Ukraine und EU vereinfachen Visumsregelung weiter
Brüssel (ots/PRNewswire)
Die Europäische Union und die Ukraine haben einen weiteren Teil des aktuellen Abkommens über Visaerleichterungen mit der Ukraine unterzeichnet. Das Dokument erweitert die Liste der Kategorien von Personen, die während einer Reise in die EU-Mitgliedsstaaten unter das vereinfachte Verfahren für die Erteilung von Visa fallen.
Die Europäische Union setze sich für eine Verbesserung der persönlichen Kontakte zwischen den Bürgern der EU und der Ukraine ein, erklärte ?tefan Füle nach der Unterzeichnung des Dokuments. Die ukrainische Seite wurde vom ukrainischen Aussenminister Kostjantyn Hryschtschenko vertreten.
Die jetzt unterzeichnete Änderung erweitert die Liste der Kategorien ukrainischer Bürger, denen zur Beschaffung von Visa für die Einreise in die EU ein vereinfachtes Verfahren zur Verfügung steht. So stünden nun neben Journalisten auch Mitglieder ihrer Teams auf der Liste, beispielsweise Videofilmer und Tontechniker, berichtet Interfax. Von jetzt an können Journalisten statt der Einladungen aus dem Gastland auch den Nachweis über ein Arbeitsverhältnis ihres jeweiligen Arbeitgebers vorzeigen
Die vereinfachte Visa-Verfahren ist jetzt für vier neue Kategorien verfügbar: Mitglieder zivilgesellschaftlicher Organisationen, Teilnehmer an internationalen Foren (Seminare, Ausstellungen, usw.), Vertreter von Religionsgemeinschaften sowie Teilnehmer der grenzüberschreitenden Programme für Zusammenarbeit innerhalb der EU-Programme.
Darüber hinaus erfasst die Änderung auch Bürger, die ihre Verwandten besuchen, d.h. Bürger der Ukraine, die ihren Wohnsitz derzeit in der EU haben, sowie deren Angehörige, die EU-Bürger sind. Ebenfalls auf der Liste stehen die Begleitpersonen derjeniger, die eine medizinische Behandlung benötigen.
Allein 2011 erhielten 1,1 Millionen ukrainische Bürger ein Schengen-Visum. Der Anteil der Visa für eine mehrfache Einreise im Vergleich zu einmaligen Einreisevisa für Bürger der Ukraine erhöhte sich auf 35,5 Prozent (2010 waren es 27,3 Prozent). Jedes dritte Visum wurde ausserdem kostenlos ausgestellt.
Der Dialog zur Liberalisierung der Visa wurde 2006 in Gang gebracht. Der zweistufige Aktionsplan zur Visaliberalisierung (VLAP - Visa Liberalisation Action Plan) für die Ukraine mit dem Ziel einer visumfreien Einreise für kurze Aufenthalte wurde 2010 verabschiedet. Der VLAP behandelt vier Themen: Dokumentensicherheit einschliesslich Biometrie, irreguläre Einwanderung einschliesslich Wiederzulassung, öffentliche Ordnung und Sicherheit sowie Aussenbeziehungen und Grundrechte.
Derzeit befindet sich die Ukraine in der ersten Stufe des Aktionsplans. Als nächsten Schritt soll das ukrainische Parlament die Einführung biometrischer Pässe für Reisen ins Ausland genehmigen.
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