Der Tarifeingriff des Bundesrates dämmt die Prämienentwicklung ein
Um die Versicherten umgehend zu entlasten, ist eine Umsetzung per 2018 notwendig
Bern (ots)
Gute Neuigkeiten für die Versicherten. Setzt der Bundesrat seinen heute angekündigten Eingriff beim ambulanten Arzttarif um, werden die Prämienzahler schon bald um über 700 Mio. Franken entlastet, ohne dass darunter die Qualität der Versorgung leidet. Damit die Bevölkerung umgehend profitiert, verlangt curafutura die Umsetzung per Anfang 2018. Dass der Bundesrat in seiner Vernehmlassungsvorlage auch curafutura-Vorschläge berücksichtigt, bestärkt den Verband in seiner Haltung, sich weiterhin aktiv im Interesse der Versicherten für eine zeitgemässe und sachgerechte Tarifstruktur zu engagieren.
Der Bundesrat hat heute den Verordnungsentwurf zur Anpassung der Tarifstruktur für den ambulanten Ärzte-Tarif in die Vernehmlassung geschickt. Der Eingriff des Bundesrates wurde nötig, weil sich die Tarifpartner noch nicht auf eine gemeinsame Revision des veralteten und fehlerhaften Tarifs einigen konnten. Curafutura unterstützt das bundesrätliche Vorhaben, die Bevölkerung auf diesem Weg vor unkontrollierten und übermässigen Prämienerhöhungen zu schützen.
Bundesrat nimmt Vorschläge von curafutura teilweise auf
Die Vernehmlassungsvorlage enthält verschiedene Massnahmen, die curafutura dem Bundesrat letzten Herbst vorgeschlagen hatte (http://ots.ch/GtMWa). Diese Vorschläge entlasten die Versicherten um 600 Mio. Franken (2% der OKP-Prämien), ohne die ambulante Versorgung zu schmälern. Die von curafutura in die Diskussion eingebrachten Vorschläge zielen nicht auf einen Leistungsabbau. Vielmehr soll die Transparenz erhöht werden, damit Versicherer und Patienten die von Ärzten abgerechnete Zeit besser nachvollziehen können. Zudem beseitigen die Vorschläge Fehl-, Falsch- und Übertarifierungen und sorgen für eine Stärkung der Grundversorger, indem diese gleich abgegolten werden wie die Spezialisten.
Mitglieder von curafutura wollen die Entlastung in die Prämien 2018 einrechnen
Dass der Bundesrat Einsparungen von über 700 Mio. Franken erwägt, die über die Vorschläge von curafutura hinaus gehen, unterstreicht sowohl die Ernsthaftigkeit der Landesregierung hinter dem Tarifeingriff als auch die Erwartung gegenüber den Tarifpartnern. Pius Zängerle, Direktor von curafutura sagt dazu: «Wir nehmen diesen Ball gerne auf und werden die Vorlage im Detail analysieren. Entscheidend ist für curafutura, dass der Tarifeingriff umgehend eine spürbare Wirkung erzielt. Die Mitglieder von curafutura werden aus diesem Grund die zur Debatte stehenden Massnahmen in die Prämien 2018 einrechnen.»
Tarifeingriff des Bundesrates ist nur ein Zwischenschritt
Für curafutura ist der geplante und völlig berechtigte Tarifeingriff des Bundesrates aber nur ein Zwischenschritt. Ziel ist die Totalrevision der veralteten Arzttarifstruktur. Mit der eigens dafür geschaffenen Tariforganisation ats-tms AG besteht bereits eine Plattform für die Reformarbeiten. Neben curafutura sind daran H+, FMH und die MTK beteiligt. Auf dieser Basis lässt sich nach Auffassung von curafutura konstruktiv weiterarbeiten. Zudem lassen sich auch weitere Tarifpartner einbinden. Alleingänge von Akteuren sind hingegen nicht zielführend. Sololäufe verhindern tragfähige Lösungen und erhöhen somit die Gefahr weiterer behördlicher Eingriffe, wie sie aktuell im Parlament und bei verschiedenen Kantonen diskutiert werden.Pius Zängerle, Direktor von curafutura sagt dazu: «Dadurch droht eine schleichende Verstaatlichung unseres Gesundheitswesen. Daran kann niemand ein Interesse haben - am wenigsten die Patienten und die Versicherten, für die wir uns hier einsetzen.»
curafutura - das sind die Krankenversicherer CSS, Helsana, Sanitas und KPT.
curafutura setzt sich ein für ein solidarisch gestaltetes und wettbewerblich organisiertes Gesundheitssystem.
In ihrer Charta bekennt sich curafutura zum Wettbewerb im schweizerischen Gesundheitswesen - als Grundlage von Qualität und Innovation. Für die massvolle Regulierung des Systems, im Einklang mit einer wirksamen Governance sowie einer nachhaltigen Finanzierung. curafutura setzt auf eine starke Tarifpartnerschaft mit den Leistungserbringern zugunsten von Qualität und Effizienz in der medizinischen Versorgung. Die vollständige Werte-Charta von curafutura ist abrufbar unter http://www.curafutura.ch/ueber-uns/werte-charta/
Kontakt:
Pius Zängerle, Direktor
Telefon: 031 310 01 84; Mobile: 079 653 12 60
pius.zaengerle@curafutura.ch
Rob Hartmans, Kommunikation
Telefon: 031 310 01 85; Mobile: 079 254 03 66
rob.hartmans@curafutura.ch