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Clean Clothes Campaign - Kampagne für Saubere Kleidung

Zur Wiener Balkankonferenz: "Sichere Herkunftsländer"?
Deutsche Modebranche schafft Armut und Unsicherheit auf dem Balkan

Dresden (ots)

Politiker streiten über den richtigen Umgang mit Flüchtlingen aus Balkan-Ländern.

Doch wie sicher sind diese Länder?

Allein im kleinen Mazedonien arbeiten ca. 65.000 Menschen an der Mode - mehr als in jeder anderen Branche. Fast alles, was sie schaffen, geht in den Export. Größter Abnehmer ist Deutschland. Deutsche Modemarken und Berufsbekleidungsproduzenten lassen hier nähen - u.a. die neuen blauen Polizeiuniformen. Aber auch Hugo Boss, Hess Natur oder C&A.

Die jüngste Studie der Clean Clothes Campaign ergab, dass durch die Modeindustrie und ihre Hungerlöhne ganze Regionen verarmen. Der durchschnittliche Verdienst einer mazedonischen Näherin liegt weit unter der Armutsgrenze und entspricht gerade mal einem Siebtel eines existenzsichernden Lohns. Mit rund 120 EUR im Monat verdient sie so viel wie eine Näherin in Kambodscha und erheblich weniger als ihre chinesische Kollegin. Die Preise in den Geschäften Mazedoniens sind jedoch europäische Preise, nicht kambodschanische. Und: die Näherin ist in der Regel die Familienernährerin.

Bettina Musiolek, Koordinatorin der Clean Clothes Campaign für die Balkan-Region, bestätigt: "Fast Fashion bedeutet Überausbeutung - auch auf dem Balkan. Unsere Recherchen und jüngsten Besuche vor Ort ergaben, dass beispielsweise die staatlichen Kontrollen nicht stattfinden oder manipuliert werden. Inspekteure werden bedroht und bestochen. Oft finden wir mafiöse Strukturen vor. Verstöße gegen die Gesetze bleiben straflos. Die hauptsächlich deutschen Auftraggeber nehmen dies ähnlich wie Bangladesch oder China billigend in Kauf."

   http://lohnzumleben.de/im_stich_gelassen/ 
www.sachsen-kauft-fair.de/recherchen-und-studien/made-in-europe

Kontakt:

Dr. Bettina Musiolek, Clean Clothes Campaign, 0178 877 32 98

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