Studie: Menschen in Österreich stocken ihre Ersparnisse auf
Wien (ots)
- Rund jede oder jeder Fünfte verfügt kaum über Rücklagen
- Mehrheit agiert bei Finanzierungen sehr vorsichtig
Den Österreicherinnen und Österreichern stehen im Schnitt etwas höhere Rücklagen für ungeplante Ausgaben zur Verfügung als zu Jahresbeginn. 19 Prozent besitzen aber nur weniger als 500 Euro für unvorhergesehene Kosten, im Februar waren es allerdings mit 23 Prozent noch mehr mit diesem knappen Budget. Finanzierungen gegenüber zeigt sich eine Mehrheit von drei Vierteln zwar offen, will diese aber nur in Ausnahmefällen nutzen. Dies sind zentrale Ergebnisse der repräsentativen Studie "Liquiditätsbarometer" der TeamBank.
Müssen überraschend Rechnungen bezahlt werden, haben fünf Prozent überhaupt keine Ersparnisse zur Verfügung. Weitere sieben Prozent kennen den ihnen zur Verfügung stehenden Betrag nicht. Zwischen 500 und 1.000 Euro stehen aktuell 13 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher zur Verfügung, während es Anfang des Jahres noch 16 Prozent waren. Damit ist der Anteil der Menschen, die über Ersparnisse unter 1.000 Euro verfügen, seit Jahresbeginn um sieben Prozentpunkte zurückgegangen. Über höhere Rücklagen in den Bereichen ab 1.000 Euro aufwärts verfügen derzeit leicht mehr Menschen als zu Jahresbeginn.
Drei Viertel finanzieren - aber nur im Notfall
Können die Kosten für unvorhergesehene Ausgaben nicht aus eigenen Mitteln gestemmt werden, greifen die Menschen in Österreich bisweilen auf Finanzierungen zurück. Insgesamt 75 Prozent der Befragten geben an, schon mindestens eine Finanzierungsvariante in Anspruch genommen zu haben. Der Kauf auf Rechnung liegt hier mit 35 Prozent in der Beliebtheitsskala vor dem klassischen Ratenkredit (27 Prozent) und dem Dispo-Kredit (27 Prozent). Auffallend ist, dass Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen zwischen 3.000 und 4.000 Euro in der Vergangenheit häufiger Finanzierungshilfen genutzt haben als diejenigen mit geringerem oder höherem Einkommen.
Insgesamt werden Finanzierungen als Mittel zur Überbrückung von Ausnahmesituationen verstanden und nicht als fester Bestandteil des eigenen Finanzverhaltens. Sechs von zehn Befragten geben an, nur in Notfällen auf Kredite zurückzugreifen. Und mehr als die Hälfte macht Schulden nur dann, wenn sie dafür ausreichend abgesichert sind. 48 Prozent fühlen sich unwohl, wenn sie Fremdkapital nutzen und ein Viertel lehnt Finanzierungen prinzipiell ab und gibt immer nur so viel Geld aus, wie gerade zur Verfügung steht.
"Die hohen Preissteigerungen der letzten Jahre und die verhaltenen konjunkturellen Rahmenbedingungen verunsichern viele Menschen. Die Österreicherinnen und Österreicher sind daher bei ihren Anschaffungen und der Finanzierung derselben nach wie vor zurückhaltend", sagt Christian Polenz, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG.
Hintergrundinformationen:
Die Studie "TeamBank-Liquiditätsbarometer" untersucht seit dem Jahr 2016 Liquidität und Konsumverhalten der österreichischen Bevölkerung. Im Juli 2024 befragte das Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag der TeamBank AG 1.525 Personen im Alter zwischen 18 bis 79 Jahren online.
Eine Infografik zur Studie steht unter https://www.teambank.at/medien/presse/ zur Verfügung.
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