EU um 17,3 Millionen Kubikmeter bzw. circa 7 Prozent anzuheben, so der ukrainische Betreiber für staatliche Gas-Pipelines und Gas-Depots, Ukrtransgas. Die Anfrage erfolgte aufgrund von vorübergehenden Reparaturarbeiten an der russischen North-Stream-Gas-Pipeline.
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