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Kunstmuseum St.Gallen

Ursula Hauser schenkt dem Kunstmuseum St.Gallen Skulpturen von Roman Signer

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Ursula Hauser schenkt dem Kunstmuseum St.Gallen Skulpturen von Roman Signer

Das Kunstmuseum St.Gallen erhält von Ursula Hauser eine grossartige Schenkung von acht Skulpturen von Roman Signer (*1938 Appenzell) aus den Jahren 1971 bis 1998. Die folgenden geschenkten Werke erweitern die Sammlung des Kunstmuseums auf ideale Weise und setzen einen neuen Schwerpunkt bei den seltenen frühen Skulpturen von Roman Signer: «Wasserleiter», 1971, «Grosser Tropfen», 1973, «Kraft des Regens 1», 1974, «Treppe», 1976 und «Regen-Simulator», 1977.

Die Objekte beschäftigen sich mit dem für das Schaffen des Künstlers zentralen Element des Wassers. Roman Signer hält dieses in seinen prozessualen Momenten fest, die sich der bildenden Kunst in skulpturaler Form bis zu diesem Zeitpunkt entzogen hatten. Mit seinen «kleinen Ereignissen» und oben genannten Werken definierte er die Skulptur nochmals neu und schuf in der Folge ein Gesamtwerk von Weltgeltung.

Der «Grosse Tropfen» von 1973 ist besonders eindrücklich. In diesem Werk füllt Roman Signer eine Latexhaut in einem Stahlrahmen mit Gummi-Membran mit 25 Litern Wasser. Das Gewicht des Wassers dehnt die Hülle und formt einen Tropfen. Je nach Beleuchtung ergeben sich vielfache Effekte der Brechung und Spiegelung im Raum. Dadurch, dass das Wasser in der Latexmembran im Laufe der Zeit verdunstet, kehrt die Latexhaut in ihren ursprünglichen Zustand zurück.

«Wasserleiter», 1971, und «Treppe», 1976, sind ikonische, prozessuale Arbeiten, die zu den Schlüsselwerken von Roman Signer gehören. Beide bilden ein Grundvokabular, das er in den folgenden 50 Jahren zu einem künstlerischen Universum ausgeweitet hat. «Kraft des Regens 1», 1974, und «Regensimulator», 1977, sind zwei Werke, die sich perfekt mit den Zeichnungen von Roman Signer verbinden, die Rudolf Hanhart 1978 für die Sammlung des Kunstmuseums St.Gallen erwerben konnte.

Ursula Hauser ist eine frühe Förderin von Roman Signer. Seit seiner ersten Ausstellung in der Galerie von Wilma Lock, 1973, schuf sie eine ebenso umfassende wie konzise Sammlung seiner Werke. Anlässlich des 80. Geburtstags von Roman Signer schenkte Ursula Hauser 2018 dem Kunstmuseum die grossformatige Installation «Blaues Fass: Schneise im Feld», die 1999 für die Biennale di Venezia für einen Raum im von Bruno Giacometti errichteten Schweizer Pavillon entstanden war. Zu diesem Anlass erhielt das Kunstmuseum St.Gallen auch ihre exquisite Serie von 22 Zeichnungen und Projektentwürfen, die zwischen 1976 und 1986 entstanden sind. Diese sorgfältig in Bleistift, Tusche und Wasserfarbe ausgeführten Blätter vermögen die Materialien und die beschriebenen Projekte sowie die beteiligten prozessualen Vorgänge anschaulich zu machen, sodass zeitgemässe Skulpturen sozusagen «im Kopf» entstehen. Die neu geschenkten Skulpturen stehen in perfekter Balance mit diesen Entwurfsskizzen und verbinden sich zu einem harmonischen Sammlungsblock.

«Bett», 1997, «Haupt und Nebenstrassen», 1998, und «Aquarium», 1998, sind mehrschichtige Skulpturen, deren prozessuale Elemente unverkennbar mit tiefenpsychologischen Aspekten verbunden sind. Die existentielle Chiffre ist unverkennbar, wenn ein Holzbett, das durch einen röhrenden Staubsauger – Modell Fünfzigerjahre – mit Hilfe eines roten Ballons in Schieflage gebracht wird. «Hauptstrasse und Nebenstrassen» visualisiert den Fluss von Farbe in einem breiten und mehreren verbindenden schmaleren Kanälen. Die schwarze Dispersion fliesst durch die weiss gestrichene Struktur und ergiesst sich in sieben Eimer aus rostfreiem Stahl. Im «Aquarium» fliegt eine Rakete durch eine transparente Röhre, die das Aquarium in der Längsrichtung durchquert. Fünf rote Schwertträger-Fische und vier Amazonas-Schwertpflanzen sind Zeugen des Momentums und eröffnen den Betrachtenden einen Denkraum des möglichen Ereignisses.

Es ist eine besondere Freude für den aufgrund seiner Pensionierung im November 2022 scheidenden Direktor, Roland Wäspe, dass das langjährige und kontinuierliche Engagement von Ursula Hauser durch die neue grossartige Schenkung im öffentlichen Raum des Kunstmuseum St.Gallen für die Allgemeinheit sichtbar werden darf.

Das Kunstmuseum St.Gallen zeigt 2023 eine Präsentation, in der die neu geschenkten Skulpturen erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden.

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Pressekontakt: kommunikation@kunstmuseumsg.ch

Gloria Weiss 
Kunstmuseum St.Gallen, Leitung Kommunikation, T +41 71 242 06 84
Sophie Lichtenstern
Kunstmuseum St.Gallen, Kommunikation, T +41 71 242 06 85

www.kunstmuseumsg.ch

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Dokument:  06_Presseinformation~-Ursula-Hauser.docx