Hochgeschwindigkeitsverbindung Mailand-Bologna stimuliert Fachkräfte und Kreativität
ESPON-Studie zu einer einzigartigen urbanen Region in Europa
Rom (ots)
Laut einer neuen Studie hat die Hochgeschwindigkeitsbahnverbindung Mailand-Bologna einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, die Abwanderung von Fachkräften einzudämmen und der Kreativwirtschaft zu helfen, sich in dem Korridor zwischen den beiden Städten zu entwickeln. Dies gilt insbesondere für die Provinzen Modena und Reggio Emilia.
Die sogenannte Imagine-Studie wurde im Rahmen des ESPON-Programms durchgeführt, das sich auf die Analyse von regionalpolitischen Initiativen der EU spezialisiert hat. Die urbane Region entlang des Korridors Mailand-Bologna bilde die Basis eines neuen industriellen Dreiecks mit Padua an der Spitze, sagte Valeria Fedeli, Dozentin für Urbane Entwicklung und Politik an der Polytechnischen Universität Mailand (Politecnico di Milano) und Koordinatorin der Studie, der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. Darum sei sie aus mehreren Gründen einzigartig in Europa.
"Diese Region umfasst große und mittelgroße Städte mit immensem wirtschaftlichen Potential - industrielle Zonen, die sehr dicht beieinanderliegen und durch einen Korridor bedient werden, der teilweise mit Europa verbunden ist", fügte Fedeli hinzu.
Die Eröffnung der Hochgeschwindigkeitsbahnverbindung Mailand-Bologna habe verschiedene Auswirkungen gehabt, die von den Forscherinnen und Forschern untersucht worden seien, darunter eine Umgestaltung des Verkehrs und eine Stärkung des Logistiksektors. Zudem habe es zu Wachstum in der Kreativwirtschaft, bei innovativen KMU und bei Start-ups geführt.
"Die Hochgeschwindigkeitsverbindung hat Distanzen verringert und es so Städten wie Bologna und Reggio Emilia ermöglicht, Fachkräfte und Unternehmenszentralen vor Ort zu halten", sagte Ilaria Mariotti, Dozentin für Regionalwirtschaft an der Polytechnischen Universität Mailand.
Dieses Phänomen sei insbesondere in den Provinzen Modena und Reggio Emilia zu beobachten gewesen. "Wissensarbeiterinnen und -arbeiter brauchen Face-to-Face-Kontakt, um Innovationen zu entwickeln", ergänzte Mariotti. "Die Hochgeschwindigkeitsverbindung ermöglicht es ihnen, für einen Tag nach Mailand zu fahren, wo viele nationale und multinationale Unternehmen ihren Sitz haben, um dort Kunden und Lieferanten zu treffen, und dabei weiterhin in Städten wie Bologna und Reggio Emilia mit höherer Lebensqualität und geringeren Lebenshaltungskosten zu wohnen."
In Zeiten der Pandemie hätten diese Dynamiken an Bedeutung gewonnen. "Unternehmen investieren in regionale Niederlassungen, um näher am Wohnort ihrer Mitarbeitenden zu sein", sagte die Dozentin. "Dadurch werden etwa Bahnhöfe zu Orten des Co-Working und ganz allgemein zu gefragten potentiellen Anbietern hybrider Räume, in denen Arbeitstreffen stattfinden können."
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Nikos Lampropoulos
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