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Kunsthaus Zug

Neue Ausstellung: ZuZug aus Osteuropa - Positionen der Sammlung

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Neue Ausstellung im Kunsthaus Zug

ZuZug aus Osteuropa - Positionen der Sammlung

MEDIENMITTEILUNG

22. Februar 2021

Neue Ausstellung:

ZuZug aus Osteuropa – Positionen der Sammlung

Am Dienstag, 2. März öffnet das Kunsthaus Zug voraussichtlich wieder seine Türen mit der neuen Sammlungsausstellung ZuZug aus Osteuropa – Positionen der Sammlung.

Da Veranstaltungen vorerst nicht stattfinden dürfen, wird das Online-Programm ZuZug digital laufend erweitert und dient als ergänzendes Angebot und Vorbereitung zum Museumsbesuch.

Unbekannt, fremd, anders. Das Kunsthaus Zug zeigt zum ersten Mal grössere Werkgruppen mittel- und osteuropäischer Kunstschaffender aus der eigenen Sammlung. Dabei zieht es nicht nur eine Linie von «West» nach «Ost», sondern verbindet auch verschiedene Generationen und Sichtweisen. Freiheit und Toleranz, Weggang und Flucht bleiben als Themen schmerzlich aktuell.

Mit dem Beginn des Kalten Krieges und der Entstehung des Eisernen Vorhangs rückte «Osteuropa» in weite Ferne. Dieser – geografisch, politisch und kulturell unkorrekte – Begriff fasst die damalige Zweiteilung der Welt in «den Osten» und «den Westen» in einem Wort zusammen. Obwohl Länder wie Tschechien, Polen, Ungarn und Russland geografisch nahe liegen, erscheinen sie oft noch heute fern oder rücken wieder zunehmend in die Ferne.

Während die letzte Ausstellung BeZug die Sicht auf Zug thematisierte, dreht ZuZug aus Osteuropa die Perspektive um und blickt von «Innen» nach «Aussen», indem sie zum ersten Mal in eigenen Räumen grössere Werkgruppen mittel- und osteuropäischer Kunstschaffender mehrerer Generationen zeigt, die im Kunsthaus Zug bereits einzeln ausgestellt wurden. Dabei schliesst der Blick auf das Fremde das Eigene stets mit ein: Wie man etwas erlebt und betrachtet, geschieht immer vor dem Hintergrund der eigenen Lebenswelt.

West-Ost-Kontraste und -Verbindungen

Geradezu beispielhaft für den Perspektivenwechsel stehen etwa die Werke von Guido Baselgia und Jan Jedlička: Der ehemalige Wahlzuger Baselgia, der eben mit dem Bündner Kulturpreis geehrt wurde, richtete seine Kamera auf den russischen Künstler Pavel Pepperstein und dessen russische Freunde im Kunsthaus Zug. Gegenüber die Porträts Jan Jedličkas von westlichen Kunstschaffenden im Kunst Museum Winterthur wie Gerhard Richter, Sol LeWitt und Roni Horn. Ein Kontrast von «West» und «Ost». Die tschechischen Künstler dreier Generationen Pravoslav Sovak, Jan Jedlička und Tomas Kratky kamen in die Schweiz aus Anlass der niedergeschlagenen Reformbewegung des Prager Frühlings 1968. Von Luzern und Hergiswil aus bereiste Sovak während Jahrzehnten die USA, entdeckte für sich die Wüste des Südwestens, den Strand von Los Angeles und die Skyline von New York, was sich in einem reichen druckgrafischen Oeuvre niederschlug. Der 1988 in Bern früh verstorbene Tomas Kratky stellt in seinen Zeichnungen und Gemälden existentielle Fragen von Religion und Sexualität, Leben und Tod.

Der Appenzeller Künstler Roman Signer beschritt den umgekehrten Weg. Er studierte in den 1970er-Jahren in Warschau Kunst und heiratete die Künstlerin Aleksandra Signer. Bis heute zeugen ihre Werke von der Nähe zum Osten.

Und Annelies Štrba, deren Grossvater aus dem ehemaligen Jugoslawien einst nach Baar und Zug gekommen war, zeigt Reiseaufnahmen von Auschwitz und Tschernobyl und ein Video von Prag.

Die Ausstellung ZuZug verbindet auch individuelle Sichtweisen: Etwa mit einhundert Blättern das zeichnerische Schaffen von Josef Hoffmann, ein wichtiger Architekt und Designer der Wiener Moderne im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Hoffmann wuchs in Böhmen auf und hätte im vergangenen Dezember seinen 150. Geburtstag feiern können. Oder aus Ungarn der Schriftsteller und Fotograf Péter Nádas mit zahlreichen Aufnahmen eines Birnbaums und des Himmels, welche die Zeit und Lebensveränderung, aber auch den Wechsel der Bildmedien thematisieren.

Öffnung zum Westen

Das ‚unendliche’ Gespräch von Ilya Kabakov, Boris Groys und Pavel Pepperstein aus der ehemaligen Sowjetunion beschliesst als raumfüllende Videoinstallation den Sammlungsrundgang. Nach dem Ende der Sowjetunion und mit der Öffnung zum Westen haben die drei ihre abgebrochene künstlerische Gesprächspraxis noch einmal geführt und im Kunsthaus Zug in Verbindung mit ihren schweigenden Gesichtern für die Zukunft symbolisch musealisiert.

Nicht zuletzt bezieht sich ZuZug auch auf gegenwärtige Proteste, Aufstände und revolutionäre Geschehnisse in Polen, Russland, Ungarn, Weissrussland und der Ukraine. Freiheit und Toleranz, Weggang und Flucht bleiben als Themen schmerzlich aktuell. Daran erinnert auch die Installation „The Ship of Tolerance“ von Ilya und Emilia Kabakov, die noch bis im Herbst 2021 im Zuger Gebiet Brüggli steht.

ZuZug digital

Veranstaltungen dürfen im Kunsthaus vorerst noch nicht stattfinden, aber die digitalen Formate ZuZug digital sind aufgeschaltet, finden live statt und werden laufend erweitert: ein digitaler Ausstellungsrundgang mit dem Direktor Dr. Matthias Haldemann sowie die Video-Clips mit dem Team des Kunsthauses, ein Film-Essay von Carlos Lügstenmann/arttv.ch, ausserdem ganz neu ein Essay zur Ausstellung mit Text von Julie Freudiger und Fotografien von Jorit Aust. «Kunst über Mittag im Zoom», und «Feierabend-Zoom» finden als Gespräche statt, ausserdem wird der Kunstver­mittlungskurier für Familien per Newsletter und Kunstvermittlung@home für Schulen angeboten. Workshops mit Kindergarten- und Schulklassen dürfen im Museum stattfinden, auch das Format Gesprächsstunde Kunst darf mit bis zu 5 Teilnehmenden durchgeführt werden.

Über das Online-Angebot ZuZug digital wird laufend auf der Websei­te, im Newsletter sowie auf Facebook und Instagram informiert.

Alle Informationen zur Ausstellung und ZuZug digital auf www.kunsthauszug.ch, sowie auf Facebook und Instagram.

Da eine Medienveranstaltung im herkömmlichen Sinn nicht möglich ist, sind Medienschaffende eingeladen, das Kunsthaus Zug zu besuchen um in einem individuell begleiteten Rundgang mehr über die Ausstellung zu erfahren.

Die Öffnung des Museums wird von einem Schutzkonzept begleitet, nach wie vor gelten die bestehenden Hygieneregeln. Die Kunst­haus-Bar bleibt vorläufig geschlossen.

Weitere Informationen zum Ausstellungsprogramm und Bildmaterial:

https://kunsthauszug.ch/medien/

Kontakt: Friederike Müller, Ausstellungsorganisatorin und PR-Verantwortliche friederike.mueller@kunsthauszug.ch, T 041 725 33 44

Frei zur sofortigen Veröffentlichung.

Friederike Müller

Ausstellungsorganisation / PR-Verantwortliche

Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27, CH-6301 Zug

Tel (+41) 041 725 33 44

friederike.mueller@kunsthauszug.ch

www.kunsthauszug.ch

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