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The World Association of Investment Promotion Agencies (WAIPA)

Internationale Investment-Konferenz der WAIPA: Klare Verschiebungen der wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse

Genf (ots/PRNewswire)

Die Krise und die alarmierende Jugendarbeitslosigkeit in zahlreichen Ländern machen die Dringlichkeit einer wesentlichen Aufgabe aller Länder deutlich: Um Arbeitsplätze, Know-how und Wachstum zu generieren, müssen sie ausländische Direktinvestitionen anziehen.

Minister und weitere Vertreter der 156 Mitgliedstaaten der World Association of Investment Promotion Agencies, WAIPA [http://www.waipa.org] diskutierten in der vergangenen Woche über diese Herausforderung anlässlich ihrer World Investment Conference (WIC) in Genf. Alessandro Teixeira, WAIPA Präsident und brasilianischer Vize-Minister für Entwicklung, Industrie und Aussenhandel, unterstrich: "Unsere Konferenz war ein Forum wichtiger Diskussionen über Themen wie die notwendigen Veränderungen infolge der Finanzkrise, die Chancen, die sich aus den Verschiebungen der weltweiten wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse ergeben, oder auch die Diskrepanzen zwischen den Zielsetzungen der Anleger und denjenigen der Länder.

Die USA ziehen nach wie vor den Grossteil der ausländischen Direktinvestitionen an, doch ihr Anteil sank von ca. 33 % in den 1980er Jahren auf durchschnittlich 15 % im ersten Jahrzehnt dieses Jahrtausends. Seit 2006 fiel der Prozentsatz Grossbritanniens von 10,7 % auf 3,7 %, und auch Frankreich verliert an Boden (- 2,2 %). China dagegen, dessen Position zwischen 1980 und 2010 konstant bei ca. 6,5 % lag, sichert sich nun fast 8,5 %. Weitere aufstrebende Volkswirtschaften stiegen seit 2006 in die Top-Ten-Rangliste auf: Hongkong verzeichnet 5,5 %, Russland 3,3 %, Singapur 3,1 % und der Anteil Brasiliens stieg von 1,3 % auf 3,9 %.

Auf der Seite der Länder, die im Ausland investieren, sind die Trends ähnlich, aber weniger ausgeprägt. Zwischen 2006 und 2010 stieg der Anteil der USA von 16 % auf 24,9 %, Chinas von 1,5 % auf 5,1 %, Hongkongs von 3,2 % auf 5,7 % und Russlands von 1,6 % auf 3,9 %. Bei allen anderen hoch entwickelten Ländern der Top Ten - Deutschland, Frankreich, Schweiz, Japan Kanada und Belgien - ist die Tendenz leicht negativ (mit einem Rückgang von maximal 1,5 %).

Insgesamt gingen die ausländischen Direktinvestitionen zwischen 2007 und 2009 von USD 1,97 Billionen auf USD 1,19 Billionen zurück. Die Prognosen für 2012 sind optimistisch (USD 1,46 Billionen), und es wird erwartet, dass ungefähr 2014 wieder der Rekordwert von 2007 erreicht wird. Doch nach Ansicht der meisten Teilnehmer der WAIPA Konferenz wird sich die Krise wiederum negativ auf die Auslandsinvestitionen aus hoch entwickelten Ländern auswirken. Tatsächlich hat die Krise keine weltweite Tragweite, sondern beschränkt sich auf die westliche Welt (zuzüglich Japans). Europa hofft, in Zukunft von dem Wachstum der BRIC-Länder und anderer wachstumsstarker Staaten zu profitieren und so besser abzuschneiden. Doch die Europäer müssen sich darauf gefasst machen, dass begierige neue Wettbewerber auf den Plan treten, insbesondere in Südostasien, wo deren hohe regionale Integrationskapazität enormes Wachstum generiert.

Die Investitionsförderungsagenturen sollten solche regionalen Investitionen und den entsprechenden Handel begünstigen, da sie die grösste Dynamik bieten. Sie müssen die Regierungen auf gute Gelegenheiten aufmerksam machen und aufzeigen, welche Produktionskapazitäten an neue Wirtschaftsaktivitäten angepasst werden müssen. Sie müssen Alternativen und Lösungen aufzeigen.

Investitionsförderungsagenturen können wesentlich dazu beitragen, dass die Regierungen ihre Sichtweise und Pläne in Frage stellen. Doch ihre Rolle wird von den Regierungen nicht ausreichend anerkannt. Jede Regierung hat einen Handelsminister, und die Welthandelsorganisation ist sehr einflussreich, doch für Direktinvestitionen bestehen bedauerlicherweise keine vergleichbaren Organe.

Eine Gefahr, die Förderungsagenturen vermeiden müssen, ist die Neigung, der Mode oder den jüngsten Trends zu folgen. Sie können viele sinnvolle Initiativen ergreifen, die nicht im Trend liegen. Experten empfehlen eher die Anpassung der Produktionskapazitäten an neue Zweckbestimmungen als die Erschliessung unbekannter Sektoren. Umweltfreundliche Technologien und Energien sind ein unumgänglicher Fokus für alle Länder. Doch es fehlen oft klare Wegweiser in diese aussichtsreiche Zukunft, und das sollten die Agenturen den Politikern deutlich machen.

Kontakt: Claude-Olivier Rochat oder Philippe Dunant, Rochat & Partners, +41(0)22-786-54-55

Kontakt:

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