Studie: Dual Studierende sehen sich auf dem Arbeitsmarkt im Vorteil
Erfurt (ots)
Bisher größte Studie zum Dualen Studium zeigt: Die Wirtschaft bevorzugt laut Befragung die Verbindung aus Theorie und Praxis.
- Die meisten dual Studierenden haben sich wegen der Verknüpfung von Theorie und Praxis für dieses Modell entschieden.
- Die Doppelbelastung empfindet die Hälfte als anstrengend, aber sie lohne sich auch: Zwei Drittel sind überzeugt, dass ein duales Studium von Unternehmen als höherwertig angesehen wird als ein klassisches Studium.
- Jede und jeder Zweite befürwortet die Idee eines komplett digitalen Studiums. Sorgen machen sich die Befragten am ehesten über einen möglichen Mangel an Kontakt, Motivation und Austausch.
Mit einer neuen Trendstudie legt die IU Internationale Hochschule die bisher größte Befragung zum Thema Duales Studium in Deutschland vor. Demnach können zwei von drei Personen, die dual studieren oder studiert haben, ihr Wissen im Praxisunternehmen anwenden. Damit erfüllt das Studienmodell die Hoffnung, die die Mehrheit damit verbindet: 82 Prozent nennen die Verknüpfung von Theorie und Praxis als wichtigsten Beweggrund, dual zu studieren. Knapp 68 Prozent sind sogar überzeugt, dass ein duales Studium von Unternehmen im Vergleich zu einem klassischen Präsenzstudium als höherwertig angesehen wird.
Zeit für Theorie finden die meisten abends: 76 Prozent der Befragten lernen laut Umfrage nach Feierabend oder Vorlesungsende. 71 Prozent investieren ihr Wochenende, knapp ein Viertel (24 Prozent) ihren Urlaub. Und 40 Prozent nutzen am liebsten die frühen Morgenstunden. Die Doppelbelastung durch Ausbildung an der Hochschule und Arbeit im Partnerunternehmen führt bei der Hälfte der dual Studierenden dazu, dass sie sich gestresst fühlen. Doch 92 Prozent derer, die damit zu kämpfen haben, sind überzeugt, dass sich die Anstrengung lohnt. Drei von vier Befragten, die dual studieren oder studiert haben, sagen, dass sie sich persönlich schneller entwickelt hätten als Studierende im klassischen Präsenzstudium. 77 Prozent der Absolvent:innen geben an, einen besseren Jobeinstieg gefunden zu haben.
"Dass ein duales Studium durch die Doppelverpflichtung von theoretischer Lehre und praktischer Arbeit im Unternehmen für Studierende eine große Herausforderung ist, ist kein Geheimnis. Die Aufgabe der Hochschule und der Praxisunternehmen ist es, diese Doppelbelastung so weit wie möglich in positive Bahnen zu lenken. Zum Beispiel durch freie Zeiten vor Klausurphasen oder eine Kontrolle der Arbeitszeiten, damit die Studierenden auch ausreichend Zeit zum Lernen haben", so Prof. Dr. Linda Wegener, Akademische Regionalleitung an der IU Internationalen Hochschule.
Die Arbeitsbelastung hat sich durch die Corona-Krise für viele dual Studierende verändert: Knapp ein Drittel sagt, dass der Umfang im praktischen Teil gesunken sei (30 Prozent), für 23 Prozent hat er zugenommen. Rund ein Viertel hat keine Auswirkungen erlebt. Mit den Reaktionen der Hochschule auf die Pandemie sind die meisten Studierenden sehr zufrieden, auch wenn viele Präsenzveranstaltungen ausgefallen sind und das Studium digitalisiert wurde. Die Idee eines komplett virtuellen Studiums bewerten rund 54 Prozent als (eher) positiv. Sorgen würden sich die Befragten am ehesten über fehlenden Kontakt, fehlende Motivation und fehlenden Austausch machen.
"Die ganze Welt wird immer digitaler. Auch in der Präsenzlehre kommt man an dieser Entwicklung nicht vorbei. Viele dual Studierende oder Interessierte wünschen sich Veranstaltungen, die teilweise oder regelmäßig online stattfinden. Hier muss ein Umdenken bei den Hochschulen stattfinden, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden", sagt Michael Kästner, COO Duales Studium an der IU Internationalen Hochschule.
Aktuell ist die gute Erreichbarkeit für dual Studierende noch immer das wichtigste Kriterium für die Wahl einer passenden Hochschule (68 Prozent). Weitere Kriterien sind die Unterstützung bei der Unternehmenssuche (62 Prozent), das Wunschstudienfach (61 Prozent), persönliche Betreuung (57 Prozent) und Dozent:innen mit viel Praxiserfahrung (56 Prozent). Mehr als 40 Prozent der Befragten würden beziehungsweise haben sich für eine private Einrichtung entschieden. Knapp die Hälfte (48 Prozent) nutzt Informationsportale, um eine Hochschule zu finden, die zu ihnen passt.
"Die Studienergebnisse verdeutlichen: Wer studieren will, informiert sich im Vorfeld heute in erster Linie online. Die Analyse unserer Portale zeigt, dass Hochschulwebseiten ihre eigenen Informationen mit vertrauenswürdigen Inhalten von externen, unabhängigen Studienportalen anreichern, um einen besseren Gesamteindruck der Hochschule oder des Studiengangs zu vermitteln. Dabei sind insbesondere authentische Erfahrungsberichte ein wichtiger Faktor für die Entscheidung bei der Studienwahl", so Thomas Tibroni, Gründer und Geschäftsführer von StudyCheck.
Die "Trendstudie Duales Studium" hat die IU Internationale Hochschule in Kooperation mit der Onlineplattform StudyCheck realisiert. Sie untersucht Beweggründe und Auswahlkriterien für die Aufnahme eines dualen Studiums sowie die Erfahrungen von Studierenden und Absolvent:innen. An der Befragung nahmen im März 2021 insgesamt 6.100 derzeit eingeschriebene und ehemalige dual Studierende sowie Studieninteressierte teil.
Über die IU Internationale Hochschule
Mit aktuell 70.000 Studierenden ist die IU Internationale Hochschule die größte Hochschule in Deutschland. Die private, staatlich anerkannte Bildungseinrichtung versammelt unter ihrem Dach mehr als 200 Studienprogramme im Bachelor und Masterbereich, die in deutscher oder englischer Sprache angeboten werden. Studierende können zwischen Präsenzstudium, dualem Studium, Fernstudium und flexiblen Kombimodellen wählen und so ihr Studium selbstbestimmt gestalten. Im Jahr 2000 hat die IU Internationale Hochschule ihren Betrieb aufgenommen, inzwischen ist sie in 28 deutschen Städten vertreten. Im dualen Studium stehen 22 Studiengänge zur Auswahl. Die Hochschule kooperiert mit über 6.000 Unternehmen und unterstützt sie bei der Mitarbeiterentwicklung. Zu den Partnern gehören unter anderem Motel One, VW Financial Services und die Deutsche Bahn. Weitere Informationen unter: www.iu.de
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