Handicap International und die IKEA Stiftung schaffen inklusive Spielräume in Flüchtlingslagern
Genf (ots)
Spielen ist ein fundamentales Recht für alle Kinder, auch für geflüchtete Kinder und Kinder mit Behinderung. Darum unterstützt die IKEA Stiftung das neue Projekt von Handicap International "Growing Together", das Kindern in Flüchtlingslagern in Bangladesch, Pakistan und Thailand sichere und inklusive Räume zum Spielen bietet - und das Recht, Kind zu sein.
Handicap International ist einer der Partner der neuen Kampagne der IKEA Stiftung "Let's Play for Change", die am Tag der Kinderrechte am 20. November gestartet ist. Für jedes Kinderbuch und Spielzeug, das in den IKEA Geschäften zwischen dem 20. November und 24. Dezember verkauft wird, spendet die IKEA Stiftung 1 CHF, um die Rechte von Kindern zu fördern. Handicap International wird am 26. November von 10 bis 18 Uhr bei IKEA Vernier vor Ort sein.
Die UN Kinderrechtskonvention besagt, dass jedes Kind das Recht zu spielen haben sollte. "Aber leider haben viele Flüchtlingskinder nicht die Möglichkeit, Kind zu sein", sagt Cheryl Shin-Hua Yeam, regionale Koordinatorin von Handicap International für das Growing Together Projekt. "Ihr Recht zu spielen wird oft untergraben oder nicht als wichtig betrachtet."
"Spiele sind super wichtig für alle Kinder", sagt Cheryl. "Spielen macht Kinder glücklich und gesund. Es hilft ihnen zu lernen, ihr Selbstbewusstsein zu verbessern und wichtige Fähigkeiten für ihr Leben, wie Mitgefühl, Kommunikation und Stressresistenz zu entwickeln."
Spielen hilft Flüchtlingskindern mit ihrer Situation umzugehen
Flüchtlingskinder müssen mit besonders schwierigen Erfahrungen, wie Krieg, Gewalt und problematische Lebensbedingungen umgehen. "Spielen kann ihnen helfen, manches besser zu verarbeiten. Deshalb müssen kinderfreundliche Räume Flüchtlingskindern die Möglichkeit geben, traumatisierende Erfahrungen mit Fachkräften und auch unter einander zu teilen. Hier sollen sich die Kinder sicher fühlen."
Aus diesen Gründen startet Handicap International das auf vier Jahre ausgelegte Projekt "Growing together". Finanziert wird es von der IKEA Stiftung und soll Kinder in Flüchtlingslagern in Bangladesch, Pakistan und Thailand unterstützen. Es wird inklusive Spielräume schaffen, in denen besonders schutzbedürftige Kinder sich sicher fühlen und entwickeln können. "Das wird ihr Wohlfühlen verbessern und ihrer persönlichen Entwicklung helfen. Kinderfreundliche Räume geben Flüchtlingskinder die Möglichkeit traumatisierende Erfahrungen mit Spezialisten und auch unter einander zu teilen. Sie können sich entspannen, lächeln, spielen und wieder einfach Kind sein - ein essentielles Element für ihre mentale und physische Gesundheit."
Kinder mit Behinderung werden sogar noch mehr vom Spielen ausgeschlossen
Nach einer Studie der IKEA Stiftung leiden Kinder mit mentalen und physischen Behinderung an einer grösseren Wahrscheinlichkeit vom Spielen und Lernaktivitäten ausgeschlossen zu werden. "Man sieht keine Kinder mit Behinderung spielen", sagt Cheryl Sin-Hua Yeam. "Darum werden unsere sicheren Räume leicht zugänglich und inklusiv sein, so dass alle Kinder zusammen kommen können und gemeinsam lernen können: Kinder mit und ohne Behinderung, Kinder mit Lernschwierigkeiten, mentalen Problemen, Kinder mit chronischen Krankheiten, usw."
Das Projekt Growing Together
Neben dem Aufbau von inklusiven, erzieherischen Spielräumen wird die Aufmerksamkeit auf die jüngsten Kinder gelegt, bei welchen ein Risiko der Entwicklungsverzögerung besteht. Dank der Früherkennung und Rehabilitation, können einige Behinderungen verhindert werden, und das Leben von Kindern mit langfristigen Behinderungen kann erfüllender gestaltet werden. In einer sicheren Umgebung werden Eltern und Betreuer lernen, wie sie die Entwicklung ihrer Kinder unterstützen können und unabhängiger sein können.
Vergessene Flüchtlingslager
Obwohl die Flüchtlingslager in Bangladesh, Pakistan und Thailand bereits seit Jahrzenten existieren bleiben sie weitgehend von der Welt vergessen. Die Lebensbedingungen in den Lagern sind alarmierend. In Bangladesh, eines der ärmsten Länder der Welt, kämpfen staatenlose Rohingya Flüchtlinge um ihr Überleben. Sie leben in erbärmlichen Bedingungen, anfällig für Krankheiten und Ausbeutung. Ihnen wird kategorisch rechtlicher Schutz und humanitäre Unterstützung untersagt. In Pakistan im Jalozai Flüchtlingslager sind Menschen rauen Wetterbedingungen ausgesetzt, Kinder leiden an schlechter Gesundheit und viele Menschen leiden an Depressionen, da sie nichts zu tun haben ausser für Essensverteilung anzustehen. Depressionen sind auch im Karen Flüchtlingslager (Grenze zu Myanmar) sehr üblich wo 111.000 Menschen stark von humanitärer Hilfe abhängig sind. Viele Menschen wurden bereits in den Lagern geboren uns haben sie niemals verlassen.
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