BRIGITTE-Arbeitgeberstudie 2019: Frauenförderung rückt in den Fokus der Unternehmen
Hamburg (ots)
- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/pm/6788/4384705 -
Um Frauen eine Orientierungshilfe hinsichtlich guter Arbeitgeber zu bieten, hat BRIGITTE gemeinsam mit den Personalmarketingexpert*innen von TERRITORY Embrace zum zweiten Mal bundesweit Firmen aufgerufen, an der großen BRIGITTE-Arbeitgeberstudie teilzunehmen. Erfragt wurde, mit welchen Maßnahmen die Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen fördern, wie familienfreundlich, flexibel und transparent sie sind. 169 Unternehmen beteiligten sich an der Umfrage, darunter Kleinunternehmen aber auch DAX-Konzerne. 120 von ihnen erzielten Spitzenbewertungen von vier oder fünf Sternen, das sind 29 Bestplatzierte mehr als im Vorjahr. Das zeigt: Frauenförderung wird den Unternehmen offenbar immer wichtiger.
Im Zentrum der Bemühungen steht dabei die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Fast alle Studienteilnehmer (88 Prozent) ermöglichen ihren Mitarbeiter*innen im Homeoffice zu arbeiten, auch Sabbaticals sowie zusätzlicher unbezahlter Urlaub sind bei einem Großteil der Unternehmen (95 Prozent bzw. 88 Prozent) möglich. 40 Prozent der Firmen bieten eine Ganztagesbetreuung von schulpflichtigen Mitarbeiterkindern während der Ferien. Interessant ist, dass auch bisher vernachlässigte Mitarbeitergruppen vermehrt in den Fokus rücken, zum Beispiel Väter: In einigen Firmen können neuerdings Väter wie Mütter zusätzlich zur Elternzeit eine mehrmonatige Eltern-Auszeit ("Parental Leave") nehmen, und das bei vollem Gehalt. So sollen die Väter motiviert werden, ihre Rolle als Elternteil aktiver wahrzunehmen.
Das Thema Chancengleichheit steht bei den befragten Firmen ebenfalls hoch im Kurs. So arbeiten beispielsweise zwei Drittel mit standardisierten Bewerbungsprozessen, die den Effekt von unbewussten Vorurteilen bei der Einstellung nachweisbar mindern. Bei 39 Prozent der teilnehmenden Unternehmen gibt es transparente Beförderungskriterien, die den Mitarbeiter*innen bekannt sind. Auch die Resonanz auf das 2017 in Kraft getretene Entgelttransparenzgesetz, das die faire Bezahlung von Frauen und Männern in Unternehmen fördern soll, war bei den Studienteilnehmern vergleichsweise groß: In 42 Prozent der befragten Unternehmen hat mindestens ein*e Mitarbeiter*in um Auskunft gebeten, wie viel Beschäftigte des anderen Geschlechtes in einer vergleichbaren Position im Mittel verdienen. Die deutsche Durchschnittsquote liegt hier bei nur 14 Prozent. "Gehaltstransparenz scheint bei den befragten Firmen kein Tabuthema zu sein", sagt Studienleiterin Ana Fernandez-Mühl von Territory Embrace. "Das ist zwar keine Garantie für Equal Pay, doch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung."
Ebenfalls erfreulich: Der Frauenanteil auf der obersten Führungsebene ist bei den Studienteilnehmern vergleichsweise hoch. In Betrieben mit bis zu 200 Beschäftigten liegt er bei 46 Prozent, in Firmen mit mehr als 2000 Mitarbeiter*innen bei 19 Prozent. Setzt man diese Zahlen jedoch in Relation zu dem meist hohen Frauenanteil in der Gesamtbelegschaft, fällt die Bilanz weniger positiv aus. Denn zwischen dem Frauenanteil in der Gesamtbelegschaft und dem auf der ersten Führungsebene klafft eine durchschnittliche Lücke von 14 Prozent - im Fall einer Chancengleichheit gäbe es diese Differenz nicht. Es gibt also noch einiges zu tun, selbst für die Besten.
Eine Übersicht aller 120 Betriebe mit Spitzenbewertungen von fünf oder vier Sternen sowie weiterführende Ergebnisse und Informationen zur Studie sind in der aktuellen Ausgabe der BRIGITTE zu finden (21/2019, ab heute im Handel). Vorgestellt werden die Ergebnisse zudem auf dem Job-Symposium der BRIGITTE ACADEMY "Dein Job - Dein Netzwerk - Dein Erfolg" am 26. September 2019 im Kurfürstlichen Schloss in Mainz. Weitere Informationen unter www.brigitte.de/academy.
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