IOF - International Olive Foundation
IOF - International Olive Foundation reicht wegen Lidls «Nachhaltigkeitswerbung» Beschwerde bei der Schweizerischen Lauterkeitskommission ein
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Luzern (ots)
Die in Luzern ansässige, gemeinnützige Stiftung IOF - International Olive Foundation reichte am 10. Juli 2019 bei der Schweizerischen Lauterkeitskommission Beschwerde gegen Lidl Schweiz DL AG aus Weinfelden ein. Der Discounter hatte auf blick.ch mit der kommerziellen Kommunikation «Wir setzen auf nachhaltige Produkte zu fairen Preisen!» geworben. Wer natives Olivenöl extra zum Literpreis von CHF 4.29 verkaufe, bezahle weder faire Einkaufspreise noch handle er nachhaltig, findet IOF - International Olive Foundation.
Krempelt Lidl Schweiz sein Olivenölsortiment um? Ab Donnerstag, 11.07.2019 soll es bei Lidl Schweiz nachhaltige Produkte zu fairen Preisen geben, damit wirbt Lidl am 10.07.2019 bei blick.ch.
An der spanischen Börse für Olivenöl "POOLred" wurden in den vergangenen sieben Tagen (04.07.2019-10.07.2019) 41 % des als nativ extra gehandelten Olivenöls zu Kilopreisen (offen) zwischen EUR 2.175 und 2.28 verkauft.".
Der Verband der spanischen Olivenölgemeinden "aemo" kritisierte jüngst, dass mit den aktuell am Markt aufgerufenen Spottpreisen die Produktionskosten, die den Olivenbauern und den Mühlen während der zurückliegenden Ernte 2018/2019 entstanden sind, nie und nimmer gedeckt werden können. Die Folgen sind Landflucht, Verarmung und erfinderische Produktionsmassnahmen, die im Betrug gipfeln können. Denn welche Öle, die heute als extra vergine in Supermärkten und Discount Stores angeboten werden, sind tatsächlich von höchster Qualität, wie es das Gesetz vorschreibt? Ein Blick in Medienpublikationen vergangener Tage und Monate zeigt: Zahlreiche Tests in verschiedenen Ländern haben zutage gefördert, dass die Qualität der in Supermärkten und Discount Stores angebotenen Öle oft schlechter ist als auf dem Etikett angegeben. Auch Lidl Italien wurde im Jahr 2016 von der italienischen Kartellbehörde AGCM der Konsumententäuschung überführt. Der italienische Ableger des deutschen Discounters Lidl hatte nachweislich minderwertiges Olivenöl als Extra Vergine an Konsumenten abgegeben. Das fehlbare Produkt hiess "Primadonna". Lidl Deutschland beteuerte, dass dieses Produkt nur in Italien im Einsatz war. (Hintergrundinformationen unter: http://presseportal.ch/de/nr/100068261)
Und wie sieht es heute bei Lidl Schweiz aus? Lidl Schweiz hat sein Primadonna-Olivenöl zum Literpreis von CHF 4.29 im Angebot. Rechnet man davon die für die Einfuhr üblichen Transport-, Zoll- und Garantiefondskosten weg, bleiben ungefähr CHF 3.29. Das entspricht aktuell EUR 2.91. Von diesem Betrag in Abzug gebracht werden müssen die Schweizer Umsatzsteuer des ursprünglichen Verkaufspreises, die Kosten für die Petflasche, den Verschluss, die Etikette und die Kartonbox. Der Preis für die Rohware liegt dann schon deutlich unterhalb jener Grenze, bei welcher wir annehmen können, dass sie ein nachhaltiges Olivenölgeschäft garantiert. Will Lidl Schweiz nun auch noch etwas am Öl verdienen, drückt das den Einkaufspreis zusätzlich. Für den einzelnen Olivenbauern, der den Mühlen seine Oliven abliefert und dafür praktisch kein Geld mehr bekommt, geht es jetzt ums nackte Überleben. Darf man sowas mit «Wir setzen auf nachhaltige Produkte zu fairen Preisen!» bewerben? Nein, findet IOF und reichte deshalb bei der Schweizerischen Lauterkeitskommission Beschwerde gegen Lidl Schweiz ein.
Hinweis für Medienschaffende:
Protest von über 20k Olivenbauern vom 09.07. in Sevilla für angemessene Olivenölpreise. http://ots.ch/1soaBK
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