Schweizerische Flüchtlingshilfe SFH
Die SFH übergibt erfolgreiches Gastfamilienprojekt in neue Hände / Die Flüchtlingshilfe hat in den Kantonen AG, BE, GE und VD Innovationsarbeit mit schweizweiter Ausstrahlung geleistet
Bern (ots)
Das innovative Integrationsprojekt Gastfamilien hat sich etabliert. Ab Januar 2019 übergibt es die SFH an lokal verankerte Organisationen mit grosser Betreuungserfahrung: Im Kanton Aargau übernimmt der Verein Familynetwork, im Kanton Bern der Verein prima familia. Die Stiftung Le Relais wird das Projekt im Kanton Waadt fortführen und im Kanton Genf das kantonale Sozialamt Hospice général.
Mit ihrer innovativen Idee, anerkannte Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene privat bei Gastfamilien unterzubringen hat die Schweizerische Flüchtlingshilfe im Herbst 2014 für Furore gesorgt. Als erster Gast zog der Eritreer Morad im März 2015 bei einer Gastfamilie im Kanton Waadt ein. Nach zwei Jahren unter einem gemeinsamen Dach hat er sich schliesslich abgenabelt und ein eigenes Studio bezogen. Noch immer pflegt er den Kontakt zu seiner ehemaligen Gastfamilie. Sie unterstützt ihn nach wie vor im weiteren Aufbau seiner eigenen Existenz.
Seit 2015 konnte die SFH 130 anerkannte Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene während mindestens zwölf Monaten bei Gastfamilien platzieren. Das in den Kantonen AG, BE, GE und VD betriebene Integrationsprogramm hat sich rasch zu einem Erfolgsprojekt entwickelt. Die Wohngemeinschaften helfenden Flüchtlingen dabei, in der Schweiz Fuss zu fassen. Ihnen fällt es dadurch einfacher, eine Landessprache zu erlernen, eine Ausbildung zu absolvieren und einen Job zu finden. Die SFH beriet die Beteiligten bei Fragen des Zusammenwohnens und förderte das gegenseitige Verständnis. Sie vermittelte Wissen zu transkultureller Kompetenz, Migration und Trauma oder beruflicher Integration und organisierte den Erfahrungsaustausch zwischen den verschiedenen Gastfamilien und Gästen.
Die SFH hat das Gastfamilienprojekt von Anfang an als Anschubprojekt betrieben. Nun ist die Zeit gekommen, die Koordination in neue Hände zu übergeben. Im Januar 2019 übernehmen lokal verankerte und anerkannte Organisationen in der Familien- und Flüchtlingsbetreuung das Integrationsprojekt. Familynetwork (AG), prima familia (BE), Le Relais (VD) und der kantonale Hospice général (GE) führen die bestehenden Platzierungen und Partnerschaften mit den Behörden weiter. Dank ihnen ist sichergestellt, dass Gastfamilien, die Flüchtlinge privat bei sich aufnehmen wollen, weiterhin Unterstützung von spezialisierten Ansprechpartnerinnen und -partnern erhalten.
Das erfolgreiche Beispiel des Gastfamilienprojekts der SFH hat schweizweit Schule gemacht und zahlreiche Kantone und Organisationen dazu animiert, eigene Projekte nach ähnlichem Konzept aufzubauen. Insgesamt sind aktuell rund 220 erwachsene Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene bei Gastfamilien untergebracht. Im gesamten Zeitraum von 2015 bis heute waren es rund doppelt so viele. Das empfindet die SFH als grosse Bestätigung ihres innovativen Ansatzes.
Auch wenn die SFH das Projekt nun übergibt: Sie wird sich auch in Zukunft für die Integration von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen engagieren und neue Anstossprojekte lancieren. Denn nach wie vor hat die Schweiz in diesem Bereich einen grossen Nachholbedarf.
Kontaktangaben Organisationen: Kanton Aargau: Familynetwork, Zofingen Damaris Bär, Tel. 076 428 44 89, damaris.baer@familynetwork.ch Kanton Bern: Prima familia, Bern Thomas Kipfer, Tel. 031 381 66 63, t.kipfer@prima-familia.ch Kanton Waadt: Fondation Le Relais, Morges Sarah BenKhettab, Tel. 021 804 88 11, sbenkhettab@relais.ch Kanton Genf: Hospice général, Genf Bernard Manguin, Tel. 022 420 51 54, bernard.manguin@hospicegeneral.ch
Kontakt:
Michael Flückiger, Leiter Kommunikation SFH,
michael.flueckiger@fluechtlingshilfe.ch; Direkt/Mobile (Umleitung):
+41 31 370 75 15