Beginn der Suche nach Flüchtlingsfamilien, die dem Holocaust über Portugal entgehen konnten
Seattle (ots/PRNewswire)
Die Sousa Mendes Foundation bemüht sich intensiv um die Suche und Identifizierung von Holocaust-Flüchtlingen, denen Aristides de Sousa Mendes im Frühling des Jahres 1940 Einreisebewilligungen ausstellte, um ihnen das Leben zu retten. Sousa Mendes, der portugiesische Konsul in Bordeaux (Frankreich), bewahrte geschätzte 30.000 Menschen vor dem Holocaust. Er stellte Flüchtlingen Einreisebewilligungen für Portugal aus und verstiess dabei gegen die offizielle Verordnung "Circular 14". Diese erliess die portugiesische Regierung für das konsularische Korps und enthielt strikte gegenteilige Anweisungen. Aus diesem Grund wurde er von der Salazar-Diktatur vor Gericht gestellt und hart bestraft.
Aristides de Sousa Mendes verstarb 1954 als verarmter und offiziell in Ungnade gefallener Mann und geriet beinahe völlig in Vergessenheit. 1966 wurde ihm von Yad Vashem, Israels Gedenkstätte für Holocaust-Opfer, posthum der Ehrentitel "Gerechter unter den Völkern" verliehen. Ende der 1980er entschuldigte sich die portugiesische Regierung in aller Form bei der Familie Sousa Mendes und erklärte ihn posthum zum Botschafter.
Die Sousa Mendes Foundation wurde 2010 als Partnerschaft zwischen der Familie des Helden und den geretteten Familien gegründet, um sich gemeinsam auf die beispiellose Suche nach geretteten Flüchtlingen zu begeben. Die gesuchten Personen und Familien stammen aus allen Teilen Europas und erhielten im April, Mai oder Juni 1940 portugiesische Einreisebewilligungen im Süden Frankreichs (Bordeaux, Bayonne, Hendaye oder Toulouse). Auf ihrem Weg nach Portugal durchquerten sie zunächst Spanien, bevor sie sich zwischen 1940 und 1942 von dort aus in die Vereinigten Staaten, Kanada, Brasilien und das Vereinigte Königreich absetzen konnten.
"Die meisten Menschen, die Sousa Mendes gerettet hat, wissen gar nicht, dass sie von jemandem gerettet wurden", erklärte Dr. Sylvain Bromberger, emeritierter Professor des MIT, der selbst zu den glücklichen Überlebenden zählt. Bromberger ist im Stiftungsvorstand tätig und aktiv in die Bemühungen involviert. Die Suchaktion wird von Dr. Olivia Mattis geleitet, die ebenfalls Mitglied des Vorstands ist und von der freiwilligen Helferin Marie J. Gomes unterstützt wird.
Zahlreiche berühmte Persönlichkeiten wie beispielsweise Salvador Dali, Hans und Margret Rey (die Autoren von Curious George), die Familie Habsburg, die Familie Rothschild und der Filmemacher King Vidor erhielten Einreisebewilligungen von Sousa Mendes. Der Grossteil der Einreisebewilligungen ging jedoch an gewöhnliche Familien, die dem Grauen der Naziverfolgung entgehen wollten.
Für weitere Informationen und zur Übermittlung von Informationen über Empfänger von Einreisebewilligungen oder deren Familien wenden Sie sich an info@sousamendesfoundation.org oder besuchen Sie die Website der Stiftung: http://www.sousamendesfoundation.org
Rettungsliste
Die folgende Liste enthält die Namen einiger Personen, die entweder selbst oder deren Familien durch die Initiative von Aristides de Sousa Mendes gerettet wurden:
Hamilton Fish Armstrong, Gründer und Redakteur des Magazins Foreign Affairs Thomas Bennigson, ein Anwalt, dessen Mutter Edith Landsberg gerettet wurde Daniel Branton, Professor für Zellbiologie der Harvard University Dr. Sylvain Bromberger, emeritierter Professor für Philosophie und Linguistik des MIT Salvador Dali Ilja Dijour, Beauftragte der Hebrew Immigrant Aid Society Richard de Grab, Fotograf Erzherzog Otto von Habsburg und die Familie Habsburg Robbert Hartog, kanadische Wirtschaftsführungskraft und Philanthrop Dr. Lissy Jarvik, emeritierte Professorin für Medizin der UCLA Robert Lebel, Kunstkritiker Kizette de Lempicka, Tochter der Künstlerin Tamara de Lempicka Alexander Liberman, Bildhauer, Maler und künstlerischer Leiter des Magazins Vogue Dr. Daniel Mattis, Professor für Physik der University of Utah Leon Moed, Architekt Alfred Montesinos, ehemaliger Präsident von Cartier Jonah Peretti, Internetguru und Mitgründer von The Huffington Post, dessen Grossmutter Adina Cherkin gerettet wurde Hans und Margret Rey, Autoren der Serie Curious George Baron Maurice de Rothschild und die Familie Rothschild Boris Smolar, leitender Europakorrespondent der Jewish Telegraphic Agency Tereska Torres, Feministin, Schriftstellerin und eine der ersten Frauen, die sich für Charles de Gaulle einsetzten Julian Tuwim, polnischer Dichter und Neffe des Pianisten Arthur Rubinstein King Vidor, Filmregisseur aus Hollywood Wilhelm Weinberg, Kunstsammler und Philanthrop Dr. Charles Weissmann, biomedizinischer Forscher des Scripps Research Institute
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