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Internationale Studie "Melbourne Mercer Global Pension Index 2014" zeigt: Schweizer Vorsorgesystem ist gut, aber nicht perfekt

Zürich (ots)

Das Schweizer Vorsorgesystem belegt im Vergleich von 25 ausgesuchten Altersvorsorgesystemen weltweit einen guten fünften Platz. Dänemark ist erneut Spitzenreiter, Neueinsteiger Finnland erreicht Platz 4. Die Schlusslichter des Rankings bilden Indien, Südkorea und Japan.

Zu diesem Ergebnis kommt der heute veröffentlichte Melbourne Mercer Global Pension Index 2014, der vom Beratungsunternehmen Mercer bereits zum sechsten Mal in Kooperation mit dem Australian Centre for Financial Studies erstellt wurde. Die Studie untersucht und bewertet die Altersvorsorge verschiedener Länder hinsichtlich ihrer Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität. Dabei wurden neben den staatlichen Rentensystemen und der beruflichen Vorsorge auch private Anlagen und Vorsorgemassnahmen berücksichtigt.

Gründe für das gute Abschneiden Dänemarks (82.4 von 100 möglichen Punkten) sind vor allem die solide Finanzierung und guten Leistungen auf Basis eines hohen Vermögens- und Beitragsniveaus. Ein weiterer Vorteil ist ein gut reguliertes privates Vorsorgesystem.

Die Schweiz schneidet gut ab

Das Schweizer Vorsorgesystem hat mit einer Durchschnittspunktzahl von 73.9 seine positive Bewertung aus dem Vorjahr bestätigt. Aufgrund der guten Platzierung des neu berücksichtigen Systems in Finnland ist die Schweiz dennoch um einen Platz auf Rang 5 gefallen.

In den einzelnen Bereichen zeigt sich ein gemischtes Bild. Einer leichten Verbesserung bei der "Finanzierung" stehen Punktverluste in den Bereichen "Leistungen" und "Rahmenbedingungen" entgegen.

"Das Vorsorgesystem der Schweiz steht sicherlich auf einem soliden Fundament, insbesondere was die Finanzierung betrifft. Die Punktabzüge in den Bereichen "Leistungen" und "Rahmenbedingungen" zeigen allerdings, dass man sich darauf nicht ausruhen darf. Stattdessen sollten einige Aspekte der Vorsorge, wie z.B. Anreizsysteme, kritisch geprüft werden", so Willi Thurnherr, Geschäftsführer von Mercer in der Schweiz.

"Es sind einige Massnahmen denkbar, von denen das System profitieren könnte. Beispielsweise wäre die Einführung einer Pflicht, die Auszahlung eines Teils der Altersleistung in Rentenform vorzunehmen, oder eine steuerliche Besserstellung des Rentenbezugs gegenüber der Kapitalleistung zu begrüssen. Auch eine schrittweise Erhöhung des Pensionierungsalters wäre empfehlenswert."

Weitere Empfehlungen, die sich aus den Studienergebnissen ergeben:

- Eine Regelung, die Pensionskassen auffordert, eine umfassende Risikomanagement-Strategie zu entwickeln

- Eine weitere Limitierung des Kapitalbezugs vor der Pensionierung

Weltweit ähnliche Herausforderungen

"Überall auf der Welt zeigen sich heute die sozialen und ökonomischen Effekte einer alternden Gesellschaft. Ein weltweiter Vergleich verschiedener Rentensysteme kann den Regierungen, der Wirtschaft und der Forschung wertvolle Informationen liefern und die Debatte um eine bestmögliche Vorsorge der zunehmend älteren Mitglieder der Gesellschaft bereichern", sagt Prof. Deborah Ralston, Executive Director des Australian Centre for Financial Studies.

"Obwohl jedes Rentensystem aus der einzigartigen Geschichte seines Landes hervorgegangen ist, gibt es doch globale Herausforderungen, die sich heute und auch in Zukunft zeigen. Ziel unseres Index ist es, die besten Lösungen für diese gemeinsamen Herausforderungen aufzuzeigen.

"Es ist ein gutes Zeichen, dass sich die durchschnittlichen Bewertungen im Index in den letzten Jahren stetig verbessert haben. Dies deutet darauf hin, dass die verschiedenen Rentenreformen weltweit einen positiven Effekt haben. 2010 lag der Durchschnittswert der damals betrachteten 14 Länder bei 61.7. Dieselben Länder kommen 2014 auf einen Wert von 64.3", ergänzt Prof. Ralston.

Rentensysteme müssen transparent sein

Neben dem Vergleich der Modelle in verschiedenen Ländern befasst sich der Melbourne Mercer Global Pension Index in diesem Jahr auch mit der Bedeutung von Vertrauen in und Transparenz von Rentensystemen.

"In vielen Ländern sehen wir eine Verschiebung der Verantwortung für die finanzielle Absicherung im Alter weg vom Staat und den Arbeitgebern und hin zum Bürger. Dieser Trend wird sich angesichts der steigenden Lebenserwartung noch verschärfen, während die staatli-chen Ausgaben für die Rente pro Kopf weltweit sinken. Vor diesem Hintergrund wird eine transparente Kommunikation zwischen Versorger und Empfänger immer wichtiger", sagt Achim Lüder, Leiter der Geschäftsbereichs Retirement für Mercer in Central Europe.

"Ein effizientes System fusst auf Transparenz und dem Vertrauen der Bürger in ihre Rente. Es muss deshalb von Seiten der Regierungen sowie Regulierungs- und Finanzbehörden ein entsprechender Rahmen bereitgestellt werden, der eine einfache, leicht verständliche und kosteneffiziente Kommunikation ermöglicht und den Bürgern so vergleichbare und verlässliche Informationen über ihre zu erwartende Rente liefert. Nur wenn man schwarz auf weiss sieht, was man aus seiner Rente erwarten darf, kann man sich auf mögliche Engpässe rechtzeitig vorbereiten."

Geoffrey Connaghan, Vertreter des australischen Bundesstaats Victoria in Europa und UK, zum Index: "Der Report ist ein grossartiger Botschafter für Victorias Finanzsektor. Seine ana-lytische Stärke macht nicht nur die hiesige Expertise im Fondsmanagement deutlich, sondern unterstreicht zudem die Bedeutung der Region als Heimat von Spitzenforschung und institutionelles Zentrum von Australiens Fondsmanagement-Markt - mit einem Volumen von 2 Billionen A$ der grösste im asiatischen Raum sowie drittgrösste weltweit. Mit über 1.000 Anbietern von Finanzdienstleistungen und als Sitz von sechs der zwölf grössten Pensionfonds des Landes ist Melbourne Australiens finanzieller und wirtschaftlicher Mittelpunkt und gilt auch als wesentliches Zentrum im Raum Asien-Pazifik. Vor diesem Hintergrund ist die Regierung in Victoria besonders stolz, den Melbourne Mercer Global Pension Index zu unterstützen."

Die vollständigen Ergebnisse des Melbourne Mercer Global Pension Index finden Sie unter http://ots.de/81GwR

Zur Methodik der Studie:

- Der Melbourne Mercer Global Pension Index wurde erstmalig im Jahr 2009 mit einem Ranking für 11 Länder erstellt. Inzwischen umfasst der Index 25 Länder.

- Jedes Land ist auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet. Der Gesamtindex ist der gewichtete Durchschnittswert der drei Sub-Indices Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität.

- Der Sub-Index Angemessenheit untersucht die derzeit gewährten Versorgungs-leistungen und einige wichtige Gestaltungsmerkmale, wie z. B. Versorgungsniveau, steuerliche Anreize, Gestaltung der Altersversorgungsmodelle, Sparquote. Er wird als wichtigster Index mit 40 % gewichtet.

- Der Sub-Index Nachhaltigkeit untersucht anhand mehrerer Indikatoren, ob das gegenwärtige System in Zukunft aufrechterhalten werden kann. Bei diesem Sub-Index spielen Faktoren wie z. B. Rückdeckung, Finanzierung, Demographie, Staatsverschuldung und flexible Arbeitszeitmodelle für ältere Arbeitnehmer eine Rolle. Dieser Sub-Index wird mit 35 % gewichtet.

- Der Sub-Index Integrität konzentriert sich auf den Bereich der Privatvorsorge und untersucht anhand verschiedener Indikatoren, wie "vertrauenswürdig" und beständig das Vorsorgesystem ist. Hier spielen staatliche Aufsicht, Governance, Risikosteuerung und Kommunikation eine entscheidende Rolle bei der Beurteilung. Die Gewichtung liegt bei 25 %.

- Zur Bewertung der einzelnen Länder wurden über 50 Indikatoren für erstrebenswerte Merkmale in allen Altersversorgungssystemen berücksichtigt.

Über Mercer (www.mercer.com)

Mercer zählt mit über 20.000 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern zu den führenden globalen Anbietern von Dienstleistungen in den Bereichen Talent, Health, Retirement und Investments. Die Berater von Mercer unterstützen Unternehmen bei der Gestaltung und dem Management von betrieblichen Nebenleistungen, insbesondere im Bereich betriebliche Altersversorgung und Gesundheitsleistungen sowie bei der Optimierung des Human Capital Managements. Das Unternehmen ist überdies einer der führenden Anbieter von Verwaltungs- und Outsourcing-Lösungen für betriebliche Nebenleistungen. Die Mercer-Dienstleistungen im Bereich Investments beinhalten das Investment Consulting sowie Multi-Manager Investment-Produkte. Das Unternehmen ist Teil der Marsh & McLennan Companies, Inc. (www.mmc.com). Die Aktie der Muttergesellschaft ist mit dem Ticker-Symbol MMC an den Börsen New York, Chicago, Pacific und London notiert.

Mercer (Switzerland) SA, (www.mercer.ch)

Mit derzeit rund 120 Mitarbeitenden an den Standorten Zürich, Genf und Nyon ist Mercer in der Schweiz einer der führenden Anbieter von Personalvorsorgeberatung, Investment Consulting und für die Administration von Pensionskassendienstleistungen. Darüber hinaus unterstützt Mercer Unternehmen im Bereich von Human Capital- und Vergütungsmanagement.

Kontakt:

Steffen Zwink
Tel.: +49 (0) 69 689778 665
E-Mail: steffen.zwink@mercer.com

Corinna Rygalski
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E-Mail: corinna.rygalski@mercer.com

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