St Vincent's Hospital Sydney Limited
Größte Vergleichsstudie zur Radioembolisierung belegt deutliche Steigerung der Überlebensdauer von Patienten mit inoperablen Lebertumoren dank SIR-Spheres Mikrosphären
Orlando (ots/PRNewswire)
Neues Datenmaterial aus Australien bietet weitere Belege für Überlebensvorteile durch Radioembolisierung
Die Ergebnisse der grössten bislang durchgeführten multizentrischen Vergleichsstudie bei Verwendung von Radioembolisierung zeigen eine deutliche erhöhte Überlebensdauer nach Einsatz von SIR-Spheres Mikrosphären bei Patienten mit behandlungsresistenten Leberkarzinomen aufgrund von Darmkrebs oder anderen Krebsarten. Die Ergebnisse der Studie wurden heute beim 65. Annual Cancer Symposium der Society of Surgical Oncology vom ausserordentlichen Professor Lourens Bester bekanntgegeben, dem Leiter der Abteilung Radiologie am St. Vincent's Hospital in Sydney.[1]
Radioembolisierung - auch bekannt als selektive interne Radiotherapie oder SIRT - ist ein neuer Ansatz zur Behandlung von Lebertumoren und verwendet Kunstharzkügelchen (Mikrosphären), die mit radioaktivem Yttrium-90 (90Y) beladen sind. Diese Mikrosphären werden von Interventionsradiologen implantiert, um Tumore gezielt der Strahlung auszusetzen, während das verbleibende gesunde Lebergewebe verschont wird.
Prof. Bester und seine Kollegen untersuchten 463 Patienten mit vorwiegend die Leber betreffenden Krebsgeschwüren, die nicht auf eine Chemotherapie ansprachen, und kamen zu dem Ergebnis, dass "die Radioembolisierung mit deutlich verbesserten und klinisch relevanten Überlebensvorteilen einhergeht. Andere Faktoren mögen zwar ebenfalls eine Rolle spielen, aber diese Behandlung dürfte den betreffenden Patienten wohl die besten Prognosen bieten", so Professor Bester.
Von 251 Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen lag die durchschnittliche Überlebensdauer der 220 mit SIR-Spheres Mikrosphären behandelten Patienten bei 11,6 Monaten, im Vergleich zu nur 6,6 Monaten bei den 31 Patienten, die normale oder beste unterstützende Pflege erhielten (p=0.021). Bei 212 Patienten mit Lebertumoren aus anderen Krebsarten - darunter Gallengangkrebs (41), neuroendokrine Tumore (40), hepatozelluläres Karzinom (27), Bauchspeicheldrüsenkrebs (13) Brustkrebs (11), Magenkrebs (9) und andere (71) - lag die Überlebensdauer im Schnitt bei 9,5 Monaten bei den 180 mit SIR-Spheres Mikrosphären behandelten Patienten im Vergleich zu 2,6 Monaten bei den 32 Patienten, die normale oder beste unterstützende Pflege erhielten (p=0.013).
Die beträchtlichen Verbesserungen der allgemeinen Überlebensdauer in dieser Studie bestätigt die positive Wirkung, die sich bereits in zwei kleineren vorangegangenen Vergleichsstudien gezeigt hatten, welche an Patienten mit behandlungsresistenten kolorektalen Lebermetastasen durchgeführt wurden: die multizentrische randomisierte kontrollierte Phase-III-Studie von Hendlisz und Kollegen in Belgien und die Matched-Pair-Analyse von Seidensticker und Kollegen aus Magdeburg, welche durchschnittliche Überlebenszeiträume von jeweils 10,0 bzw. 8,3 ergeben hatten", so Prof. Bester weiter.[2,3]
Derzeit sind zwei grosse internationale randomisierte kontrollierte Studien in Planung, welche die Effizienz einer Radioembolisierung mit SIR-Spheres Mikrosphären als Zusatz zu einer Erstlinien-Chemotherapie prüfen sollen. Dadurch soll eingeschätzt werden können, ob diese Behandlung als frühzeitiger Eingriff im Rahmen der Behandlung von Patienten mit Lebermetastasen aufgrund von Darmkrebs eingesetzt werden sollte. Zusätzlich beurteilen drei grosse randomisierte kontrollierte Studien den Einsatz von Radioembolisierung mit SIR-Spheres Mikrosphären bei hepatozellulärem Karzinom.
Über die Studie
Ziel der am St. Vincent's Hospital durchgeführten Studie war ein Vergleich der Resultate bei Patienten mit Lebertumoren, die entweder mit Radioembolisierung oder mit normaler oder bester unterstützender Pflege, wie sie bei behandlungsresistenten Krankheiten üblich ist, behandelt wurden.
Alle Patienten hatten vorwiegend die Leber betreffende Tumore, die auf eine Chemotherapie nicht angesprochen hatten und deren Fortschreiten radiologisch bestätigt worden war, womit die Betroffenen für weitere Behandlungsmodalitäten wie zum Beispiel Resektion, Ablation oder Chemoembolisation nicht länger in Frage kamen.
Von der Studie ausgeschlossen waren Patienten mit extensiven extrahepatitischen Metastasen, mit Symptomen, durch die sie mehr als 50 % ihres Wachzustandes ans Bett gefesselt waren (ECOG-Performance-Status >2), mit exzessiver Lebertumor-Last (>75% der Leber durch Tumor ersetzt) und/oder eingeschränkter verbleibender Leberfunktion.
Von den 463 Patienten, welche die anfängliche Evaluierung für die Radioembolisierung durchlaufen hatten, wurden 63 für ungeeignet erklärt, entweder (a) aufgrund der Anatomie ihrer Leberarterien, die sich nicht korrigieren liess und andernfalls zu Komplikationen geführt hätte, (b) wegen eines extensiven hepatopulmonären Austauschs zwischen Leber und Lunge, der das Potential einer Belastung der Lunge mit überschüssiger Strahlung geborgen hätte (>30 Gy), oder (c) aus Gründen der Patientenzustimmung, wie zum Beispiel dem Wunsch nach einer anderen Behandlungsoption.
"Die Patienten, die nicht für eine Radioembolisierung in Frage kamen, wurden zwecks weiterer konservativer Behandlungsmethoden oder fortgesetzter unterstützender Pflege wieder an ihre behandelnden Ärzte überwiesen", erklärte Prof. Bester. "Diese Gruppe hätte vermutlich nicht stellvertretend für Patienten mit weiter fortgeschrittenem Krankheitsverlauf stehen können und wurde daher als Vergleichsgruppe mit normaler Pflege eingesetzt."
Über Darmkrebs
2008 wurden 153.000 Menschen in den USA und 333.000 Menschen in der Europäischen Union mit Darmkrebs diagnostiziert.[4] Ungefähr die Hälfte dieser Patienten wird Metastasen entwickeln, welche sich vom ursprünglichen Krankheitsherd ausgebreitet haben, vorwiegend in die Leber. Bis zu 90 % dieser Patienten sterben schliesslich am durch die Ausbreitung der Krankheit ausgelösten Leberversagen.
Quellen:
1) A. Saxena, T.C. Chua, B. Meteling et al. Radioembolization with yttrium-90 microspheres is associated with a significantly improved survival compared to conservative therapy after treatment of unresectable hepatic tumors: A large single center experience of 537 patients. 65th Annual Cancer Symposium of the Society of Surgical Oncology, Asia-Pacific Journal of Clinical Oncology 2012; 7 (Supplement s4): Abstract 212. 2) A. Hendlisz, M. Van den Eynde, M. Peeters et al. Phase III trial comparing protracted intravenous fluorouracil infusion alone or with yttrium-90 resin microspheres radioembolization for liver-limited metastatic colorectal cancer refractory to standard chemotherapy. Journal of Clinical Oncology 2010; 28: 3687-3694. 3) R. Seidensticker, T. Denecke, P. Kraus et al. Matched-pair comparison of radioembolization plus best supportive care versus best supportive care alone for chemotherapy refractory liver-dominant colorectal metastases. Cardiovascular and Interventional Radiology 2011; ePub doi: 10.1007/s00270-011-0234-7. 4) International Agency for Research on Cancer. GLOBOCAN 2008: Colorectal Cancer Incidence and Mortality Worldwide in 2008. http://globocan.iarc.fr/factsheets/cancers/colorectal.asp, aufgerufen am 8.12.2011
Kontakt:
Kontakt: David Faktor, Public Affairs, St. Vincent's Hospital,
Sydney Tel.: +61-2-8382-2866, E-Mail: dfaktor@stvincents.com.au ;
Janet
Rafferty, Aurora Communications, London Tel.: +44(0)20-7148-4176,
E-Mail:
Janet@auroracomms.com ; Kassidie Blackstock, Fleishman Hillard, North
Carolina Tel.: +1-919-457-0749, E-Mail:
Kassidie.Blackstock@fleishman.com