GEMoaB gibt Veröffentlichung präklinischer Proof-of-Concept-Daten zur Verwendung UniCAR-modifizierter gebrauchsfertiger natürlicher Killerzellen zur Krebstherapie in "Nature Scientific Reports" bekannt
Dresden, Deutschland (ots/PRNewswire)
GEMoaB, ein biopharmazeutisches Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Immuntherapien der nächsten Generation im Bereich schwer behandelbarer Krebserkrankungen spezialisiert hat, verwies heute auf die Veröffentlichung präklinischer Proof-of-Concept-Daten in "Nature Scientific Reports" zum Einsatz UniCAR-modifizierter gebrauchsfertiger natürlicher Killerzellen (NK-Zellen) gegen GD2-exprimierende Tumoren (Mitwasi et al. 2020, 10:2141). Die von Forschern des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) publizierten Daten liefern weitere Evidenz für die einzigartige Flexibilität der GEMoaB-eigenen UniCAR-Plattform.
Die CAR-T-Zelltherapie verfügt über ein hohes Potenzial zur Behandlung einer großen Anzahl bösartiger Erkrankungen. Der CAR-T-Therapieansatz ist jedoch mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden, z. B. dem Risiko akuter und langfristiger Toxizitäten, dem momentan bestehenden Mangel an geeigneten Angriffszielen (Targets), dem unzureichenden Engraftment und einer mangelnden Persistenz insbesondere bei soliden Tumoren. Zudem können die bisher auf dem Markt befindlichen CAR-T-Produkte nur von individuellen Patienten gewonnen werden, was den autologen Herstellungsprozess äußerst komplex und kostenintensiv macht.
GEMoaBs rasch an- und abschaltbare universelle CAR-Plattform UniCAR verspricht bei hämatologischen Malignomen und soliden Tumoren ein breiteres therapeutisches Fenster und eine höhere Wirksamkeit und Sicherheit als konventionelle CAR-T-Therapien. Durch die als "Targeting-Modules" (TMs) bezeichneten löslichen Adaptoren, die für die Aktivierung der genmodifizierten UniCAR-T-Zellen (UniCAR-T) benötigte Antigenspezifität liefern, vereinfacht sich der Herstellungsprozess erheblich, weil die gleiche UniCAR-T-Effektorzelle gegen unterschiedliche Antigene und Tumortypen eingesetzt werden kann.
Gentechnisch hergestellte natürliche Killerzellen (NK-Zellen), die einen chimären Antigen-Rezeptor (CAR) exprimieren (CAR-NK), haben sich in jüngster Zeit als vielversprechende Kandidaten für eine effektive Krebstherapie erwiesen. Gebrauchsfertige CAR-NK-Zellen allogenen Ursprungs, z. B. aus Nabelschnurblut, können auch ohne umfassenden HLA-Abgleich sicher verabreicht werden, sodass nicht für jeden Patienten ein individuelles CAR-Produkt benötigt wird. Allogene CAR-NK-Zellen haben sich zudem als besonders sicher erwiesen, da sie kein Zytokin-Freisetzungssyndrom (cytokine release syndrome, CRS) auslösen.
Wie kürzlich in einer Veröffentlichung in "Nature Scientific Reports" berichtet (Mitwasi et al. 2020, 10:2141), haben Forscher des HZDR nun den UniCAR-Ansatz auf eine gebrauchsfertige NK-Zelllinie übertragen. In der Publikation wird der konzeptionelle Beweis (Proof of Concept) für ein universelles, gebrauchsfertiges Zelltherapeutikum auf der Grundlage UniCAR-modifizierter NK-92-Zellen vorgestellt, das sich durch GD2-spezifische TMs gegen GD2-exprimierende Tumoren richtet. Derart umgelenkte UniCAR-NK-92-Zellen führten in vitro und in vivo zur spezifischen und effektiven Abtötung GD2-positiver Zellen, was mit einer erhöhten Interferon-?-Produktion assoziiert war.
"Wir freuen uns, dass unser Mitgründer Prof. Dr. Michael Bachmann und die Forscher des HZDR zeigen konnten, dass das hochflexible UniCAR-System von GEMoaB gut auf kontinuierlich expandierende gebrauchsfertige NK-Zellen übertragen werden kann. In Kombination mit GD2-spezifischen TMs führt dies zu einer wirksamen Bekämpfung und Lyse GD2-exprimierender Tumorzellen wie sie beispielsweise bei Neuroblastomen und Melanomen häufig vorkommen", erläuterte Prof. Dr. Gerhard Ehninger, Mitgründer und CMO von GEMoaB. "UniCAR-NK-Zellen könnten eine zusätzliche, universelle und modulare gebrauchsfertige Plattform darstellen, bei der wir TMs gegen verschiedene Antigentargets als effektive und sichere Krebstherapie einsetzen können."
"Während unsere klinischen Entwicklungspläne für UniCAR-T-CD123 bei hämatologischen Malignomen und UniCAR-T-PSMA bei soliden Tumoren fortschreiten, entwickeln wir eine reichhaltige Pipeline an TMs, die sich gegen ein breites Spektrum hämatologischer und solider Tumoren richten", sagte Dr. Armin Ehninger, Chief Scientific Officer von GEMoaB. "Wir glauben, dass UniCAR-NK-Zellen die einzigartige Flexibilität unserer Plattform zukünftig noch steigern könnten, da sie die Vorteile von UniCAR mit der Sicherheit und den Möglichkeiten gebrauchsfertiger NK-Zellen vereinen."
Über GEMoaB
GEMoaB GmbH ist ein in Privatbesitz befindlicher Biopharmazeutika-Hersteller mit dem Ziel, ein führendes und vollintegriertes biopharmazeutisches Unternehmen zu werden. Mit Fokus auf seine patentrechtlich geschützten Plattformen UniCAR, RevCAR und ATAC beabsichtigt GEMoaB zukunftsweisende Immuntherapien zur Behandlung von Krebspatienten mit hohem ungedecktem Therapiebedarf entdecken, entwickeln, herstellen und vermarkten.
GEMoaB verfügt über eine breite Pipeline von Produktkandidaten zur Behandlung hämatologischer Malignome und solider Tumoren in präklinischer und klinischer Entwicklung. Seine führenden Substanzen in klinischer Erprobung sind GEM333, ein 'Affinity-Tailored Adaptor for T-Cells' (ATAC) mit spezifischer Bindung an CD33 zur Behandlung der rezidivierenden/refraktären AML, und GEM3PSCA, ein ATAC mit spezifischer Bindung an PSCA zur Behandlung des refraktären kastrationsresistenten metastasierten Prostatakarzinoms sowie fortgeschrittener PSCA-exprimierender solider Tumoren. Beide werden derzeit im Rahmen einer globalen Partnerschaft mit Bristol-Myers Squibb/Celgene in Phase-I-Studien erforscht. Eine Phase-IA-Dosisfindungsstudie des ersten UniCAR-Produktkandidaten, UniCAR-T-CD123, zur Behandlung rezidivierender/refraktärer AML und ALL, wurde initiiert. Eine weitere Phase-I-Studie mit UniCAR-T-PSMA bei CRPC und weiteren PSMA-exprimierenden fortgeschrittenen soliden Tumoren wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 beginnen.
Expertise und Kapazitäten in der Herstellung sind entscheidend bei der Entwicklung zellulärer Immuntherapien für Krebspatienten. GEMoaB arbeitet im Rahmen einer bevorzugten Partnerschaft eng mit seiner Schwestergesellschaft Cellex GmbH zusammen, einem weltweit führenden Hersteller hämatopoetischer Blutstammzellen und einem in Europa führenden Auftragshersteller (Contract Manufacturing Organization, CMO) für CAR-T-Zellen, der auf diesem Gebiet mit mehreren großen Biotech-Unternehmen kooperiert.
Über UniCAR
GEMoaB entwickelt derzeit eine rasch an- und abschaltbare universelle CAR-T-Plattform (UniCAR) zur Verbesserung des therapeutischen Fensters und zur Steigerung der Wirksamkeit und Sicherheit von CAR-T-Zelltherapien bei schwer behandelbaren Krebserkrankungen einschließlich solider Tumoren. Standard-CAR-T-Zellen benötigen zu ihrer Aktivierung und Proliferation die direkte Bindung an Krebsantigene. Ein inhärentes Hauptmerkmal der UniCAR-Plattform ist ein rasch umschaltbarer Ein-/Aus-Modus (< 4 Stunden nach Unterbrechung der TM-Gabe), der auf der kurzen pharmakokinetischen Halbwertzeit und der raschen Internalisierung löslicher Adapter (sogenannte Targeting-Module, TMs) beruht. Diese TMs liefern die Antigenspezifität für die Aktivierung der genmodifizierten UniCAR-T-Zellen (UniCAR-T) und bestehen aus einem hochflexiblen Antigen-bindenden Teil, der mit einem kurzen Peptid-Motiv verbunden ist, das von UniCAR-T erkannt wird.
Über ATAC
Die GEMoaB-eigene Plattform der 'Affinity-Tailored Adaptors for T-Cells' ist durch eine hohe Bindungsaffinität für Tumorantigene und eine geringere Affinität zum CD3-Antigen auf den T-Effektorzellen gekennzeichnet, wodurch in präklinischen Modellen die Autoaktivierung der T-Zellen vermieden wird. Zudem werden Sicherheit und Verträglichkeit der Therapie durch die relativ kurze Serum-Halbwertzeit von nur 60 Minuten möglicherweise verbessert. Durch den Einsatz vollhumanisierter Antikörper verringert sich das potentielle Immunogenitätsrisiko selbst bei einer kontinuierlichen Behandlung. ATACs mit verlängerter Halbwertszeit befinden sich in präklinischer Entwicklung.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.gemoab.com/ .
Zukunftsgerichtete Aussagen
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