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Zu den Demonstrationen anlässlich des brutalen Familiendramas in Berlin-Kreuzberg:

Berlin (ots)

Die wenigen Anhaltspunkte - die Herkunft des Täters, Indizien auf eine Zwangsverheiratung, Drogenkonsum - verleiten zur Nacherzählung einer leicht verständlichen Geschichte, die wenig Raum für Widersprüche und das soziale Zerrbild lässt, aus dem sie hervorgegangen sein könnte. Mit den Demonstrationen, auf denen sich Männer gegen Männergewalt aussprechen und Frauen den Anspruch erheben, nicht länger Opfer häuslicher Gewalt sein zu wollen, wird die Tat vor allem der einsilbigen Lesart des Boulevards entrissen. So wird das Bedürfnis artikuliert, familiäre Gewalt nicht länger hinter verschlossenen Türen zu belassen. Die sozialen Verhältnisse samt Migrationshintergrund mögen zur Eskalation beigetragen haben. Die Kundgebungen wollen über Klischees und Stigmatisierungen hinaus und markieren einen zivilgesellschaftlichen Aufbruch.

Kontakt:

Berliner Zeitung
Bettina Urbanski
Telefon: +49 (0)30 23 27-9
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