Der Maidan: Zwei Seiten derselben Medaille
Ukraine (ots/PRNewswire)
Nach fünfzig Tagen andauernder Demonstrationen ist die Zahl der Protestierenden auf dem Maidan in Kiew auf wenige Hundert Menschen gesunken. Einer Umfrage der Research & Branding Group von Dezember 2013 zufolge unterstützt die Hälfte der Ukrainer (50 %) die Demonstranten auf dem Maidan in Kiew nicht (Link [http://rb.com.ua/Prezentation_EMU_12_2013_russ.pdf]). Auch wenn öffentliche Proteste von Zeit zu Zeit auf den Strassen aller demokratischen Staaten beobachtet werden können, so ist es doch niemals so, dass Radikale der Allgemeinheit sowie einer legitimen Regierung ihren Willen aufzwingen.
Nach Angaben des Leiters des Ukrainian Politics Institute Kost Bondarenko nimmt die nationale Bedeutung der Massenproteste auf dem Maidan nach und nach ab, und stattdessen tritt die Unzufriedenheit über lokale Probleme in Kiew in den Vordergrund. "Da die Proteste keinerlei Auswirkungen auf die Situation im Land haben, beginnen die Einwohner von Kiew damit, Fragen nach dem Sinn von gesperrten Strassen, Barrikaden, Zelten und Lagerfeuern auf dem Asphalt zu stellen. Wenn ihnen nicht bald eine logische Erklärung dafür geboten wird, die all die Probleme rechtfertigt, die im Zusammenhang mit den Protesten auf dem Maidan auftreten, wird sich der Maidan gegen sich selbst richten." (Link [http://rb.com.ua/Prezentation_EMU_12_2013_russ.pdf])
Einwohner von Kiew sagen "NEIN" zu Protesten auf dem Maidan
Der Schaden, den die Wirtschaft in der Hauptstadt erlitten hat, beläuft sich bereits auf "Dutzende Millionen". (Link [http://news.online.ua/622253/popov-otsenil-ushcherb-ot-mitingov-na-maydane]) Sollten die Unruhen noch einen weiteren Monat lang anhalten, dürften die entstandenen Schäden sich auf bis zu 5 % des BIP der Ukraine belaufen.
Die Bürger vor Ort sind zunehmend beunruhigt, denn die sozial riskanten Mitglieder der Bevölkerung strömen, angelockt von gratis Essen, Unterkunft und Unterhaltung, auf den Maidan. In weniger als zwei Monaten wurden bei den Protesten auf dem Maidan 410.000 Liter Borschtsch, 106.000 Mahlzeiten und 37 Tonnen Wurst konsumiert. Damit könnte man sämtliche Strassenkinder in der Ukraine ein Jahr lang mit warmen Mahlzeiten versorgen. Die Kriminalitätsrate, einschliesslich der Diebstähle, Raubüberfälle und Plünderungen, ist ebenfalls gestiegen, und die ständigen Verkehrsstaus, der Lärm und der Gestank nach verrottendem Abfall und Rauch von den Lagerfeuern machen das Leben in Kiew unerträglich.
Ideenmangel und Radikalisierung der Proteste
Das wichtigste Problem auf dem Maidan ist die schwache ideologische Komponente. Tatsächlich wurden die meisten Protestierenden am 1. Dezember gezählt, einen Tag nachdem Sondereinsatzkommandos Demonstrationen von Studenten gewaltsam unterdrückt hatten.
Jetzt, wo nur noch wenige Demonstranten übrig sind, radikalisiert sich die Stimmung auf dem Maidan und es werden extremistische, fremdenfeindliche und ultranationalistische Slogans laut.
Präsident Janukowitsch weiterhin populärste politische Figur in der Ukraine
Der Umfrage der Research & Branding Group zufolge ist der Beliebtheitswert von Präsident Viktor Janukowitsch doppelt so hoch wie der seines wichtigsten Gegners, des Anführers der Euro-Maidan-Bewegung Vitali Klitschko.
Kontakt:
Tatyana Rusanova / +7(916)843-10-03