8th World Congress on Peritoneal Surface Malignancies
Multimodale Therapie bei Bauchfellmetastasen ist für viele Darmkrebspatienten erfolgversprechend
"8th World Congress on Peritoneal Surface Malignancies"
Berlin (ots)
Auf dem "8th World Congress on Peritoneal Surface Malignancies", der vom 30. Oktober bis zum 2. November in Berlin stattfindet, wurde ein Paradigmenwechsel hervorgehoben, der weltweit vielen Krebspatienten Anlass zur Hoffnung geben kann: Bisher galten Patienten mit Bauchfellmetastasen in Folge von soliden Tumoren im Abdomenbereich als nicht mehr kurativ behandelbar. Diese Patienten hatten eine äußerst schlechte Prognose und wurden lediglich mit einer systemischen Chemotherapie im Rahmen der Palliativtherapie versorgt.
Auf dem internationalen Kongress wurden Daten präsentiert, die allesamt zeigen, dass eine multimodale Therapie der Bauchfellmetastasen bei Darmkrebs ein erfolgversprechender Ansatz sein kann und mit einem 5-Jahres-Überleben von bis zu 30-50% assoziiert ist. Dr. Paul Sugarbaker (Washington DC), Chirurg und Präsident der Tagung, gilt als ein Pionier dieses Ansatzes, bei dem eine Kombination von zytoreduktiver Chirurgie (CRS), einer hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC) und anschließender systemischen Chemotherapie zum Einsatz kommt. Bei der HIPEC wird ein Chemotherapeutikum bei 42 Grad C für etwa 60-90 Minuten im Bauchraum verteilt. "So wird das Resttumorgewebe einer vielfach höheren Zytostatika-Konzentration ausgesetzt als bei einer herkömmlich über die Vene verabreichten Chemotherapie", erklärt Sugarbaker. "Das ist ein Grund für den Erfolg dieser Methode, der bei ausgewählten Patienten die Überlebenszeit verdoppeln kann. Sie sollte daher als therapeutische Option innerhalb eines individualisierten Behandlungsansatzes erwogen werden".
Der Aspekt der individualisierten Behandlung ist wichtig, denn das Verfahren ist nur bei Patienten mit einer isolierten und limitierten Peritonealkarzinose ohne Metastasen außerhalb des Abdomens erfolgsversprechend. "Das sind aber immerhin bis zu 15% aller Darmkrebspatienten", ergänzt Co-Tagungspräsident Prof. Pompilio Piso (Regensburg), "was im Klartext heißt, dass beispielsweise in Deutschland bei 70.000 Darmkrebsneuerkrankungen pro Jahr die Prognose von etwa 10.000 Betroffenen durch dieses Verfahren maßgeblich verbessert werden könnte".
Weitere Informationen: http://www.peritonealconference2012.com www.dgav.de
Kontakt:
Dr. Bettina Albers
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