Curatis: "Deutschlands Kliniken sparen an der falschen Stelle"
Eschborn (ots)
"Krankenhäuser, die über Stellenabbau oder Arbeitsverdichtung Kosten einsparen wollen, sparen an der falschen Stelle", sagt Franz Kissel, Geschäftsführer der Curatis GmbH aus Eschborn. Das Unternehmen analysiert und optimiert seit 15 Jahren Arbeits- und Versorgungsprozesse in Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Die Auswertung von mehr als 350 seit 1999 in einer Datenbank gespeicherten Curatis-Projekte zeigt, dass die Defizite in Deutschlands Kliniken in den meisten Fällen nicht bei den Personalkosten zu suchen sind. Kissel nimmt damit Bezug zur aktuellen Studie der Hans-Böckler-Stiftung, die den Stellenabbau und die zunehmende Arbeitsbelastung in deutschen Kliniken beklagt.
Vier Aspekte der Curatis-Analyse:
Viele Managemententscheidungen in deutschen Kliniken werden isoliert getroffen. Eine disziplin- und abteilungsübergreifende Betrachtung der in einem Gesundheitsbetrieb ineinandergreifenden Versorgungsprozesse fehlt häufig. Kissel: "Drei von vier Krankenhäuser in Deutschland wissen nicht, wo sie stehen, da Schnittstellen und Monitoringtools und somit detaillierte Informationen fehlen. Wer sparen will, muss alle Ressourcen betrachten."
Innerbetriebliche Leistungsverrechnung fehlt.
Kissel: "In vielen Häusern fehlt die Bewertung von Leistungen und deren Weiterbelastung an die betreffenden Kostenstellen. So ist weder eine verlässliche Kostenkontrolle möglich, noch lassen sich Produktivitätskennzahlen ermitteln."
Teure Instandhaltung der Gebäude- und Medizintechnik.
Optimierungsbedürftige Technik verschlingt im Krankenhausbetrieb Millionen.
Kissel: "Mit dem Neubau von Kliniken und der Neuplanung von Laboren und Medizintechnik könnten in öffentlichen Häusern enorme Einsparpotenziale realisiert werden." Aufgrund der fehlenden Finanzierung durch die Länder müssen Kliniken Kosten und Prozesse in ihren Häuser optimieren, um aus den so erzielten Einsparungen im zweiten Schritt in neue Technik reinvestieren zu können.
Veränderungsprozesse werden mangelhaft kommuniziert.
Die Neuorganisation von Arbeitsabläufen und die Vermeidung von Doppelarbeit wird vom Klinikpersonal häufig als Mehrbelastung empfunden, obwohl die Arbeitsverdichtung faktisch nicht steigt, sondern sich mittelfristig - beispielsweise durch den Einsatz unterstützender Softwarelösungen - sogar reduzieren lässt. Kissel: "Häufig fehlt Zeit für Schulungen und Dialoge, die Verständnis für die neuen Prozesse schaffen."
Über CURATIS
Die Curatis GmbH, Eschborn, ist ein auf die Gesundheitswirtschaft spezialisiertes, unabhängiges Beratungsunternehmen, das seit 1999 die Ökonomie und Effizienz von Arbeitsabläufen in deutschen Kliniken und Pflegeeinrichtungen analysiert und optimiert. Das von Franz Kissel gegründete Unternehmen beschäftigt 40 fest angestellte Mitarbeiter, darunter Medizintechniker, Architekten, Ingenieure, Küchenmeister sowie ehemalige Kranken- und Altenpfleger. Das Leistungsspektrum der Curatis GmbH umfasst das Engineering von Prozessen sowie die Projektumsetzung in den Geschäftsbereichen Health Care, Senior Living sowie im Public Sector. Es ist nicht nur auf die Optimierung von Arbeitsabläufen ausgerichtet, sondern integriert auch die Planung und den Bau von Krankenhausküchen, Laboren und OP´s. Mehr als 350 Klinik-Projekte in Deutschland wurden seit Gründung von Curatis umgesetzt. Zu den Auftraggebern zählen große kommunale Krankenhäuser, Universitätskliniken, Klinik-Verbünde sowie Privatkliniken.
Kontakt:
Reinhard Pfeiffer
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