Kommentar zu Mobbing
Osnabrück (ots)
Problem an der Wurzel packen
Die Zeiten, in denen von Cybermobbing vor allem Kinder und Jugendliche betroffen waren, sind vorbei. Auch immer mehr Unternehmen sind Ziel von Rufmordattacken: Restaurantbesitzer spuckt ins Essen seiner Gäste! Weinhandlung panscht ihre Produkte! So schaden neidische Mitbewerber durch Verleumdungen ihrem Konkurrenten. Während Privatpersonen in erster Linie in sozialen Netzwerken leiden, droht Unternehmen mehr noch durch Bewertungsplattformen Ungemach: Denn dort verschaffen sich Mitbewerber Vorteile, indem sie Produkte oder Dienstleistungen der Konkurrenz unerkannt schlecht bewerten. So waren nach den Ergebnissen einer Studie bei der Bewertung von Hotels über 25 Prozent reine Fakes, darunter gesteuerte Lobhudelei, aber auch bewusst negative Darstellungen.
Nach Schätzungen gibt es in Deutschland bereits mehrere Tausend Betroffene dieser Art von InternetKriminalität. Es gibt also immer mehr Gründe, das Problem endlich an der Wurzel zu packen. Die BGH-Entscheidung, dass der ausländische Betreiber einer Internet-Seite für Verletzung von Persönlichkeitsrechten durch seine Nutzer in Deutschland haftbar gemacht werden kann, ist ein richtiger Schritt auf diesem Weg. Das damit verbundene Prüfverfahren aber ist für die Betroffenen dermaßen aufwendig, dass sie oft schon vor einer Entscheidung geschäftlich oder privat am Ende sein dürften.
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