Kommentar zu Finanzkrise
Banken
Osnabrück (ots)
Mehr Zuversicht!
Eine aktuelle Umfrage zeigt: Ihre persönliche Lage bewerten die Europäer derzeit deutlich besser als die allgemeine wirtschaftliche Situation. Im besonderen Maße gilt das für die Deutschen unter den 27 000 repräsentativ Befragten. Eine Krise besteht demnach zwischen Alpen und Nordsee weitgehend gefühlt und nicht real. Und wenn, dann maßgeblich auf staatlicher, nicht aber individueller Ebene.
Vage Ungerechtigkeitsgefühle mit vielerlei Gründen und verschiedenen Zielen bestimmten denn auch das Bild bei den Protesten vom Wochenende, die politisch auf so erstaunlichen Zuspruch stießen. Einzig Joachim Gauck ("unsäglich albern") blieb kühl, eine schöne Pointe angesichts dessen, dass ihn links orientierte Kreise doch so viel lieber als Bundespräsidenten gesehen hätten als Christian Wulff, der sich seinerseits vor scharfen Attacken gegen die Banken in diesem Sommer nicht scheute.
Gestern nun sprang Angela Merkel Gauck zur Seite und ließ selbstkritisch mitteilen, nicht die Banken hätten die Krise verursacht, sondern die Euro-Staaten mit ihrer Schuldenpolitik. Umso bemerkenswerter, dass ins Thema Steuersenkung nun doch Bewegung kommt. Nach dem harten Ringen seit der Bundestagswahl dürfte die jetzige Annäherung zwischen Finanzminister Schäuble und der FDP der Durchbruch sein. Ein weiterer Grund, als Deutscher im Sinne der zitierten Umfrage persönlich zuversichtlich zu bleiben.
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