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Der Tarifeingriff dämpft die Prämienentwicklung und stärkt die Grundversorgung
Die Massnahmen des Bundesrates sind ohne Nachteile für die Patienten umsetzbar

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Bern (ots)

Das Massnahmenpaket des Bundesrates gegen den überdurchschnittlichen Anstieg der Kosten im ambulanten Gesundheitsbereich ist umsetzbar, ohne die Versorgung der Patienten zu gefährden. Zu diesem Schluss kommen curafutura und ihre Mitglieder nach eingehender Prüfung durch ihre Tarifspezialisten. Mit dem Massnahmenpaket des Bundesrats werden die Kosten im ambulanten Bereich von aktuell über 11 Milliarden Franken nächstes Jahr um 700 Millionen weniger ansteigen. Die Prämienrunde 2018 kann so um zwei Prozentpunkte gedämpft werden.

Gute Nachrichten für die Prämienzahlerinnen und -zahler in der Schweiz. Setzt der Bundesrat seinen angekündigten Eingriff in den ambulanten Ärztetarif sofort und vollständig um und umgehen die Ärzte und Spitäler den Tarifeingriff nicht mit «kreativen Kompensationsmassnahmen», werden die Gesundheitskosten nächstes Jahr deutlich weniger ansteigen als befürchtet. Mit seinem Tarifeingriff demonstriert der Bundesrat Entschlossenheit gegen das ungebremste Kostenwachstum zu Lasten der Prämienzahler. «Das Massnahmenpaket erhält die uneingeschränkte Unterstützung von curafutura», hält der Verband in seiner heute veröffentlichten Vernehmlassungsantwort fest. Und Direktor Pius Zängerle ergänzt: «Die Korrekturen zielen auf die allen bekannten Übertarifierungen in Spezialisten-Fachgebieten. Die Grundleistungen und das Patientengespräch werden dagegen aufgewertet.»

Grundleistungen und Patientengespräch werden für alle Ärzte erhöht

Sämtliche ärztliche Fachgebiete profitieren von einer Aufwertung der ärztlichen Grundleistungen im Umfang von rund 7 %. Dürfen die Grundversorger (Hausärzte und Kinderärzte) nach dem Tarifeingriff mit einem leichten Plus im tiefen einstelligen Bereich rechnen, reduziert sich der TARMED-Umsatz bei den Spezialärzten aufgrund der Neubewertung der Taxpunkte durch den Bundesrat mengengewichtet um durchschnittlich 5.6 Prozent. Bei vereinzelten Spezialisten mit stark übertarifierten Leistungen wird der Umsatz bis zu 18 Prozent abnehmen. Eine abschliessende Beurteilung der Wirkung des Tarifeingriffs allein aufgrund veränderter Abrechnungsregeln ist jedoch nicht einfach. Einerseits fehlt auf Seite der ambulanten Versorger eine transparente Datengrundlage, andererseits können sich Abrechnungsverhalten und Leistungsvolumen in Zukunft ändern. Klar ist nur, dass die Bewertung des Tarifeingriffs nicht nur auf der prozentualen Reduktion der Taxpunkte einzelner Tarifpositionen erfolgen darf, sondern dass der gesamte Behandlungsprozess des Patienten bei einem Facharzt zu berücksichtigen ist.

Der Eingriff gegen übertarifierte Leistungen kappt die überproportionalen Kostentreiber

Berechnungen von curafutura zeigen, dass der Tarifeingriff an den richtigen Stellen ansetzt - nämlich dort, wo klar Übertarifierungen bestehen und die Kosten in den letzten Jahren überproportional angestiegen sind. Der Eingriff schafft eine verbesserte Abrechnungstransparenz für die Patienten und präzisiert längst überholte Regeln, die zu unverständlichen Ungleichbehandlungen von Ärzten führen. Zudem werden die Entgelte für techniklastige Arztleistungen reduziert, indem Effizienzsteigerungen und kürzere Eingriffsdauern, die der medizinisch-technischen Fortschritt bewirkt, berücksichtigt werden. Schliesslich werden mit der Erhöhung der sogenannt normativen Produktivitäten Anreize für die Aktualisierung wichtiger Tarifmodellparameter gesetzt, die heute im Dunkeln liegen.

Forderung von curafutura: Tarifstruktur muss wieder für alle im Internet abrufbar sein

Die Erhöhung der Transparenz geht curafutura aber noch nicht weit genug. Der Verband verlangt weiter, dass die Tarifstruktur online für jedermann abrufbar wird - so wie das früher üblich war. Zudem appelliert curafutura an die Leistungserbringer, den Patienten die Kopie der elektronischen Rechnung unaufgefordert zuzustellen. Heute entziehen sich Ärzte und Spitäler zunehmend dieser gesetzlichen Pflicht. Mehr Transparenz ist nötig, damit die Patienten zur Prüfung der Arztrechnung beitragen können. Nur sie und die Ärzte kennen die effektiv geleistete Behandlung und deren Dauer.

Durch den Tarifeingriff erhalten die Patienten endlich mehr Möglichkeiten, die in Rechnung gestellten Leistungen - wie in anderen Lebensbereichen üblich - nachzuvollziehen und zu verstehen. Damit das künftig noch besser möglich ist, schlägt curafutura dem Bundesrat zusätzlich zwei Ergänzungen in der Verordnung vor. Deren Ziel ist mehr Klarheit bzw. eine einheitliche Verrechnungspraxis. Heute bestehen bei Zeit- und Mengenlimitationen sowie beim Begriff «Sitzung» Interpretationsspielräume, was die Rechnungskontrolle erschwert. Damit der Tarifeingriff seine volle Wirkung entfalten kann, ist schliesslich die uneingeschränkte Mitwirkung der Versicherer für die Rechnungskontrollen notwendig. Die curafutura-Mitglieder werden das im Interesse ihrer Kundinnen und Kunden mit Nachdruck tun.

Tarifeingriff als Zwischenschritt zu einer umfassenden Tarifrevision

Für curafutura ist der geplante und völlig berechtigte Tarifeingriff aber nur ein Zwischenschritt. Dazu Direktor Pius Zängerle: «Wir unterstützen den Eingriff des Bundesrates, weil er einen wichtigen Impuls für die Totalrevision einer veralteten und untauglichen Arzttarifstruktur setzt.» Im Rahmen des laufenden Revisionsprojektes (ats-tms AG) engagiert sich curafutura darum weiterhin konstruktiv und mit voller Kraft mit dem Ziel, zusammen mit den Tarifpartnern im Laufe des nächsten Jahres einen neuen, genehmigungsfähigen Arzttarifs einzureichen.

curafutura - das sind die Krankenversicherer CSS, Helsana, Sanitas und KPT.

curafutura setzt sich ein für ein solidarisch gestaltetes und wettbewerblich organisiertes Gesundheitssystem.

In ihrer Charta bekennt sich curafutura zum Wettbewerb im schweizerischen Gesundheitswesen - als Grundlage von Qualität und Innovation. Für die massvolle Regulierung des Systems, im Einklang mit einer wirksamen Governance sowie einer nachhaltigen Finanzierung. curafutura setzt auf eine starke Tarifpartnerschaft mit den Leistungserbringern zugunsten von Qualität und Effizienz in der medizinischen Versorgung.

Die vollständige Werte-Charta von curafutura ist abrufbar unter http://www.curafutura.ch/ueber-uns/werte-charta/

Kontakt für Medienschaffende:

Pius Zängerle, Direktor: 031 310 01 84 oder 079 653 12 60;
pius.zaengerle@curafutura.ch
Rob Hartmans, Kommunikation: 031 310 01 85 oder 079 254 03 66;
rob.hartmans@curafutura.ch

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