Bosch Healthcare Solutions GmbH
PCR-Schnelltest vor Ort auf Keuchhusten für Vivalytic von Bosch verfügbar
Weltweit erster vollautomatisierter PCR-Test für den Nachweis von B. pertussis, B. parapertussis, B. holmesii
Waiblingen (ots)
- Vivalytic-Test weist als erster PCR-Test zum Einsatz vor Ort weltweit gezielt drei Keuchhusten-Erreger nach: B. pertussis, B. parapertussis, B. holmesii
- Erregernachweis unerlässlich für gezielte Antibiose im frühen, noch unspezifischen Krankheitsstadium und zur Unterbrechung der Infektionskette
- Pertussis-Infektionen 2024 auf Höchststand der letzten Jahre mit hoher Hospitalisierungsrate bei Neugeborenen und älteren Menschen
Mit dem neuen PCR-Test Vivalytic Bordetella hat Bosch Healthcare Solutions (BHCS) einen weiteren Test für seine Analyseplattform Vivalytic entwickelt. Der Test weist in weniger als einer Stunde spezifisch die drei wesentlichen Keuchhustenerreger Bordetella pertussis, B. parapertussis und B. holmesii nach.
Damit erweitert BHCS rechtzeitig vor Beginn der neuen Erkältungs- und Grippesaison sein Testportfolio in der Indikation "Atemwegserkrankungen" um die Diagnose "Pertussis". Der Triple-Test ist einzigartig in der Zusammensetzung der getesteten Pathogene und ermöglicht eine schnelle Diagnose in den Gesundheitseinrichtungen vor Ort. Bisherige Tests weisen die Erreger oft nur in größeren Testpanels nach. "Mit Vivalytic Bordetella reagieren wir auf den aktuellen Anstieg der Pertussis-Fälle in Deutschland. Gerade für Säuglinge, Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen kann Pertussis sehr gefährlich werden und muss schnell diagnostiziert werden", sagt Marc Meier, Geschäftsführer von Bosch Healthcare Solutions. Während die PCR im Zentrallabor einen Tag und der Kulturnachweis drei bis sieben Tage dauert, liefert Vivalytic Bordetella das Ergebnis in weniger als einer Stunde. Der neue Test kann ab sofort über Vertriebspartner wie Randox Laboratories und R-Biopharm bestellt werden.
Schnelle Diagnose entscheidend für rasche Therapie
Pertussis beginnt meist mit milden Erkältungssymptomen wie leichtem Husten, Niesen, laufender Nase und eventuell mäßigem Fieber. Danach entwickelt sich der typische staccatoartige Husten, teilweise begleitet von Atemgeräuschen, zähem Schleim und Erbrechen. Über 90 Prozent der Erkrankten unter drei Monaten und etwa zehn Prozent der über 65-Jährigen müssen stationär behandelt werden. Besonders gefährlich ist Pertussis für Säuglinge, bei denen die Erkrankung tödlich verlaufen kann. "Bei Bordetella-Infektionen ist eine rasche Behandlung besonders wichtig, da eine Antibiotikatherapie nur bei frühzeitigem Beginn den Verlauf und die Schwere des Hustens beeinflussen kann. Außerdem kann die frühzeitige, gezielte Antibiose die Ausbreitung der Krankheit verhindern, indem die Infektionskette unterbrochen wird", sagt Dr. Stefan Zimmermann vom Universitätsklinikum Heidelberg. Hinzu kommt, dass zwei Drittel der Pertussisfälle Jugendliche und Erwachsene betreffen. Bei dieser Gruppe macht sich eine Infektion nicht unbedingt durch die typischen Hustenanfälle bemerkbar. All diese Gründe sprechen für einen schnelle Testung vor Ort. Vivalytic Bordetella ist dafür eine ideale Option.
Steigende Fallzahlen erfordern schnelle Testung
In Deutschland ist die Zahl der Pertussisfälle 2024 im zweiten Jahr in Folge gestiegen. Bis Ende Juli wurden dem RKI mehr als 11 000 Fälle gemeldet. Neben Polen und Österreich gehört Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Erkrankungszahlen. Gründe für den Anstieg sind vermutlich eine mangelnde Immunität durch die Corona-Schutzmaßnahmen und eine geringere Impfrate gegen Pertussis. Daher ist auch weiterhin mit einem Anstieg zu rechnen. Keuchhusten ist hoch ansteckend. Noch Monate nach Abklingen der Hustenanfälle können kalte Luft, körperliche Anstrengung oder Zigarettenrauch Reizhusten auslösen. Eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika kann die Krankheitsdauer verkürzen.
Umfassende Testung auf alle Pertussiserreger
In den meisten Fällen ist B. pertussis der Auslöser für Pertussis. Das Bakterium produziert ein Toxin, das die Schleimhaut der Atemwege schädigt. B. parapertussis verursachte in den letzten Jahren etwa zehn Prozent aller Infektionen. Diese verlaufen milder, weil der Erreger kein Toxin produziert. Seit Ende 2022 verzeichnet das RKI einen Anstieg der Infektionen mit B. parapertussis auf über 50 Prozent, die auch virulenter ausfielen. Als mögliche Gründe diskutiert das RKI ebenfalls einen Nachholeffekt nach der COVID-19-Pandemie, vermehrte Testungen und das Fehlen eines ausreichend wirksamen Impfstoffes. B. holmesii als drittes Testpathogen ist weniger virulent als B. pertussis. Der Erreger kann pertussisähnliche Symptome hervorrufen, wobei die Krankheit meist milder und kürzer verläuft.
Vivalytic-Analysegerät ermöglicht schnelle Diagnose vor Ort
Mit dem Vivalytic-Analyser lässt sich der Test auf B. pertussis, B. parapertussis und B. holmesii schnell, einfach und direkt vor Ort in der medizinischen Einrichtung durchführen. Die Handhabung des Vivalytic-Systems ist intuitiv, eine kurze Einweisung des medizinischen Personals genügt: Die entnommene Probe wird in die Test-Kartusche gegeben. Diese enthält alle für den Test notwendigen Reagenzien. Anschließend wird die Kartusche zur automatisierten Auswertung in den Vivalytic-Analyser eingeführt. Das Testergebnis erscheint dann auf dem Display. Durch den vollautomatisierten Ablauf und den Einsatz eines deaktivierenden Probenmediums wird das Infektionsrisiko für die Anwender minimiert. Die Diagnostik erfolgt schnell und zielgerichtet in PCR-Qualität ohne den zeitaufwändigen Umweg über ein Zentrallabor. BHCS hat kürzlich die CE-Kennzeichnung für den neuen Test Vivalytic Bordetella erhalten.
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