DOK.fest München 2023: Drei ARTE-Koproduktionen ausgezeichnet
Strasbourg (ots)
Beim diesjährigen Internationalen Dokumentarfilmfestival München wurde die ZDF/ARTE-Koproduktion THEATRE OF VIOLENCE mit dem Hauptpreis VIKTOR Main Competition DOK.international ausgezeichnet. Der DOK.edit Award ging an die ZDF/ARTE/RTS-Koproduktion NON-ALIGNED: SCENES FROM THE LABUDOVIC REELS und die ARTE France-Koproduktion CHRISTOS THE LAST CHILD durfte sich über den DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit freuen.
Lukasz Konopa und Emil Langballe wurden für ihren Film THEATRE OF VIOLENCE (ZDF/ARTE, Corso Film Köln, Dänemark 2023) mit dem VIKTOR Main Competition DOK.international, dem Hauptpreis des DOK.fest München, ausgezeichnet.
Dominic Ongwen wird im Alter von neun Jahren von Ugandas Lord's Resistance Army entführt und zum Kindersoldaten ausgebildet. Später als Kommandant verübt er unaussprechliche Gräueltaten. Nun verantwortet er sich vor dem Internationalen Gerichtshof. Ist er vollumfänglich für seine Taten verantwortlich, ist er Opfer oder Täter?
In der Jury-Begründung heißt es: "In ihrem sorgfältig konstruierten Film schaffen Emil Langballe und Lukasz Konopa mit jeder neuen Szene einen komplexeren Raum, in dem wir uns als Zuschauende immer neue Fragen stellen: nach dem Völkerrecht in einem postkolonialen Gefüge, nach den Herausforderungen, Gerechtigkeit zu üben, und gleichzeitig der Gefahr, alte Wunden wieder aufzureißen, nach Schuld, Vergebung und Aussöhnung."
Mila Turajlic erhält für NON-ALIGNED: SCENES FROM THE LABUDOVIC REELS (ZDF/ARTE, RTS, Poppy Pictures/Survivance/Filmske Novosti/Restart & Kino, Serbien, Frankreich, Deutschland, Kroatien, Montenegro, 2022) den DOK.edit Award.
Mila Turajlic beschäftigt sich in ihrem Dokumentarfilm mit den Arbeiten des Kameramanns Stevan Labudovic, der mit seiner 35mm-Kamera die Entstehung der Bewegung der Blockfreien Staaten dokumentierte. In Gesprächen und durch das Archivmaterial entsteht ein faszinierender Bericht über eine fast vergessene Ära der Hoffnung.
In der Jury-Begründung heißt es: "NON-ALIGNED: SCENES FROM THE LABUDOVIC REELS ist Montagekunst in seiner besten Form. Die unprätentiöse Eleganz, mit der die Editorinnen Sylvie Gadmer und Mila Turajlic die verschiedenen Ebenen des Filmes miteinander verweben, lässt die Komplexität und die Vielschichtigkeit dieses filmischen Kosmos leicht erscheinen."
Giulia Amati wurde für KRISTOS, THE LAST CHILD (ARTE France, Blink Blink Prod, Les Films de L'oeil Sauvage, Bad Crowd, Frankreich, Griechenland, Italien, 2022) mit dem DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit ausgezeichnet.
Auf der griechischen Ägäis-Insel Arki leben 1000 Ziegen und etwa 30 Menschen, darunter nur ein einziges Kind: der zehnjährige Kristos. Bisher hat niemand die Insel verlassen, um eine weiterführende Schule zu besuchen. Kristos' Lehrerin Maria ist fest entschlossen, ihrem einzigen Schüler dies zu ermöglichen und kämpft für seine Weiterbildung.
In der Jury-Begründung heißt es: "KRISTOS, THE LAST CHILD begleitet den schulischen und kindlichen Werdegang des Jungen Kristos. (...) Das Klassenzimmer wird zum Kammerspiel zwischen dem Schüler und seiner Lehrerin, die großes Potential in Kristos sieht. (...) Mit sehr poetischen, langsamen Bildern fängt die Regisseurin Giulia Amati die Last des Jungen ein, der das ganze Glück der Insel auf seinen Schultern zu tragen scheint."
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