Konsumgüterindustrie setzt Maßstab im Kampf gegen die Zwangsarbeit
Paris (ots/PRNewswire)
Mit der Anwendung von "Priority Industry Principles" und der Aufforderung für entsprechende Maßnahmen setzen sich die globalen CEOs im Vorstand des Consumer Goods Forum (CGF) weiterhin für die Bekämpfung von Zwangsarbeit ein:
Jeder Beschäftigte sollte über Arbeitnehmerfreizügigkeit verfügen, kein Beschäftigter sollte für eine Arbeit zahlen müssen, und kein Beschäftigter sollte verpflichtet oder gezwungen sein, zu arbeiten
Mithilfe des Consumer Goods Forum (CGF) hat die Konsumgüterindustrie ihre Bemühungen im Hinblick auf ihre soziale Verantwortung verstärkt und setzt sich mit der Einführung von drei "Priority Industry Principles" (http://www.theconsumergoodsforum.com/strategic-focus/social-sustainability/forced-labour-priority-industry-principles) (die "Prinzipien") für die Abschaffung von Zwangsarbeit in den globalen Lieferketten ein. Die drei Prinzipien stützen sich auf die Dynamik der bahnbrechenden Forced Labour Resolution (http://www.theconsumergoodsforum.com/strategic-focus/social-sustainability/forced-labour-resolution), die das CGF Anfang des Jahres bekannt gab. Sie tragen zur Priorisierung von Maßnahmen zur Bewältigung der wesentlichen Treiber für Zwangsarbeit in der Konsumgüterindustrie und anderen Branchen bei. Wie die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) berichtet, gibt es derzeit weltweit 21 Millionen Opfer von Zwangsarbeit. Der CGF-Vorstand (http://www.theconsumergoodsforum.com/about-the-forum/our-board-of-directors) geht davon aus, dass diese neu festgelegten Schwerpunktbereiche die gesamte Konsumgüterindustrie sowie andere Branchen dazu inspirieren werden, die Resolution in konkrete Maßnahmen umzusetzen.
Mittels Branchenforschung und Beratungen mit Stakeholdern ermittelte das CGF drei der weltweit problematischsten, aber dennoch gängigsten Beschäftigungspraktiken, die zu Fällen von Zwangsarbeit führen können - vor allem bei gefährdeten Beschäftigten. Obgleich sich das CGF bewusst ist, dass diese Praktiken komplexe Ursachen und unterschiedliche Ausdrucksformen am Arbeitsplatz haben können, ist es sehr wichtig, konkrete Bemühungen zur Beseitigung dieser Praktiken einzuleiten. Als zusätzliche Orientierungshilfe für die Bekämpfung dieser Praktiken hat das CGF die "Priority Industry Principles" festgelegt, die wie folgt lauten:
- Jeder Beschäftigte sollte über Arbeitnehmerfreizügigkeit verfügen. Die Möglichkeit für Beschäftigte, sich frei zu bewegen, darf von ihrem Arbeitgeber nicht eingeschränkt werden. - Kein Beschäftigter sollte für seine Arbeit zahlen müssen. Alle Gebühren und Kosten in Verbindung mit der Einstellung und Beschäftigung von Beschäftigten sind vom Arbeitgeber zu tragen. - Kein Beschäftigter sollte verpflichtet oder gezwungen sein, zu arbeiten. Beschäftigte sollten aus freiem Willen arbeiten, mit ihren Beschäftigungsbedingungen vertraut sein und regelmäßig und vertragsgemäß entlohnt werden.
Das CGF und seine Mitglieder werden sich nun bemühen, diese Praktiken in ihren eigenen Unternehmen umzusetzen. Zudem werden sie sich gemeinsam dafür einsetzen, dass die "Priority Industry Principles" branchenweit eingeführt werden. Im Rahmen eines Aktionsplans für 2017 werden die Mitgliedsunternehmen individuelle Maßnahmen zur Etablierung der Prinzipien ergreifen. Dabei liegt der anfängliche Schwerpunkt auf zwei Lieferketten mit besonderer Bedeutung für die Konsumgüterindustrie - die Lieferketten für Meeresfrüchte und Palmöl in Südostasien.
Die Entwicklung der "Priority Industry Principles" erfolgte unter dem gemeinsamen Vorsitz von Mars Incorporated, Tesco, The Coca-Cola Company und Walmart. Geleitet wurde sie von der Arbeitsgruppe "Priority Industry Principles" des CGF, die zunächst verschiedene weltweit anerkannte Ressourcen recherchierte, darunter auch die Publikation International Labour Organization Indicators of Forced Labour (http://www.ilo.org/global/topics/forced-labour/publications/WCMS_203832/lang--en/index.htm). Zum Abschluss der Recherche wurden Umfragen mit CGF-Mitgliedsunternehmen, externen Stakeholdern und der breiten Öffentlichkeit durchgeführt. Nach der Erstellung des Entwurfs einer Reihe von Prinzipien wurden eingehende persönliche Beratungsgespräche mit den wichtigsten Stakeholdern geführt, die dazu dienten, die Prinzipien zu finalisieren.
Branchenübergreifende Kollaborationen
Die im Januar 2016 vom CGF-Vorstand genehmigte Forced Labour Resolution war der erste Beschluss der Branche zur Abschaffung der Zwangsarbeit. Sie wurde von einem breiten Spektrum von Akteuren aktiv begrüßt, und das CGF beabsichtigt, die Zusammenarbeit und das Engagement zur Bekämpfung der Zwangsarbeit mit der Zivilgesellschaft, mit Experten und mit Initiativen fortzuführen. Nachdem Oxfam und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) ihre Unterstützung für die "Priority Industry Principles" bereits zugesagt haben, hofft das CGF nun, dass auch andere wichtige Stakeholder diesem Ansatz folgen werden.
Zitate:
Peter Freedman, Managing Director, The Consumer Goods Forum:
"Die 'Priority Industry Principles' sind der wichtige nächste Schritt im globalen Kampf gegen die Zwangsarbeit. Diese Prinzipien müssen auf globaler Ebene etabliert werden, damit sie erforderliche Änderungen zur Abschaffung von Zwangsarbeit in internationalen Lieferketten herbeiführen können. Daher haben wir uns dazu verpflichtet, unsere Mitglieder bei der Einführung der Prinzipien in ihren eigenen Unternehmen zu unterstützen. Außerdem fordern wir die gesamte Konsumgüterindustrie zur Einführung der Prinzipien auf. Kein Unternehmen kann das Problem der Zwangsarbeit alleine lösen. Wir müssen mithilfe von branchenübergreifenden Kollaborationen Hand in Hand arbeiten, damit wir schon bald eine Welt ohne Zwangsarbeit erschaffen können."
Emmanuel Faber, CEO, Danone:
"Ich freue mich außerordentlich über den Beschluss des Vorstands des Consumer Goods Forum, sich der überaus komplexen Herausforderung der weltweiten Zwangsarbeit zu stellen. In Zusammenarbeit mit Regierungen, NGOs, internationalen Arbeitsorganisationen und der Zivilgesellschaft können wir mithilfe der schrittweisen Übernahme der 'Priority Industry Principles' durch die CGF-Mitglieder bei der Abschaffung dieser beängstigenden Realität viel erreichen. Wenn der Begriff 'Versorgung der Weltbevölkerung' irgendeine Bedeutung haben soll, dann müssen globale Lieferketten dem lokalen Wohlstand dienen."
Rachel Wilshaw, Ethical Trade Manager, Oxfam GB:
"Oxfam begrüßt die Führungsstärke, die das Consumer Goods Forum bei der Bündelung der Unterstützung für die 'Priority Industry Principles' bewiesen hat, mit deren Hilfe vermieden werden soll, dass sich Zwangsarbeit in globale Lieferketten einschleicht. Diese extreme Form der Ausbeutung von Arbeitskräften verwehrt den Beschäftigten die Möglichkeit, ihre Menschenrechte wahrzunehmen und durch ihre Arbeit einen Weg aus der Armut zu finden. Wir hoffen, dass alle CGF-Mitglieder ihren Einfluss zugunsten der Umsetzung dieser Prinzipien geltend machen und ihre Aufgabe bei der Bekämpfung dieses verhängnisvollen versteckten Problems wahrnehmen werden."
Houtan Homayounpour, Internationale Arbeitsorganisation (ILO), Schwerpunkt Zwangsarbeit:
Die von der Unternehmenswelt auf höchster Ebene gebilligte und unterstützte Forced Labour Resolution des CGF sendet eine klare Botschaft der Verpflichtung zu einer globalen Bekämpfung der Zwangsarbeit. Mithilfe der 'Priority Industry Principles' wird diese Verpflichtung nun in konkrete Maßnahmen umgesetzt. Ich gratuliere dem CGF und seinen Mitgliedern ganz herzlich."
Über das Consumer Goods Forum
Das Consumer Goods Forum (CGF) ist ein globales, paritätsbasiertes Netzwerk, das von seinen Mitgliedern betrieben wird, um die globale Übernahme von Praktiken und Standards zu fördern, von denen die Konsumgüterindustrie weltweit profitiert. Es bringt die CEOs und das Senior Management von über 400 Einzelhandelsunternehmen, Herstellern, Dienstleistungsanbietern und anderen Interessengruppen aus insgesamt 70 Ländern an einen Tisch und spiegelt die Diversität der Branche in Bezug auf Geographie, Größe, Produktkategorie und Format wider. Seine Mitgliedsunternehmen erzielen zusammen einen Umsatz in Höhe von 3,5 Trillionen Euro und beschäftigen rund 10 Millionen Menschen direkt, mit geschätzten weiteren 90 Millionen davon abhängigen Jobs entlang der Wertschöpfungskette. Geleitet wird es von seinem Board of Directors, bestehend aus 54 CEOs von Hersteller- und Einzelhandelsunternehmen.
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Kontakt:
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