Kommentar zu Musik
Yeah-Festival
Osnabrück (ots)
Werben um Nachwuchs
Das Yeah-Festival bietet erstmals Musikvermittlungsprojekten auf europäischer Ebene eine Bühne. Gleichzeitig werden erste Stimmen laut, die Sinn und Zweck eben dieser Projekte infrage stellen. Wenn nur gut musiziert wird, springt auch der Funke über, so die These der Vermittlungsgegner. Schön wär's.
Richtig daran ist: Natürlich müssen Musiker erst einmal gut spielen, zumal, seit perfekte Aufnahmen den Maßstab bilden und nicht mehr die frühere Aufführung. Doch was ist, wenn der Funke nicht auf ein aufnahmebereites Publikum überspringt, sondern im leeren Konzertsaal einfach verglüht? Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Saal geschlossen, das Orchester aufgelöst, das Opernhaus abgewickelt wird.
Banken werben um Jugendliche als die Kunden von morgen, Medienhäuser gehen mit Projekten in Schulklassen. Und auch Musiker, Konzerthäuser und -veranstalter müssen an morgen denken: In unserer vielfältigen, manchmal reizüberfluteten Welt müssen sie deutlich machen, dass und warum es sich lohnt, Zeit mit Musik zu verbringen. Jedes Land, jede Kultur findet da eigene Wege, die es lohnt, sich anzuschauen. Denn in unserer globalisierten Welt sind Fremde von heute vielleicht schon morgen Nachbarn.
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