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Russland und die USA: Hauptverursacher von Leid und Tod von Zivilisten durch Luftangriffe

Russland und die USA: Hauptverursacher von Leid und Tod von Zivilisten durch Luftangriffe
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Genf (ots)

Der russische Präsident Putin und der US-Präsident Biden treffen sich heute in Genf. HI erinnert daran, dass Russland und die USA zu den Hauptverursachern von zivilen Opfern durch Luftangriffe gehören. Laut Action on Armed Violence (AOAV) sind die von den USA geführte Koalition, die von Saudi-Arabien geführte Koalition, Syrien und Russland die Hauptverursacher von zivilen Opfern durch Luftangriffe seit 2011.

"Die von den USA und der NATO geführten Luftangriffe waren die tödlichsten in diesem Jahrzehnt. Zusammengenommen hatten ihre Luftangriffe in Afghanistan, Irak, Libyen, Pakistan, Somalia, Syrien und Jemen 7'391 zivile Opfer verursacht - mit einer extrem hohen Sterblichkeitsrate von 71 %. In Syrien wurden viele Luftangriffe von russischen Streitkräften oder mit Unterstützung russischer Streitkräfte durchgeführt: Russland ist laut AOAV für mindestens 3'968 zivile Todesopfer in Syrien verantwortlich." Anne Héry, Advocacy Director, Handicap International

Bombardierung von bewohnten Gebieten: Ein grosses humanitäres Problem

Der Einsatz von explosiven Waffen in städtischen Gebieten, einschliesslich Luftangriffen, hat systematische humanitäre Folgen für die Zivilbevölkerung. Zwischen 2011 und 2020 waren 91% der Opfer von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten Zivilisten.

Explosivwaffen töten und verletzen Zivilisten, verursachen schwere psychologische Traumata, zerstören lebenswichtige Infrastrukturen wie Schulen, Gesundheitszentren und Strassen und zwingen Menschen zur Flucht aus ihren Häusern. Bombardierungen hinterlassen zudem explosive Kriegsreste, die das Leben von Zivilisten noch lange nach Ende der Kampfhandlungen bedrohen. Es ist wichtiger denn je, eine starke politische Erklärung zum Schutz der Zivilbevölkerung zu verabschieden.

Letzte Etappe eines diplomatischen Prozesses

Der Entwurf eines internationalen Abkommens gegen den Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten befindet sich in der Endphase der Verhandlungen zwischen Staaten, UN-Agenturen, internationalen Organisationen und der Zivilgesellschaft. Eine letzte Verhandlungsrunde wird im kommenden Herbst stattfinden. So soll das internationale Abkommen bis Ende 2021 fertiggestellt werden.

Dieser diplomatische Prozess begann im Oktober 2019. Bislang sind mehr als 70 Staaten beteiligt.

Der Generalsekretär der UNO und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) riefen die Staaten dazu auf, den Einsatz von Explosivwaffen mit grossflächiger Wirkung in bewohnten Gebieten zu vermeiden. Damit würde der grosse Schaden und das Leid der Zivilbevölkerung durch den Einsatz von schweren Explosivwaffen endlich offiziell anerkannt.

"Russland und die USA müssen sich stärker engagieren und gemeinsam mit anderen Staaten eine starke politische Erklärung entwickeln. Diese politische Erklärung muss die Politik und Praxis aller Militärs ändern, um die Zivilbevölkerung besser vor Sprengstoffwaffen zu schützen," fügte Anne Héry hinzu.

Pressekontakt:

Pauline Wilhelm
Handicap International Schweiz
Medien- und Kommunikationsbeauftragte
Avenue de la Paix 11 - 1202 Genf
022 710 93 36
p.wilhelm@hi.org
www.handicap-international.ch

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