BRICS-Staaten verleihen Afrika Entscheidungskompetenz
Dheli, Indien (ots/PRNewswire)
Am 9. April sind Experten und Diplomaten für internationale Beziehungen online auf dem 4. Vision for Future-Forum zusammengekommen, um die Kooperationsmöglichkeiten der BRICS-Staaten und Afrikas zu erörtern und das 15-jährige Bestehen der BRICS-Staaten zu feiern.
Eine der wichtigen Initiativen wurde von Staatsminister Jal Shakti Shri Ratanlal Kataria (Indien) vorgeschlagen, der Lösungen für das Trinkwasserproblem ausgearbeitet hat, was für viele Bürger beider Regionen, der BRICS-Staaten und Afrikas, große Bedeutung hat.
In Bezug auf die aktuellen internationalen Beziehungen erklärt Dr. Ghnaka Lagoke, Dozent an der Lincoln University (Pennsylvania), dass das System nach dem Zweiten Weltkrieg von den USA geprägt worden sei, als im Namen von Frieden und Stabilität Institutionen wie die Vereinten Nationen und die Welthandelsorganisation gegründet worden waren. Diese Institutionen hätten den Rahmen für Handel, Wirtschaft und Politik geschaffen und die afrikanischen Länder dazu gebracht, ihre Ressourcen zu extrem niedrigen Preisen zu verkaufen und das Geld über den Internationalen Währungsfonds und verschiedene Stiftungen mittels kontrollierter Hilfsgelder wieder zurückfließen zu lassen. Dadurch gingen dem Kontinent jährlich rund 100 Milliarden USD verloren.
Doch die Welt habe sich in letzter Zeit rasant verändert und zu einem polyzentrischen Modell entwickelt. Dies bedeutet, dass wir uns von neokolonialen Mustern abwenden, die die Dominanz der EU, Großbritanniens und der USA in Afrika gewährleistet haben. Das Commonwealth als eine weitere koloniale Institution, die geschaffen wurde, um die Interessen Großbritanniens in den ehemaligen Kolonien und anderen Teilen der Welt zu vertreten, verliert mit der zunehmenden Unabhängigkeit und Souveränität der einzelnen Länder einen Teil seiner Vormachtstellung.
"Die BRICS-Staaten wollen Afrika keine paternalistischen Modelle aufzwingen", so Professor Akuhmbom Macanthony von der Landmark-Universität in Kamerun. Dr. Lagoke betont, dass die BRICS-Staaten Afrika eine bessere Verhandlungsbasis ermöglichen und dem Kontinent die Entscheidungskompetenz geben, die ihm während der "postkolonialen" Zeit verwehrt geblieben war.
"Ein weiterer Vorteil der BRICS-Staaten ist, dass Russland und China 'historisch auf der richtigen Seite' gestanden haben und die Kämpfe für die Unabhängigkeit vom Imperialismus und gegen die Apartheid in Afrika unterstützt haben", erklärte er.
Professor Macanthony weist darauf hin, dass Russland und China derzeit eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung der Sicherheit auf dem Kontinent spielen und ein Kräftegleichgewicht in den besonders instabilen Gegenden wie der Zentralafrikanischen Republik schaffen.
Abgesehen von traditionellen Kooperationsbereichen wie Sicherheit, Waffen und Bodenschätzen bringt Russland nun seine Technologien auf den Kontinent: digitale, landwirtschaftliche, medizinische und pädagogische Lösungen. Die afrikanischen Staats- und Regierungschefs hätten auf dem Russland-Afrika-Gipfel im Jahr 2019 ihre Begeisterung darüber zum Ausdruck gebracht, erklärte Dr. Eric Edi von der Thomas Jefferson University in den USA.
"Im Hinblick auf die Beziehungen zu Russland, China und Indien geht es hier mehr um Technologietransfer als um die Gewinnung von Ressourcen, anders als mit der EU", so Dr. Eric Edi.
Mögliche Kooperationsbereiche müssen laut Experten noch untersucht werden, aber es ist bereits klar, dass mehrschichtige gemeinsame Aktivitäten nicht nur an sich, sondern auch als Faktor für eine stärkere Verhandlungsposition Afrikas in der Beziehung zur EU von Vorteil wären.
Informationen zu den BRICS-Staaten
BRICS ist die Abkürzung für die fünf großen aufstrebenden Volkswirtschaften: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Die BRICS-Mitglieder sind für ihren bedeutenden Einfluss auf regionale Angelegenheiten bekannt. Ursprünglich wurden die ersten vier vor der Aufnahme Südafrikas im Jahr 2010 als " BRIC" (bzw. "BRIC-Staaten") bezeichnet. Die BRICS-Staaten haben eine Gesamtfläche von 39.746.220 km2 (15.346.101,0 sq mi) und eine geschätzte Gesamtbevölkerung von etwa 3,21 Milliarden, das sind etwa 26,656 % der Erdoberfläche und 41,53 % der Weltbevölkerung. Vier von fünf Mitgliedern gehören nach Bevölkerungszahl und nach Fläche zu den zehn größten Ländern der Welt, mit Ausnahme von Südafrika, das jeweils auf Platz 24 steht.
Als Mitglieder der G20 seit 2018 hatte diese fünf Staaten ein kombiniertes nominales BIP von 19,6 Billionen USD, etwa 23,2 % des Bruttoweltprodukts, ein kombiniertes BIP (PPP) von rund 40,55 Billionen USD (32 % des weltweiten BIP-PPP) sowie geschätzte 4,46 Billionen USD an kombinierten Währungsreserven.
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