Schweizerische Stiftung für Alpine Forschung
ProMontesPreis 2014 geht an Christoph Schwörer von der Uni Bern (Prämierung von Nachwuchsforschung zur Zukunft der alpinen Kulturlandschaft)
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Bern (ots)
Der ProMontesPreis der Schweizerischen Stiftung für Alpine Forschung wurde am vergangenen Donnerstag, 5.6.2014, anlässlich der Phil.Alp-Tagung der Interakademische Commission für Alpine Studien, ICAS, in Bern vergeben.
Preisträger ist Christoph Schwörer, Dissertant am Institut für Pflanzenwissenschaften und Oeschger Zentrum für Klimaforschung der Universität Bern.
Mit seiner Forschungsarbeit über die Auslösefaktoren der Vegetationsdynamik in den nordwestlichen Schweizer Alpen seit der letzten Eiszeit ("Drivers of Holocene Vegetation Dynamics in the Northwestern Swiss Alps") hat Herr Schwörer den Wandel von Klima und Vegetation während einer Zeitspanne von 12'000 Jahren anhand von Pflanzenresten in Alpsee-Sedimenten analysiert. Seine Befunde zeigen, dass - bedingt durch höhere Temperaturen - die Waldgrenze vor 10'000 - 4'000 Jahren um 300 bis 400 Meter höher lag als heute. Andererseits weist Herr Schwörer nach, dass die Menschen bereits in der Jungsteinzeit am Lauenensee Alpwirtschaft betrieben und den Wald für Weidegewinn brandrodeten. Diese klimatisch und anthropogen bedingte Vegetationsdynamik des Holozäns wird nach Schwörers Modellrechnungen auch die zukünftige Biodiversitätsentwicklung mitbestimmen.
Kurzfristig wird der Wandel der Kulturlandfläche, langfristig aber der Klimawandel hauptverantwortlich sein für die Vegetationszusammensetzung. Zur Bewahrung der hohen Biodiversität alpiner Oekosysteme setzt Herr Schwörer auch auf politischen Massnahmen. Diese haben das Potential, den Fortbestand alpiner Weidewirtschaft in abgelegenen Gebieten zu ermöglichen und so die Überwaldung artenreicher alpiner Wiesen zu verhindern.
Der ProMontesPreis im Wert von 2'000 Franken honoriert diese Nachwuchsforschung als wichtigen Beitrag für die Zukunftssicherung der alpinen Kulturlandschaft. Ein Drittel des Biodiversitätsspektrums im schweizerischen Berggebiet ist auf waldfreie, licht- und wärmespendende Lebensräume angewiesen, also auf die Bewahrung der menschgeschaffenen Wiesen und Weiden. Grund genug, Forschung zu fördern, die neue Wege aufzeigt, um die alpine Kulturlandschaft in Einklang mit den Bestrebungen des Naturschutzes zu bringen.
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