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Schnee ist in den Alpen normal, aber die aktuellen Schneemassen von mehr als 2 Meter sind extrem
Aktuell herrscht höchste Lawinengefahr
In den Tälern bereitet noch etwas anderes Sorgen
Bonn (ots)
Am stärksten betroffen von den Schneefällen waren Osttirol und Oberkärnten in Österreich und die italienische Region Trentino-Südtirol. "Auf den Bergen dort hat es von Freitag bis Sonntag zwischen 150 und 300 Zentimeter Neuschnee gegeben", weiß Björn Goldhausen, Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline.
Die Wetterstation in Lienz hat seit Freitag bereits mehr als 250 Liter pro Quadratmeter registriert. "In so kurzer Zeit ist dies ein neuer Rekord", so Goldhausen. Nach kurzer Pause beginnt es am Dienstag in der Region erneut zu schneien.
Angesichts der hohen Schneemassen herrscht in weiten Teilen der Südalpen inzwischen die höchste Lawinenwarnstufe. Es sind bereits größere Lawinen abgegangen. Eine traf am Samstagabend den Ort Prägraten am Großvenediger in Tirol. Dabei wurden vier Häuser sowie ein Fahrzeug beschädigt. Verletzt wurde niemand. Zuvor hatte die Gemeindeeinsatzleitung Prägraten mehrere Personen aufgefordert, ihre Wohnhäuser zu verlassen.
Der Schnee war zeitweise sehr nass, sodass immer wieder Bäume unter der Last zusammengebrochen sind und teilweise Stromleitungen unterbrochen haben. Aus immer mehr Regionen werden Stromausfälle gemeldet.
Viele Straßen und Pässe sind wegen umgestürzter Bäume, Schnee und der hohen Lawinengefahr gesperrt. Betroffen war auch der Brennerpass zwischen Österreich und Italien. Dort waren Zugverbindungen unterbrochen und auch die Autobahn teilweise gesperrt.
Mehrere Gemeinden sind von der Außenwelt abgeschnitten. Unter anderem die Gemeinden Gries und Obernberg in Tirol sind nicht mehr erreichbar. Auch in Kötschach-Mauthen in Kärnten sind 60 Menschen in sechs Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten.
In vielen Tälern bereitet unterdessen nicht Schnee, sondern Regen Sorgen. In Naturns in Südtirol ist in der Nacht zu Sonntag eine riesige Mure genau zwischen zwei Bauernhöfen abgegangen. Personen wurden evakuiert, verletzt wurde aber niemand. Das Schmelzwasser sammelt sich in großen Pfützen auf den Straßen. Auch dies führt zu Straßensperrungen.
In der Schweiz machte der viele Schnee unter anderem der Matterhorn-Gotthard-Bahn zu schaffen. Die Bahn meldete am Sonntag auf Twitter eine Streckenunterbrechung zwischen Andermatt und Sedrun. Für Skitouren abseits gesicherter Pisten seien die Verhältnisse kritisch.
Ursache der starken Niederschläge sind gleich mehrere Tiefs, die feuchte Luft von Italien gegen die Alpen drücken. Wie ein Schwamm wird die Luft an den Bergen "ausgewrungen". Dadurch regnet oder schneit es in den immer gleichen Gebieten südlich des Alpenhauptkamms anhaltend und intensiv.
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