Cambio, das Werk im Wechsel, 5. Dezember 2020 - 18. April 2021, Kunstmuseum St.Gallen
Cambio, das Werk im Wechsel - neu in der Sammlung des Kunstmuseums
5. Dezember 2020 - 18. April 2021, Kunstmuseum St.Gallen
Die Skulptur Cambio von Karin Karinna Bühler (*Herisau 1974), die 2018 speziell für das Skulpturenprojekt Arte Castasegna entstand und sich zum Leitbild der Ausstellung entwickelte, wurde dem Kunstmuseum St.Gallen 2020 von der Lienhard-Stiftung geschenkt. Dieses glänzende Werk gab der neuesten Sammlungspräsentation des Kunstmuseums St.Gallen den Namen.
In poliertem Chromstahl gefertigt, verbildlicht die Skulptur ganz buchstäblich den Wechsel sowie die Tatsache, dass sich Umwelt und mit ihr die Betrachterin und der Betrachter beständig in ihr spiegeln. Sinnbildlich, aber auch ganz physisch gibt es sich: Die Reflexion des physischen Ich liegt denn auch dieser Präsentation zugrunde, welche die Figuration in Skulptur, Malerei und Fotografie umspielt.
Es war Idee und Wunsch des Stiftungsrats des Kunstmuseums St.Gallen, mit der Präsentation der Neuanschaffungen und Schenkungen nicht mehr zuzuwarten, bis diese im thematischen oder chronologischen Zusammenhang der Sammlung ihre schlüssigen Orte finden würden, sondern dass wir aus der Fülle der Geschenke regelmässig eigene Präsentationen gestalten. Die geschenkten Werke haben also den gemeinsamen Nenner und Titel gleichsam selbst gefunden, unter dem sie nun für fünf Monate erstmals ausgestellt sind. In den Nordräumen des Erdgeschosses sind ab dem 5. Dezember Werke versammelt, die dem Kunstmuseum St.Gallen in den letzten Jahren geschenkt wurden oder die der Kunstverein und das Kunstmuseum erwerben konnten.
Die Ausstellung beginnt mit abstrakten Formulierungen, die vorerst jede Gegenständlichkeit auszuschliessen scheinen, und folgt den Spuren einer Malerei, die Gegenständliches in einer grundsätzlich abstrakten Malerei dann doch wieder zulässt. Raoul De Keyser (Deinze 1930-2012), Albert Oehlen (*1954 Krefeld) und Matthias Zinn (*1964 Tegernsee) sind Eckpunkte dieser Malereitradition. Sie kulminiert in einer monumentalen Landschaft, zwei grossformatigen Zeichnungen und einer Skulptur von Per Kirkeby (Kopenhagen 1938-2018), die Heiner E. Schmid dem Kunstmuseum schenkte. Klassische Figuration in den Skulpturen von Medardo Rosso (Turin 1858-1928 Mailand) und Hans Josephsohn (Königsberg 1920-2012 Zürich) verbindet sich mit Werkgruppen von Fritz Wotruba (Wien 1907-1975), einem der bedeutendsten Plastiker der späten Moderne, der die figürlichen Komponenten zugunsten geometrischer Abstraktion zusehends auflöste.
Diesen Werken antwortet zeitgenössische Kunst in sehr freier Form. Skulpturen von Marisa Fuchs (*Zürich 1946) und Johanna Nissen-Grosser (*St.Gallen 1931), Fotografien von Mäddel Fuchs (*Zürich 1951), Rita Kappenthuler (*1973 St.Gallen) und Nathan Federer (*Heiden 1992) folgen im Dialog mit den Klassikern einem vergnüglichen Parcours mit überraschenden Wendungen.
Kurator: Roland Wäspe
Für einen Pressetermin und persönlichen Rundgang durch die Ausstellung können Sie sich gerne anmelden unter kommunikation@kunstmuseumsg.ch.
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