Publikumsrat SRG Deutschschweiz
Blick unter die Bettdecken und in die weite Welt (FOTO)
Zürich (ots)
Von Beziehungsproblemen im Privatleben zur weltweiten Berichterstattung: Der Publikumsrat SRG.D schaute bei der neuen Fernsehserie «Seitentriebe» genau hin und verfolgte am Radio, im Internet, in den sozialen Medien und am Live-Event in Bern die Auslandkorrespondenten-Woche.
Vom 26. Februar bis 19. März 2018 wurde auf SRF zwei die neue achtteilige Fernsehserie «Seitentriebe» jeweils in Doppelfolgen à 25 Minuten ausgestrahlt. Sie wirft einen Blick auf die Langzeitbeziehungen von drei sehr unterschiedlichen Paaren und zeigt auf humorvolle Weise, wie prickelnd beziehungsweise flau deren Alltags- und Liebesleben noch ist. Idee und Drehbücher der Serie, die von den Verantwortlichen als Tragikomödie bezeichnet wird, stammen von der Autorin und Filmschaffenden Güzin Kar, die zusammen mit Markus Welter auch Regie geführt hat.
Der Publikumsrat begrüsst es, dass das Fernsehen SRF dieses Thema aufgegriffen und mit einem für die Prime Time unüblichen Mut zur Freizügigkeit umgesetzt hat. Er ist überzeugt, dass mit «Seitentriebe» auch ein jüngeres Publikum angesprochen wird und lobt das frischfreche Konzept, die originellen Ideen und die Dialoge auf dem Sofa. Auch die meisten Figuren, die in der Serie vorkommen, werden als sympathisch wahrgenommen.
Trotzdem fällt das Fazit des Publikumsrats nicht einheitlich aus. Einige Mitglieder fühlen sich von den Doppelfolgen am TV oder online köstlich unterhalten, sie mögen den Wortwitz und auch die wechselnde Tonalität. Andere vermissen einen durchgehenden Spannungsbogen und kritisieren, dass einzelne Szenen und Handlungsstränge im Gesamtkontext unglaubwürdig, unmotiviert oder überzeichnet wirken und unklar ist, welches Genre «Seitentriebe» bedienen will.
Der Publikumsrat regt deshalb an, die einzelnen Episoden in der zweiten Staffel stringenter umzusetzen und die Serie dramaturgisch konsequenter als Tragikomödie zu positionieren. Das Gremium würde sich zudem freuen, wenn die Figuren noch profilierter und auch die Interaktionen noch stimmiger gestaltet würden.
Auslandkorrespondentinnen und -korrespondenten im Fokus
Vom 13. bis 21. März 2018 stellte Radio SRF 1 im Rahmen der Korrespondentenwoche seine Auslandkorrespondentinnen und -korrespondenten in den Mittelpunkt und beleuchtete mit Sendungen, Beiträgen sowie vertiefenden Informationen im Web, welche Vorarbeiten es braucht, bis der fertige Radiobeitrag ausgestrahlt oder online gestellt werden kann. Der Themenschwerpunkt erlaubte auch Einblicke, wie die Journalistinnen und Journalisten ihren Lebensalltag zwischen der Heimat und der Fremde gestalten.
Im Museum für Kommunikation in Bern hatten Interessierte am letzten Tag der Themenwoche überdies die Möglichkeit, die Informationsprofis - die täglich über das internationale Geschehen berichten und dessen Hintergründe und Folgen analysieren und einordnen - persönlich kennenzulernen. Für diejenigen, die nicht vor Ort sein konnten, stellten sich die Korrespondentinnen und Korrespondenten zudem über Emails und Chats für Fragen, Kritik und Diskussionen zur Verfügung. Vom Publikumsrat erhält die erstmals auch für Zuhörinnen und Zuhörer konzipierte Themenwoche eine positive Gesamtbeurteilung. Er findet den Blick hinter die Kulissen spannend und wertvoll, weil er zeigt, wie wichtig die Auslandkorrespondentinnen und -korrespondenten für Radio und Fernsehen SRF sind, um den Informationsauftrag im Sinne des Service public glaubwürdig zu erfüllen und aktuelle Ereignisse in dieser globalisierten Welt vor einem schweizerischen Hintergrund einzuordnen. Gute Noten gabs auch für die augenfälligen Trailer in Comicform, mit denen die Woche im Vorfeld beworben wurde.
Optimierungspotenzial sieht der Publikumsrat beim Austausch in den Chats, der in dieser Spezialwoche zu wenig unmittelbar funktionierte. Er regt ausserdem an, ein nächstes Mal die Präsenz in den neuen Kommunikationskanälen noch stärker zu nutzen und für einen erneuten Live-Event nicht nur Zürich oder Bern, sondern auch andere Städte oder Regionen ins Auge zu fassen.
Über die SRG Deutschschweiz (SRG.D)
Die SRG Deutschschweiz ist eine der vier Regionalgesellschaften des Vereins SRG SSR, welcher das grösste Medienunternehmen der Schweiz mit öffentlichem Auftrag betreibt. Der Verein gewährleistet einen wirtschaftlich und politisch unabhängigen audiovisuellen Service public in allen Landesteilen.
Über den Publikumsrat
Die Publikumsräte und Programmkommissionen des Vereins SRG sind Schnittstellen zwischen den Programmschaffenden und dem Publikum. Alle vier Regionalgesellschaften und swissinfo.ch haben je einen eigenen Publikumsrat. Als Vertreter verschiedener Bevölkerungskreise beurteilen deren Mitglieder die publizistischen Leistungen der SRG.
Kontakt:
Susanne Hasler, Präsidentin Publikumsrat SRG.D