Massnahmen zur Senkung der Gesundheitskosten: Tarife im ambulanten Bereich sind vordinglichstes Ziel
Bern (ots)
H+ begrüsst die Priorisierung des Bundesrates der im Expertenbericht vorgeschlagenen Massnahmen. Mit dem Massnahmenpaket I legt der Bundesrat klar den Fokus auf die Tarife. Dies sind auch für H+ prioritär - mit der Totalrevision der ambulanten Tarifstruktur.
Der im Oktober 2017 im Auftrag des Bundesrates publizierte Expertenbericht mit seinen 38 Massnahmen beinhaltet für H+ nichts Neues. Die meisten der aufgeführten Ideen zur Senkung der Gesundheitskosten werden schon seit Jahren politisch diskutiert. Mit der Aufteilung in verschiedene Pakete zeigt der Bundesrat, wo er als erstes die Akzente setzen will. H+ begrüsst, dass vor allem Massnahmen zu den Tarifen und Experimentierartikel als erstes in Angriff genommen werden. Denn für H+ ist und bleibt die Revision der ambulanten Tarifstruktur vordinglichstes Ziel. Nur eine totalrevidierte ambulante Tarifstruktur, welche die heutigen Kosten abbildet, kann den nicht mehr sachgerechten und auf Kostendaten des letzten Jahrhunderts basierenden TARMED ersetzen. Eine solide Basis dazu hat H+ bereits erarbeitet und dem Bundesrat im Herbst 2016 unterbreitet.
Weiter erachtet H+ ambulante Pauschale für sinnvoll, jedoch nur dort, wo sie stationär pauschalierte Leistungen ersetzen oder wenn ambulanten Leistungen sehr standardisiert erfolgen. Ein Parallelsystem von Einzelleistungstarif und Pauschalen führt zu Fehlanreizen und trägt wenige zur Kostendämpfung bei.
Globalbudgets nicht zielführend
Den Vorschlag mit Hilfe von Globalbudgets die steigenden Gesundheitskosten zu dämpfen, hält H+ für kontraproduktiv, da Kostendeckel, seien diese für ein Spital, Arzt oder Kanton gültig, Investitionen verhindern statt diese zu fördern. Wird das Korsett bei der Abgeltung noch enger, nimmt der Spielraum aber auch der Anreiz innovative Behandlungsmethoden vorauszutreiben rapide ab. Die Leidtragenden sind dann die Patientinnen und Patienten.
«Experimentierartikel» positiv
Positive Signale sendet der Bundesrat mit dem «Experimentierartikel», mit dem innovative, kostensparende und effizienzsteigernde Ideen gefördert werden sollen. Dadurch werden klar Anreize geschaffen, Innovationen zu fördern, die letztendlich den Patientinnen und Patienten zugutekommen, aber auch die Gesundheitskosten dämpfen.
Auch ist die Verlagerung von stationären zu ambulanten Behandlungen zu begrüssen, unter der Voraussetzung, dass dies medizinisch möglich und sinnvoll ist sowie der individuellen Situation der Patientinnen und Patienten Rechnung trägt. Ausnahmen sollten jedoch weiterhin möglich sein, jedoch ohne grossen administrativen Aufwand für die Spitäler. Weiter fordert H+ nur einen schweizweit gültigen Katalog von Behandlungen ohne Ausnahmeregelungen für die Kantone.
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