Gute Lösung für Berlin/ Ein Leitartikel von Christine Richter
Berlin (ots)
In vier Wochen, da sind wir und viele andere Menschen auf dieser Welt schon im Fußball-Fieber. Denn am 12. Juni beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien, viele hoffen, dass es die deutsche Mannschaft diesmal bis ins Endspiel oder sogar zum Weltmeister-Titel schafft. Deshalb ist es eine gute Nachricht, dass der Berliner Senat sich endlich mit den Organisatoren der Fanmeile und der Fashion Week auf getrennte Veranstaltungsorte verständigt hat. Es wurde wahrlich Zeit.
Herausgekommen ist eine gute Lösung für Berlin: Die Fanmeile findet wieder auf der Straße des 17. Juni statt. Um die Sicherheit zu gewährleisten, wird kein fester, aber ein stabilerer Zaun aufgebaut. Auf den Großbildwänden zwischen dem Brandenburger Tor und dem Kleinen Stern können Fußballfans dann an 13 Tagen WM-Spiele live mitverfolgen. Und hoffentlich zum Abschluss einen deutschen Fußball-Weltmeister feiern. Das sind die Bilder aus Berlin, die um die Welt gehen, die dafür sorgen, dass so viele Menschen in die deutsche Hauptstadt kommen wollen. Ein gemeinsames, ein friedliches Fest auf der Fanmeile stärkt stets auch das Ansehen von Berlin - als begeisterungsfähige, als lebensfrohe, als tolerante und weltoffene Stadt.
Richtig ist auch, dass die Fashion Week nicht mehr am Brandenburger Tor stattfindet. Auch in der Vergangenheit gab es immer wieder Kritik an dem großen Zelt vor Berlins Wahrzeichen, zu dem nur geladene Gäste Zutritt hatten. Tagelang musste das Areal für Auf- und Abbauten, für die Modetage selbst gesperrt werden. Nun haben sich Senat und Veranstalter geeinigt, die Fashion Week zu verlegen - hoffentlich keine einmalige Entscheidung. Manch einer mag sich wundern, warum die Modeshow jetzt im Erika-Heß-Eisstadion in Wedding stattfindet. Wedding? Ja, das ist ein schönes Zeichen, wie Berlin sich verändert. Der Wedding entwickelt sich, das Stadion bietet Platz und ist attraktiv als ungewöhnlicher Standort. Auch Hugo Boss hat sich dort schon präsentiert, nun also stellt sich die Fashion Week vor.
Ein Problem, das aber noch nicht gelöst ist, ist der Christopher Street Day. Nach wie vor ist unklar, wo die CSD-Paraden - in diesem Jahr sind es zwei - entlangführen werden. Den Streit, den der Veranstalter Robert Kastl provoziert hat, schadet dem CSD und der Stadt, aber weder der Senat noch der Bezirk oder die homosexuelle Community haben Schuld daran. Dafür ist allein der Veranstalter verantwortlich.
Der Leitartikel im Internet: www.morgenpost.de/127971633
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