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HSBC Deutschland

Dienstleistungen und digitale Services treiben künftigen Welthandel - Deutschland droht Anschluss zu verlieren

Düsseldorf (ots)

- Querverweis: Die Studie und der Trade Report Germany liegen in 
  der digitalen Pressemappe zum Download vor und sind unter
  http://www.presseportal.de/pm/14566/3512651 abrufbar -
- Deutschlands Exportwirtschaft droht künftig weniger stark zu
  wachsen - denn der globale Handel wird zunehmend durch den
  Dienstleistungssektor getrieben
- Der Dienstleistungssektor in Deutschland ist vergleichsweise
  schwach ausgeprägt, Leistungen rund um "Industrie 4.0" können
  jedoch Wachstumsfelder sein

Exportwachstum deutscher Dienstleistungen unterdurchschnittlich

Der Dienstleistungssektor wird in den kommenden 15 Jahren für den Großteil des Wachstums im Welthandel verantwortlich sein. Zu diesem Ergebnis kommt der "Services Trade Forecast" von HSBC und Oxford Economics. Der Forecast ist die erste umfassende Untersuchung des globalen Handels mit Dienstleistungen.

Bis zum Jahr 2030 soll sich der Studie zufolge das Volumen gehandelter Dienstleistungen auf über 12 Bio. US-Dollar verdoppeln. Rund 25% des gesamten Welthandels würden dann auf Dienstleistungen entfallen.

"Der Handel mit Dienstleistungen profitiert davon, dass er relativ unabhängig von den Schwankungen der Weltwirtschaft ist. Im Zuge der Digitalisierung wird es zudem immer einfacher, Services auch global bereitzustellen. So wird der Dienstleistungssektor zum Wachstumstreiber des Welthandels", sagt Alexander Mutter, Head of Global Trade & Receivable Finance, HSBC Deutschland.

Deutschland gehört absolut gesehen zwar zu den größten Exporteuren von Dienstleistungen. Der Anteil der Dienstleistungen an den Gesamtexporten ist mit rund 16% jedoch sehr gering. Zum Vergleich: In Frankreich sind es 32%, in Großbritannien sogar 44%.

Bis zum Jahr 2030 wird ein jährlicher Zuwachs des Handels mit Dienstleistungen von durchschnittlich 7% erwartet. Für Deutschland sieht die Studie dagegen nur ein durchschnittliches Plus von 6%, da strukturelle Hindernisse Innovationen im Wege stehen, die dem Export von Dienstleistungen förderlich seien. Der Marktanteil Deutschlands an den gehandelten Dienstleistungen schrumpft deshalb laut den Berechnungen bis 2030 um 0,5 Prozentpunkte auf 4,8%.

Industrie 4.0 bietet Chancen für neue Dienstleistungen

Chancen für Dienstleistungen aus Deutschland bieten sich insbesondere bei Leistungen rund um das Steckenpferd der deutschen Wirtschaft - der Digitalisierung aller Industrieprozesse von Produktion bis Logistik unter dem Schlagwort "Industrie 4.0". So dürften Ingenieursleistungen oder Wartungsdienste für Anlagen in vernetzten Fabriken ("Smart Manufacturing") künftig stärker nachgefragt werden. Auch Leistungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie, wie zum Beispiel die Verarbeitung komplexer Daten ("Big Data") und Cloud Computing, können Wachstumstreiber für den deutschen Dienstleistungssektor sein.

Deutsche Dienstleistungsunternehmen brauchen Internationalisierung

Größter Exporteur von Dienstleistungen dürften auch in Zukunft die USA bleiben. Auf sie entfallen schon heute 16% aller weltweit gehandelten Dienstleistungen - vor Großbritannien, China, Deutschland und Frankreich. Bis 2030 werden sich die Marktanteile der großen Nationen jedoch verringern und zugunsten der aufstrebenden Volkswirtschaften in Südostasien verschieben. Mit jährlichen Wachstumsraten von 8-10% im Dienstleistungssektor gehören Indonesien, Bangladesch, Indien und Malaysia zu den am stärksten wachsenden Exporteuren weltweit.

"Die deutsche Exportwirtschaft ist traditionell stark durch die industrielle Produktion geprägt. Doch so wie jeder Maschinenbauer eine Internationalisierungsstrategie verfolgt, sollten große deutsche Dienstleistungsunternehmen das ebenfalls tun", so Alexander Mutter.

Um nachhaltig wachsen zu können, muss sich die deutsche Exportwirtschaft diversifizieren. Ein höherer Anteil an Dienstleistungen dürfte helfen, das Exportwachstum auch in Deutschland hoch zu halten. Services, die an die starke deutsche industrielle Fertigung anknüpfen, dürften hierbei die besten Chancen haben.

Kontakt:

Anja Papp
Telefon +49 211 910-2311
anja.papp@hsbc.de

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