Die Schweiz als Arbeitsort wird als einziges Land in Europa attraktiver
Die Schweiz als Arbeitsort wird als einziges Land in Europa attraktiver
Global Talent Study: internationale Studie zum Arbeitsmarkt
Zürich, 24. März 2021 - Während die Bereitschaft im Ausland zu arbeiten, global stark abnimmt, gewinnt die Schweiz an Beliebtheit für Arbeitnehmende aus dem Ausland und findet sich neu auf Platz 7 der weltweit beliebtesten Länder für einen Job. Zum ersten Mal ist Kanada das beliebteste Land für internationale Jobsuchende. Weltweit können sich «nur» mehr 50% vorstellen, im Ausland zu arbeiten. Dies und mehr sind die Ergebnisse der internationalen Arbeitsmarkt-Studie «Global Talent Study» in Zusammenarbeit zwischen Boston Consulting Group, The Network und JobCloud (jobs.ch, jobup.ch).
Bei der Global Talent Study 2020 wurden die Arbeitsgewohnheiten und -bedürfnisse von Arbeitnehmenden und Jobsuchenden aus 190 Ländern zum Thema Arbeiten im Ausland analysiert und miteinander verglichen. Besonders überrascht das Ergebnis, dass global gesehen die USA zum ersten Mal nicht mehr als DIE Top-Destination für Arbeitnehmende gilt. Neu steht Kanada an der Spitze, gefolgt von den USA und Australien. Der Studie zufolge spiegelt diese Veränderung das Verlangen der Menschen wider, in einem Land mit starkem Sozialsystem, gutem Management der COVID-19-Krise und einladender Einwanderungspolitik zu arbeiten. «Gerade die aktuellen Herausforderungen zeigen, wie schnell sich die Marke eines Landes verändern kann. Dies kann dazu führen, dass sich Unternehmen neue Rekrutierungsansätze überlegen müssen, um weiterhin genügend Talente anzuziehen», so Daniel Kessler, Schweiz-Chef von Boston Consulting Group.
Schweiz verbessert sich als einziges Land Europas
Besonders spannend gestaltet sich der Blick auf die Schweiz. Während europäische Länder wie Deutschland, Spanien, Italien oder Frankreich an Attraktivität verlieren, gelingt es der Schweiz als einziges europäisches Land, sich im Top-10-Ranking zu verbessern. So gewinnt die Schweiz einen Rang, überholt Frankreich und wird in der Global Talent Study 2020 zum siebtbeliebtesten Land für Arbeitnehmende aus dem Ausland gekürt. «Dies könnte daran liegen, dass die Schweiz in der allgemeinen Wahrnehmung mit der aktuellen COVID-Krise besser umgeht als andere europäische Länder, das Gesundheitswesen auch trotz hoher Fallzahlen nicht kollabiert und die Schweizer Wirtschaft in weltweiten Krisen gewöhnlich besser davonkommt», so Davide Villa, CEO von JobCloud. Besonders beliebt ist die Schweiz als Arbeitsplatz übrigens bei Menschen aus den Nachbarländern sowie aus dem Balkan. Asiatische Länder wie Japan, Singapur oder Neuseeland haben ebenfalls an Beliebtheit gewonnen.
Bereitschaft, im Ausland zu arbeiten, hat stark abgenommen
Die Global Talent Study zeigt einen weiteren globalen Trend: Das Interesse und die Bereitschaft im Ausland zu arbeiten sind stark rückläufig. Aktuell ist noch die Hälfte der Studien-Teilnehmenden für einen Job im Ausland bereit – ein Wert, der im Vergleich zu 2018 um 7% gesunken ist. «Ein wesentlicher Faktor für die sinkende Bereitschaft im Ausland zu arbeiten, ist die bereits seit Monaten anhaltende COVID-Krise. Die damit verknüpften Einschränkungen und Unsicherheiten sind keine guten Bedingungen, um eine Auslandsbeschäftigung in Betracht zu ziehen. Dazu kommen das verstärkte Aufkommen nationalistischer Bewegungen und zumindest temporär strengere Einwanderungsbestimmungen wichtiger Volkswirtschaften wie den USA und das Vereinigte Königreich», so Daniel Kessler weiter.
Deutlich weniger bereit im Ausland zu arbeiten als der Durchschnitt sind die Befragten in der Schweiz: Hier können sich noch 44% vorstellen, für einen Arbeitgeber ins Ausland zu ziehen. 2018 war der Schweizer Wert mit 60% noch überdurchschnittlich hoch. «Die Schweiz gilt vor allem in Krisenzeiten als sicherer Hafen und so möchte sich die Schweizer Bevölkerung aktuell auf den heimischen Arbeitsmarkt fokussieren», so Villa. Studierende und hochqualifizierte Mitarbeitende in der Schweiz sind am ehesten bereit, eine Beschäftigung im Ausland anzunehmen, was auf das Risiko einer Abwanderung von Talenten hinweisen kann.
Deutschland Nummer 1 für Arbeitnehmende aus der Schweiz
Wenn Menschen in der Schweiz jedoch im Ausland arbeiten möchten, dann am liebsten in Deutschland. Das Nachbarland führt das Ranking der beliebtesten Länder bei den Schweizer Befragten für eine Auslandsstelle zum ersten Mal an, gefolgt von den USA, Kanada und Frankreich. Auffallend im Vergleich zu den Vorjahren ist, dass die Nachbarländer besser abschneiden als weitentfernte Ziele wie die USA oder auch Australien – ein Trend, der europaweit zu beobachten ist.
57% können sich vorstellen, aus der Ferne für einen ausländischen Arbeitgeber tätig zu sein – aber nur 44% in der Schweiz
Homeoffice und Remote Work werden zu einem immer beliebteren Arbeitsmodell, was dazu führt, dass Mitarbeitende unter Umständen auch aus der Ferne für einen ausländischen Arbeitgeber tätig sein können. Das Interesse der Schweizer Bevölkerung dafür ist jedoch im internationalen Vergleich eher gering. Während weltweit 57% aller Befragten angaben, dass sie sich vorstellen könnten, im Homeoffice für einen ausländischen Arbeitgeber tätig zu sein, sind es in der Schweiz nur 44%. «Die Schweizer Wirtschaft zeigt sich im Vergleich zu anderen Ländern robust und die Arbeitslosigkeit ist verhältnismässig gering. Das könnten Gründe sein, warum die Mehrheit eine Anstellung bei einem in der Schweiz ansässigen Unternehmen vorzieht», so Davide Villa.
Im Gegensatz dazu zeigt sich die Schweiz für die internationale Fernarbeit besonders reizvoll – die Schweiz liegt bei dieser Beliebtheitsskala auf Rang 8 – am beliebtesten ist übrigens die USA. «Die Menschen zeigen nach wie vor Begeisterung, für ein US-amerikanisches Unternehmen tätig zu sein. Auch wenn sie zurzeit aufgrund der aktuellen Situation und den wegen COVID geltenden Einreisebeschränkungen etwas weniger daran interessiert sind, dauerhaft in den USA zu leben», so Daniel Kessler abschliessend.
Über die Studie
Die Studie «Global Talent Study» basiert auf Befragungen von über 208’000 Arbeitnehmenden und Arbeitssuchenden in über 190 Ländern im Oktober 2020. Anhand eines 40 Fragen umfassenden Fragebogens wurden die Teilnehmenden zu verschiedensten Themen rund um das Thema «Arbeit im Ausland» befragt.
Kontakt
JobCloud AG, Rebekka Hänggi +41 44 560 70 12, rebekka.haenggi@jobcloud.ch
Boston Consulting Group, Matthias Haymoz M +41 79 373 87 00, haymoz.matthias@bcg.com
Über JobCloud AG
JobCloud ist das führende digitale Unternehmen im Schweizer Stellenmarkt und bietet verschiedene Rekrutierungslösungen an. Neben den führenden Jobportalen wie jobs.ch, JobScout24.ch und jobup.ch gehören auch zukunftsträchtige Technologien zum Portfolio. So besitzt JobCloud 100% an JoinVision E-Services in Wien, dem führenden Anbieter mehrsprachiger semantischer Recruiting-Technologien. JobCloud wurde im Jahr 2013 gegründet und gehört den beiden Unternehmen Ringier und TX Markets. JobCloud beschäftigt heute 200 Mitarbeitende in Zürich und Genf.
Über The Network
Die beiden Portale der JobCloud, jobs.ch und jobup.ch, sind Mitglieder der weltweiten Allianz führender Stellenmärkte. The Network umfasst rund 60 Stellenportale, die in über 130 Ländern eine führende Marktposition haben.
Über Boston Consulting Group
Boston Consulting Group ist eine internationale Managementberatung und weltweit führend auf dem Gebiet der Unternehmensstrategie. BCG unterstützt Unternehmen aus allen Branchen und Regionen dabei, Wachstumschancen zu nutzen und ihr Geschäftsmodell an neue Gegebenheiten anzupassen. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt BCG individuelle Lösungen. Gemeinsames Ziel ist es, nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu schaffen, die Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu steigern und das Geschäftsergebnis dauerhaft zu verbessern. BCG wurde 1963 von Bruce D. Henderson gegründet. Das Unternehmen mit Büros in mehr als 90 Städten in über 50 Ländern befindet sich im alleinigen Besitz seiner Geschäftsführer. Weltweit erwirtschaftete BCG im Jahr 2019 mit 21‘000 Mitarbeitern einen Umsatz von 8,5 Milliarden US-Dollar.