MEM-Industrie: Die Geschäftsentwicklung bewegt sich seitwärts
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Zürich (ots)
Die Abkühlung der Konjunktur in wichtigen Absatzmärkten der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) macht sich bemerkbar. Im ersten Quartal 2019 gingen die Auftragseingänge gegenüber der Vorjahresperiode um -5,1 Prozent und die Umsätze um -1,1 Prozent zurück. Die Güterausfuhren nahmen im ersten Quartal 2019 noch leicht um +0,9 Prozent zu. Swissmem rechnet für das verbleibende Jahr mit einer Seitwärtsbewegung in der Geschäftsentwicklung der MEM-Branche. Weltweit bestehen allerdings erhebliche Konjunkturrisiken. Deshalb ist es wichtig, hausgemachte Unsicherheiten zu vermeiden. Die Annahme der AHV/Steuerreform sowie des neuen Waffenrechts und rasche Fortschritte beim institutionellen Rahmenabkommen stehen dabei im Vordergrund.
Die Auftragseingänge in der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) reduzierten sich im ersten Quartal 2019 gegenüber der Vorjahresperiode um -5,1 Prozent. Dieser relativ hohe Rückgang beinhaltet allerdings einen gewissen Basiseffekt, da das Volumen der Auftragseingänge in der Vergleichsperiode sehr hoch war. Trotz dieses Rückganges erreichte der Bestellungseingang ein vergleichsweise gutes Niveau. Auch die Umsätze sanken im ersten Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der seit neun Quartalen erstmalige Rückgang betrug moderate -1,1 Prozent. Von der negativen Umsatzentwicklung sind Grossfirmen etwas stärker betroffen als KMU. Die seit Mitte 2018 bestehende Abkühlung bei den Auftragseingängen der MEM-Branche wird nun bei der Kapazitätsauslastung in den Betrieben sichtbar. Sie reduzierte sich gemäss KOF von 91,6 Prozent im vierten Quartal 2018 auf aktuell 89,3 Prozent. Die Kapazitätsauslastung liegt damit aber noch immer deutlich über dem langjährigen Mittelwert von 86,4 Prozent.
Noch knapp steigende Exporte
Die Güterausfuhren der MEM-Industrie wuchsen im ersten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahresquartal noch leicht um +0,9 Prozent und erreichten einen Wert von 17,2 Milliarden Franken. Die grösste Zunahme verzeichneten die Exporte in die USA (+6,4%). Auch die Exportentwicklung in die EU war noch knapp positiv (+0,5%). Die Ausfuhren nach Asien gingen zurück (-0,6%). Die insgesamt positive Exportentwicklung erfasste nicht alle Warengruppen. Erfreulich ist die Exportzunahme bei den Präzisionsinstrumenten (+6,0%). Positiv entwickelten sich auch die Ausfuhren im Bereich Elektrotechnik/Elektronik (+1,2%). Hingegen sanken die Güterausfuhren im Maschinenbau (-1,9%) und bei den Metallen (-5,4%).
Beurteilung und Aussichten
Die Erwartungen der Unternehmerinnen und Unternehmer für die kommenden zwölf Monate sind verhalten. Gemäss der jüngsten Swissmem-Befragung rechnen 26 Prozent mit steigenden Aufträgen aus dem Ausland. Vor einem Jahr waren es noch 48 Prozent gewesen. Knapp die Hälfte (49%) geht von gleichbleibenden Aufträgen aus. Mit sinkenden Bestellungen rechnen 25 Prozent der Unternehmen. Hausgemachte Unsicherheiten vermeiden
Ähnlich beurteilt auch Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher die aktuelle Lage: «Anfang Jahr gingen wir von einer Seitwärtsbewegung in der Geschäftsentwicklung aus. Das scheint sich nun zu bestätigen». Allerdings bestünden erhebliche Risiken wie zum Beispiel der Brexit, die Schuldensituation in einigen EU-Staaten sowie die weltweit schwelenden Handelskonflikte. «In dieser Situation sollten hausgemachte Unsicherheiten vermieden werden», so Brupbacher. Wichtig sei deshalb, dass am 19. Mai 2019 die AHV/Steuervorlage vom Volk angenommen wird. «Das schafft endlich Sicherheit bezüglich des künftigen Steuerregimes für Unternehmen». Auch das neue Waffenrecht müsse vom Volk angenommen werden, unterstreicht Brupbacher. Damit wären aber noch lange nicht alle inländisch verursachten Unsicherheiten beseitigt. «Wir brauchen rasche Fortschritte beim institutionellen Rahmenabkommen», betont der Swissmem-Direktor. «Das ist entscheidend, damit Unternehmen hier investieren sowie Jobs und Wohlstand in der Schweiz erhalten bleiben». Und nicht zuletzt fordert die MEM-Industrie einen raschen Abschluss neuer Freihandelsverträgen mit den USA und dem Mercosur. Dies brächte neue Chancen in wichtigen Absatzmärkten.
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